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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Bolsover.
    »Zwei unglückliche Ehen und ein Privatdetektiv, der für einen Scheidungsanwalt arbeitet«, fasste Constable Hughes zusammen. »Klingt für mich eher nach einem Zufall.«
    Helen blieb unbeirrt. »Trotzdem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie die Sache beim ermittelnden Inspector zur Sprache bringen. Sagen Sie ihm bitte, dass ich das Thema deshalb anschneide, weil bestimmte Elemente des Bolsover-Falls mich von Anfang an irritiert haben.«
    »Ich dachte, es sei bereits Anklage gegen den Ehemann erhoben worden«, sagte Hughes.
    »Genau«, sagte Helen.

62.
    »Es geht mir viel besser, Mutter.«
    Als Jack sie so nannte, wusste Lizzie, dass er ernst machte.
    »Ich will wieder zur Schule gehen.«
    »Vielleicht morgen«, sagte sie.
    »Es geht mir heute schon gut genug«, sagte Jack. »Ed und Sophie gehen ja auch wieder.«
    »Die hatten sich auch eher erkältet als du.«
    »Du gibst also zu, dass es nur eine Erkältung war.«
    Lizzie sah ihn an. »Du wirst langsam ein richtiger kleiner Rechthaber.«
    »Aber du siehst es ein?«, fragte er. »Dass ich Recht habe?«
    »Morgen«, sagte Lizzie.
    Jack seufzte.
    Christopher, der die Nacht alleine in Holland Park verbracht hatte, kam um Viertel nach neun in die Klinik, wo er feststellte, dass Jane noch nicht da war. Doch seine Verwaltungschefin Alicia Morgan erwartete ihn im Flur vor seinem Büro.
    »Morgen, Alicia.« Christopher nahm seinen verbeulten Rex-Harrison-Hut ab. »Warten Sie auf mich?«
    »Ich fürchte ja.« Alicia wirkte nervös.
    »Stimmt etwas nicht?« Er öffnete die Tür und ließ sie vorausgehen, bekam einen Hauch diskreten Parfumdufts in die Nase, legte seine Aktentasche ab und blickte sie erwartungsvoll an.
    »Es gab einen kleinen Sicherheitsverstoß«, sagte Alicia, »im Computersystem.«
    Christopher runzelte die Stirn. »Das fällt doch eher in Ihr Arbeitsgebiet, oder?«
    »Ja, sicher.« Sie hatte immer noch diesen unruhigen Blick, und zwischen ihren sorgfältig gezupften Augenbrauen zeigte sich eine Falte. »Ich habe natürlich alles durchgecheckt, aber …«
    Die Pause irritierte Christopher, der auf eine ruhige Tasse Kaffee und ein Telefonat mit Jack vor seiner ersten Operation gehofft hatte. »Raus damit, Alicia.«
    Alicia, die es nicht gewöhnt war, dass ihr Chef auf diese Weise mit ihr sprach, hob das Kinn. »Dann will ich Ihnen den Grund nennen, weshalb ich Sie damit belästige«, sagte sie. »Eine der Akten, auf die ohne Berechtigung zugegriffen wurde, war die Patientenakte von Mrs Wade.«
    »Lizzies Akte?« Christopher war verblüfft. »Sind Sie sicher?«
    »Ich fürchte ja«, wagte Alicia sich weiter vor. »Ich habe innerhalb eines vernünftigen Rahmens alle geeigneten Maßnahmen ergriffen, um dafür zu sorgen, dass nie wieder etwas Ähnliches passieren kann …«
    »Innerhalb eines vernünftigen Rahmens?« Christophers bohrender Blick ließ seine Verärgerung erkennen.
    »Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ein Hacker versucht, auf unsere Akten zuzugreifen, weil wir … sagen wir mal, einen Popstar oder einen Fußballer hier in Behandlung haben …«
    »Ich weiß nichts von Fußballern«, sagte Christopher kühl, »aber das Beauchamp hatte mit Sicherheit schon seinen Teil an großen Namen. Und nur für den Fall, dass Sie es vergessen haben, Alicia – meine Frau ist auch nicht ganz unbekannt.«
    »Aus diesem Grund dachte ich, Sie wollten vielleicht eine Sicherheitsfirma beauftragen«, sagte Alicia. »Jemand, der uns den bestmöglichen Schutz gewährleistet.«
    Christopher ging langsam auf die andere Seite seines eleganten Mahagoni-Schreibtisches und setzte sich. »Auf wie viele andere Patientenakten wurde zugegriffen?«
    »Auf keine.« Alicias Gesicht rötete sich leicht. »Das ist ja das Seltsame. Alle Akten scheinen im Zusammenhang mit den Abteilungen zu stehen, die mit dem Aufenthalt Ihrer Frau zu tun hatten.«
    »Abteilungen?« Seine Verärgerung wuchs.
    »Anästhesie«, erklärte sie, »Aufwachraum, Pflegepersonal …«
    »Schon gut«, knurrte er. »Ich habe verstanden.«
    »Ich habe mich gefragt«, fuhr Alicia fort, »ob Sie die Polizei rufen möchten?«
    »Großer Gott, nein«, sagte Christopher.
    Sie sah ihn überrascht an. »Aber es erschien mir sehr persönlich … ein Eingriff in die Privatsphäre. Wenn man früher in unsere Aktenschränke eingebrochen hätte …«
    »Ja«, sagte er. »Ich weiß, was Sie meinen. Und ich werde darüber nachdenken, diese Sicherheitsleute zu holen.«
    »Nicht die Polizei?«
    »Nein. Schon

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