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Blau unter Schwarzen - Gesammelte Prosa I

Blau unter Schwarzen - Gesammelte Prosa I

Titel: Blau unter Schwarzen - Gesammelte Prosa I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gsella
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von Atlanta Jericho, Sohn des Bileam, Sohn des Balak, im eigenen Fünfmeterraum den Socken draufhielt. Natürlich hatte der Unparteiische aus Österreich keine andere Wahl: Rotgelb für den bereits verwarnten Übeltäter und Spielverbot im Revierderby gegen die Alemannia aus Bethlehem.
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    Nach Ablauf von weiteren vier Jahren kam es in der vor Hitze nur so klirrenden Ortschaft Ije-Haarbarim an der Grenze zwischen Kanaan und Moab zu einer missglückten Existenzgründung, als nämlich der dann später als Apostel reüssierende Petrus ein wortwörtlich »Fun-Inn-Sonnenstudio« eröffnete.
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    Zu jener Zeit, als Mose das erwählte Volk der Israeliten ins Land Kanaan führte und sie seit Tagen weder a) Wasser zu trinken noch b) Brot zu essen hatten, gelangten sie eines Morgens in die Wüste von Suph. Da aber sah Mose eine Flasche im Sand liegen. Er hob sie auf, öffnete sie, und heraus stieg eine nur teilweise gute Fee, denn sie sprach: »Wasser, Brot und tralalei, / Mose hat zwei Wünsche frei. / Wasser, Brot und tralaleg, / in neun Sekunden muss ich weg. Die Uhr läuft aaab … jetzt!«
    »Ach Gott, tja, ehm, zwei Wünsche, zwei Wünsche … hm, o weh … wir sind so hungrig, weißt du … so durstig … verdammt, mir fällt nix ei–«
    »Stop, die Zeit ist abgelaufen. Auf Wiedersehen!«
    Weg war die Fee.
    »Guter Mann, das!«, hieß es augenblicklich seitens der Erwählten.
    »Mose? Ein Spitzenführer!«
    »Gut, dass wir den haben!«
    Und noch die Täler Assyriens, die einsamen Höhen des Bet-Haggan, ja selbst die steinernen Hütten der Amalekiter hallten wider von jenem stürmischen Applaus, der sich da aus den Reihen der Israeliten erhob und noch einmal erhob.
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    Um die gleiche Zeit nahm aber Abraham eine Magd mit Namen Ketura zur Frau. Sie gebar ihm Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schuach. Als Abraham das sah, sprach er zu seinem Weib: »Ich bin alt, unser Land ist steinig und die Arbeit schwer. Selig der Schoß, den Gott wahrhaft öffnet.« Nach diesen Worten begab sich Ketura zum Brunnen und gebar Ismael, Nebajot, Kedar, Adbeel und Mibsam, ferner Mischma, Duma und Massa; gegen Abend gebar sie Rebekka, Betuel, Laban, Sara, Pischol und Abimelech. Als Abraham das sah, sprach er zu seinem Weib: »Siehe, wie viel kommen denn da noch? Gehe hin und lass gut sein.« Aber noch in derselben Nacht gebar sie Uz, Bechel, Aram, Kesed, Bus und Jürgen.
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    Ein andermal saß der im antiken Hameln gutbekannte Jäger Seyfried auff der Weyden, Sohn des Erasmus von Eyb, Sohn des Nicolaus Melanchthon, in seiner großen Bronzewanne und ließ sich mittelwarmes Wasser um den Wanst rollen, als aber unser Herrgott zu ihm hintrat und sprach: »Mach Platz, mein Sohn. Denn siehe, ich bin auf einer langen Reise und verschwitzt, du aber bist Besitzer einer stolzen Bronzewanne. Selig sind die, die teilen können und speziell im Fall von Bronzewannen unsern Herrgott mit reinlassen. Verdammt und verflucht bis in alle Ewigkeiten und darüber hinaus ist jedoch derjenige Hamelner Bronzewannenbesitzer, wo …«
    »Qvatsch keyne Opern, vnd sez dich!«, grummelte da fast lästerlich der auff der Weyden und machte widerstrebend Platz, griff dann aber bald zu einer roten Quietscheente und gab ihr einen Schubs Richtung Heiland, von wo sie auch prompt zurückkam.
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    Eher unwahrscheinlich, aber von frommen Hirten sowie Däniken bestätigt ist ein Geschehnis zwischen Josef, Pontius Pilatus, dem Kaiser Augustus und nano-technisierten Außerirdischen, die im kargen Südzipfel Mesopotamiens gelandet waren, um dort ebenfalls eine Volkszählung durchzuführen. Es begab sich nämlich, dass Augustus die Brenzligkeit der Lage unterschätzte und Pontius Pilatus den Befehl gab, die Froggs, die er für rebellierende Briten ansah, zu fangen und den Löwen vorzuwerfen. Schnell kam es seitens der hyperüberlegenen »Barbaren« zu Warngammastrahlen in die Luft, und wäre Josef nicht vermittelnd eingeschritten, hätten sie den Kaiser qua Energiefeld gelähmt, in ihr Schiff gebeamt, entführt usw.
    Den Kaiser!
    Sie flogen aber wieder ab.
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    (Nachtrag) Vor sechs tagen der Osterlichen hochzeyt kam Jesus gen Bethaniam, do Lasarus gestorben was, den Jesus ufferwecket hatt. Und als er was zu Bethania in dem huß Symonis des pfaffen und nidersassz, bereyteten sye im do ein obentmol zu. Und do kam die fraw Martha zvsamen mit ettliche astreyne weybs. Sye hattend merere pfundt vol vngefelschten vnd

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