Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
und gegen die Mauer taumelte. »Ja, und er wusste es auch. Er hätte genau gewusst, wo er dich am besten hätte angreifen können.« Cian hob den Saum seiner Tunika und wischte sich das Blut von der Hand. »Länger als zwei Minuten hättest du nicht durchgehalten, und dann wärst du genauso tot gewesen wie deine Mutter, die du so unbedingt rächen willst.«
    Ihre Augen wurden dunkel. »Sprich nicht von ihr.«
    »Dann hör du auf, sie zu benutzen.«
    Ihre Lippen bebten, aber sie presste sie fest zusammen. »Ich hätte ihn besiegt, weil es meine Pflicht ist.«
    »Unsinn. Du warst fertig und zu stolz und zu dumm, um es zuzugeben.«
    »Das ist ja gar nicht erwiesen, weil du eingegriffen hast.«
    »Glaubst du, du hättest ihn daran hindern können, seine Zähne in dich zu schlagen?« Cian fuhr mit einem Finger über ihren Hals und reagierte kaum, als sie seine Hand wegschlug. »Halt mich doch auf. Du brauchst schon mehr als einen jämmerlichen Schlag gegen meine Hand.«
    Er trat einen Schritt zurück und hob das Schwert auf, das sie weggeworfen hatte. Als er es ihr zuwarf, zuckte sie beim Auffangen vor Schmerz zusammen, und er lächelte grimmig. »Da, jetzt hast du ein Schwert. Ich bin unbewaffnet. Halt mich auf.«
    »Ich habe nicht die Absicht …«
    »Halt mich auf«, wiederholte er und schubste sie leicht gegen die Mauer.
    »Fass mich nicht an!«
    »Halt mich auf.« Wieder schubste er sie, dann schob er einfach das Schwert beiseite.
    Sie schlug ihn fest mitten ins Gesicht, aber er packte sie
nur an den Schultern und drängte sie an die Mauer. Etwas wie Furcht stieg in ihr auf, aber vielleicht war es auch eine andere Empfindung, denn er blickte sie unverwandt an.
    »Um Himmels willen, halt mich auf.«
    Und dann senkte sich sein Mund über ihren, und alle Empfindungen gleichzeitig überschwemmten sie. Dunkel und hell, hart und unerträglich weich. Als er sich von ihr löste, hatte sie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    »So hätte er sich dir nicht genähert.«
    Cian roch Glenna eher, als dass er sie hörte. Mit einem letzten Blick auf Moira, die zitternd an der Mauer stand, sagte er: »Kümmere dich um sie.« Dann ging er weg.
     
    Drinnen saß Blair vor dem Kaminfeuer im Familiensalon und rang um Fassung. »Schrei mich nicht an«, warnte sie Larkin. »Ich musste ihr mein Wort geben, und außerdem habe ich verstanden, warum sie es tun musste.«
    »Warum hast du es nicht wenigstens mir erzählt?«
    »Weil du nicht da warst. Weil sie es mir erst im letzten Moment gesagt hast. Strategisch war das äußerst geschickt von ihr. Ich habe mich mit ihr gestritten, und ich hätte vielleicht energischer widersprechen sollen, aber eigentlich hatte sie Recht. Und das hat sie ja auch bewiesen, oder?«
    Er reichte ihr ein Weinglas und hockte sich vor sie. »Du glaubst, ich bin böse mit dir. Das bin ich nicht. Mit ihr vielleicht ein bisschen, weil sie sich mir nicht anvertraut hat. Schließlich haben die Vampire ja nicht nur ihre Mutter, sondern auch meine Tante umgebracht. Und ich habe sie geliebt. Ich kann dir versprechen, Blair, darüber werden Moira und ich noch reden.«
    »Okay. Okay.« Sie trank einen Schluck und blickte dann Hoyt an. »Hast du auch eine Meinung dazu?«
    »Ja. Sie hätte das nicht alleine entscheiden dürfen. Sie ist zu wertvoll, als dass sie ihr Leben und unseren Kreis aufs Spiel hätte setzen dürfen. Keiner von uns sollte so wichtige Entscheidungen ohne die anderen treffen.«
    »Nun, vom Standpunkt der Vernunft aus betrachtet, ist das natürlich richtig.« Blair seufzte. »Wenn Zeit gewesen wäre, hätte ich darauf bestanden, dass sie alle einbezieht. Wir hätten sie nicht aufhalten können, aber wir hätten zumindest Bescheid gewusst und wären vorbereitet gewesen. Sie hat mir quasi Befehle erteilt.« Blair seufzte erneut und rieb sich den Nacken. »Mann, und sie hat einige Schläge eingesteckt.«
    »Glenna kümmert sich um sie«, antwortete Hoyt. »Wenn Cian nicht gehandelt hätte, hätte sie noch mehr abbekommen.«
    »Das hätte ich nicht zugelassen. Ich bin ihm ja nicht böse, weil er mir den Bogen aus den Händen gerissen und der Sache ein Ende gemacht hat, aber ich hätte auch nicht zugelassen, dass sie sich den zweiten Vampir vorknöpft. Sie konnte nicht mehr.« Blair trank einen Schluck Wein. »Allerdings bin ich froh, dass Cian ihren ganzen Zorn abbekommen hat und nicht ich.«
    »Er hat ein dickes Fell.« Missmutig stocherte Hoyt im Feuer. »Unserer Armee steht jetzt jedenfalls nichts mehr

Weitere Kostenlose Bücher