Blau wie das Glück: Roman (German Edition)
ebenfalls. Und wenn ihr ein Schwert benutzt, so müsst ihr ihnen den Kopf abschlagen.«
Blair musterte die Menge und spürte Aufregung, Verwirrung und die ersten Anzeichen von Angst. Aber die meisten glaubten ihr einfach nicht. Sie sahen immer noch nur Männer in Ketten.
»Dies sind eure Waffen, zusammen mit eurem Geschick und eurem Mut, gegen Dämonen, die stärker und schneller sind als ihr. Wenn wir in einem knappen Monat nicht kämpfen und nicht gewinnen, werden sie euch verschlingen.«
Sie schwieg, während Moira über das Feld auf sie zutrat. »Du musst dir sicher sein«, murmelte Blair.
»Das bin ich.« Sie drückte kurz Blairs Hand, dann wandte sie sich wieder an die Menge, in der besorgte Stimmen laut wurden.
»Morrigan wird auch die Königin der Krieger genannt, doch es heißt, sie habe nie in einer Schlacht gekämpft. Ich jedoch beuge mich ihrem Befehl, weil ich Vertrauen habe. Ich kann und will von euch nicht verlangen, dass ihr in mich genauso viel Vertrauen setzt wie in eine Göttin. Ich bin eine Frau und sterblich wie ihr auch. Aber wenn ich euch bitte, mir in die Schlacht zu folgen, dann folgt ihr einer erprobten Kriegerin. Ob ich nun eine Krone trage
oder nicht, ich werde mit dem Schwert an eurer Seite kämpfen.«
Sie reckte ihr Schwert in die Luft. »Heute Abend werde ich auf diesem Boden die Vampire vernichten, die eure Königin und meine Mutter getötet haben. Was ich hier tue, tue ich für sie, für ihr Blut. Und ich tue es für euch, für Geall und die Menschheit.«
Sie wandte sich an Blair. »Wenn du mich liebst, so tu es«, sagte sie, als Blair zögerte. »Krieger für Krieger, Frau für Frau.«
»Es ist deine Show.«
Blair wählte den Kleineren der beiden, auch wenn dieser immer noch dreißig Pfund schwerer war als Moira. »Auf die Knie«, befahl sie und hielt ihm das Schwert an die Kehle.
»Es ist leicht für dich, mich zu töten, wenn ich in Ketten bin«, zischte er, sank jedoch gehorsam auf die Knie.
»Ja, das wäre es tatsächlich. Und ich bedauere jetzt schon, dass ich von dir nichts abbekomme.« Sie hielt das Schwert an seine Kehle gedrückt, während sie hinter ihn trat und mit dem Schlüssel, den Moira ihr reichte, seine Fesseln löste.
Dann stieß sie das Schwert in den Boden neben ihn und ging weg.
»Was soll das?«, fragte Larkin, als sie wieder ihren Platz in der königlichen Loge einnahm.
»Sie hat mich darum gebeten. In der umgekehrten Situation hätte sie dasselbe für mich getan.« Sie blickte ihn an. »Wenn nicht einmal du ihr vertraust, warum sollte ihr Volk es dann tun?« Sie ergriff seine Hand. »Und wie kann sie sich selbst vertrauen, wenn wir ihr nicht vertrauen?«
Sie ließ seine Hand los, blickte auf den Platz und betete im Stillen, dass sie das Richtige getan hatte.
»Nimm das Schwert«, befahl Moira.
»Während ein Dutzend Pfeile auf mich gerichtet sind?«, sagte der Vampir.
»Wenn du nicht versuchst, wegzulaufen, wird keiner abgeschossen. Hast du Angst davor, gegen einen Menschen unter gleichen Bedingungen zu kämpfen? Wärest du in jener Nacht davongelaufen, wenn meine Mutter ein Schwert gehabt hätte?«
»Sie war schwach, aber ihr Blut war köstlich.« Er warf seinem Gefährten, der immer noch angekettet und viel zu weit weg war, um ihm beistehen zu können, einen Blick von der Seite zu. »Eigentlich warst du gemeint.«
Diese Erkenntnis hatte sie auch schon gequält, und mit seinen Worten drehte er das Messer in ihrem Herzen noch einmal um. »Ja, und ihr habt sie umsonst getötet. Aber jetzt könntet ihr mich haben. Ob Lilith euch wohl zurücknimmt, wenn ihr heute Abend mein Blut trinkt? Du willst es doch.« Sie fügte sich einen Schnitt auf der Handfläche zu. »Du hast so lange schon keine Nahrung mehr gehabt.«
Seine Zunge glitt über seine Lippen, als sie die Hand hob und über ihren Arm hielt, dass das Blut auf den Boden tropfte. »Komm. Schlag mich nieder und saug mich aus.«
Er riss das Schwert aus dem Boden, hob es hoch und griff sie an.
Sie wehrte den ersten Schlag nicht ab, sondern wirbelte zur Seite und schickte ihn mit einem gezielten Tritt zu Boden.
Gut, dachte Blair. Jetzt kam zu der Angst und dem Hunger auch noch Demütigung dazu. Er erhob sich wieder und stürzte sich mit der unheimlichen, übernatürlichen Geschwindigkeit, die Vampiren eigen ist, auf Moira. Aber sie war auf der Hut.
Stahl klirrte gegen Stahl, und der Vampir war zwar schneller, aber Moira war besser in Form. Sie tanzte um ihn herum und stieß ihm
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