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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gut. Wenn ihr zusammensucht, was ihr unbedingt braucht, bringen wir euch in die Herberge.«
    Das ältere Kind, ein etwa vierjähriges Mädchen, zupfte Larkin an der Tunika. »Wo sind deine Flügel hin?«
    »Ich habe sie eine Zeit lang weggesteckt, aber ich zeige sie dir gleich wieder. Hilf jetzt deiner Mutter. Kann er reiten?«, fragte er Blair.
    »Du wirst im Schritt gehen müssen. Wir können das Bein notdürftig schienen, aber ich glaube nicht, dass wir ihn so durch die Gegend schleppen können. Er hat große Schmerzen.«
    »Gut, dann müssen wir also fliegen. Es sind ja nur ein paar Meilen zum Gasthaus.«
    »Dann nimm sie auf den Rücken. Zwei Erwachsene – einer davon verletzt – und zwei Kinder, mehr schaffst du nicht.«
    »Es gefällt mir nicht, dich hier allein zurücklassen zu müssen.«
    »Es ist helllichter Tag«, erwiderte sie, »und ich bin bewaffnet. Ich kann mich ja schon auf den Weg zur nächsten Falle machen. Es ist ja nicht besonders weit, oder?«
    »Nein, aber du könntest auch hier warten. Länger als eine halbe Stunde werde ich nicht weg sein.«
    »Was soll ich mir hier die Beine in den Bauch stehen? Bis du zurück bist, habe ich die nächste Falle schon inspiziert. Dann können wir bei der letzten vorbeifliegen und schauen, ob vielleicht sonst noch jemand unsere Hilfe braucht. Vor Sonnenuntergang sind wir dann wieder zurück.«
    »Na gut, du verschwindest hier ja sowieso, kaum dass ich weg bin.«
    »Es ist doch immer schön, von jemandem so gut verstanden zu werden.«
     
    Es dauerte eine Weile, bis die Familie aufgestiegen war, da die Frau erst mühsam dazu überredet werden musste.
    »Macht Euch keine Sorgen, Breda.« Larkin überschüttete sie mit einer geballten Ladung Charme. »Ich bleibe so dicht am Boden wie möglich. In Windeseile seid Ihr am Gasthof, und dort lassen wir jemanden kommen, der Eurem Mann hilft. Morgen Früh sorge ich dann dafür, dass der Wagen repariert und Euch gebracht wird. Besser kann es doch gar nicht gehen.«
    »Nein, Mylord, nein. Ihr seid so freundlich.« Und doch blieb sie wie angewurzelt stehen und rang die Hände. »Ich habe natürlich schon von Eurer Gabe gehört. Alle in Geall wissen davon, aber es selbst zu sehen … Und die Vorstellung, auf einem Drachen zu reiten …«
    »Ist es nicht schön, was Eure Tochter dann alles zu erzählen hat? Jetzt kommt, Euer Mann braucht Hilfe.«
    »Ja, ja, natürlich, natürlich.«
    Er verwandelte sich, bevor sie noch einen Einwand vorbringen konnte, und überließ es Blair, sich um den Rest zu kümmern. Sie half dem verletzten Mann auf und stützte ihn, damit er sich auf Larkin setzen konnte. Mit einem Seil vom Wagen band sie ihn fest.
    »Ich bin Euch sehr dankbar«, sagte er zu Blair. »Ich weiß nicht, wie wir es allein geschafft hätten.«
    »Wenn Ihr Eurem Bruder ähnlich seid, wäre Euch schon etwas eingefallen. Er ist ein guter Mann. Steigt hinter ihm auf«, wies Blair die Frau an. »Die Kinder könnt ihr zwischen euch setzen. Ich werde euch ebenfalls auf dem Rücken
festbinden. Euch wird nichts passieren, das verspreche ich.«
    »Mir gefallen seine Flügel.« Das kleine Mädchen kletterte auf Larkins Rücken, bevor seine Mutter einen Ton von sich geben konnte. »Sie glänzen.«
    Als alle bereit waren, nahm Larkin das Bündel mit den Habseligkeiten in seine Drachenpranken. Dann wandte er den Kopf und drückte ihn kurz gegen Blairs Arm. Er stieg empor, und Blair hörte den Entzückensschrei des kleinen Mädchens, als sie davonflogen.
    »Ich kann dich gut verstehen«, murmelte sie lachend. Dann überquerte sie, mit der Landkarte in der Hand, die Straße und ging auf das Feld zu.
    Es tat gut, ein bisschen zu laufen und allein zu sein. Natürlich war sie verrückt nach dem Kerl, dachte Blair und berührte die Blume im Knopfloch ihres Mantels, aber sie war so sehr daran gewöhnt, allein zu sein, was nun schon so lange nicht mehr der Fall gewesen war.
    Seitdem alles begonnen hatte, war sie Teil eines Teams gewesen – eines Zirkels, korrigierte sie sich. Menschen, die sie respektierte und an die sie glaubte, keine Frage, aber auch Menschen, die ihren Rat brauchten.
    Insgesamt betrachtet funktionierte die Teamarbeit besser, als sie sich vorgestellt hatte. Vielleicht lag es ja an ihr.
    Und sie war durch dieses Team mit Larkin zusammengekommen. Sie hatte nicht daran geglaubt, dass ihr so etwas jemals noch einmal passieren würde. Und schon gar nicht mit einem Mann, der über sie Bescheid wusste und es nicht nur verstand,

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