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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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recht sein.« Blair knöpfte ihren Mantel auf, um zu zeigen, dass sie keine Waffen mehr bei sich trug. »Kann ich dich etwas fragen?«
    » Bien sur.«
    »Ist dieser Akzent echt, oder hast du ihn dir nur zugelegt?« Sie nahm die Wasserflasche von ihrem Gürtel.
    »Ich bin in Paris geboren, im Jahr fünfzehnhundertfünf undachtzig.« Blair schnaubte. »Ach, komm.«
    »Na gut«, erwiderte Lora lachend. »Fünfzehnhundertdreiundachtzig. Aber welche Frau flunkert nicht ein bisschen mit ihrem Alter?«
    »Dann warst du jünger als ich, als du starbst.«
    »Jünger, als mir das wahre Leben geschenkt wurde.«
    »Das ist alles eine Frage der Perspektive.« Blair hob die Feldflasche und öffnete sie. »Darf ich? Deine Leute haben
mich ganz schön beansprucht. Ich fühle mich ein bisschen dehydriert.«
    »Ja, bitte.«
    Blair setzte die Flasche an die Lippen und trank. Das Wasser rann wie ein Wunder durch ihre ausgetrocknete Kehle. »Wenn ich dich besiege, machen deine Leute mich dann fertig?«
    »Du besiegst mich nicht.«
    Blair sprach rasch ein Gebet. »Wetten?«
    Und damit schwang sie die Feldflasche so, dass das geweihte Wasser über Loras Gesicht und Kehle rann.
    Ihre Schreie drangen wie rostige Rasiermesser durch Blairs Kopf. Rauch stieg auf, und es stank nach verbranntem Fleisch. Schreiend rannte Lora davon, und Blair taumelte in die andere Richtung.
    Eine Waffe, dachte sie. Sie brauchte irgendeine Waffe.
    Sie griff nach einem niedrigen Ast, um sich daran festzuhalten, und als er knackte, zog sie mit letzter Kraft daran. Sie schwang ihn wie ein Schwert, als die drei Vampire auf sie zukamen.
    Der Drache schoss aus dem Himmel herunter und beförderte mit einem Schlag seines Schwanzes einen der Vampire in die Grube.
    Noch in der Verwandlung hatte Larkin bereits sein Schwert aus der Scheide gezogen.
    Das Letzte, was Blair sah, bevor sie ohnmächtig zu Boden sank, war die Flamme an der Klinge, die durch die Dunkelheit blitzte.
    Er kämpfte wie ein Irrer, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an seine eigene Sicherheit zu verschwenden, und falls er tatsächlich einen Schlag abbekam, so merkte er es nicht. Seine Wut und seine Angst um Blair gingen weit über den Schmerz hinaus. Es waren noch drei Vampire gewesen,
aber selbst wenn es dreißig gewesen wären, hätte er sich wie ein Racheengel auf sie gestürzt.
    Gerade hackte er dem Zweiten den Arm ab. Die Kreatur, die übrig blieb, rannte schreiend davon. Der dritte Vampir wollte sich verstecken, aber Larkin schleuderte den Pflock nach ihm und schickte ihn zur Hölle.
    Mit dem Schwert in der Hand kroch er zu Blair. Immer wieder sprach er nur ihren Namen. Sie war totenbleich und ihr Gesicht blutüberströmt.
    Als sie die Augen aufschlug, sah er, dass sie glasig vor Schmerz waren. »Mein Held«, flüsterte sie. »Wir müssen hier weg, es könnten noch mehr kommen. O Gott, o Gott, ich bin verletzt, du musst mir aufhelfen.«
    »Lieg mal einen Moment lang still. Ich will nur rasch nachschauen, wie schlimm es ist.«
    »Es ist schlimm. Nur … wird es wieder hell oder gehe ich schon auf diesen blöden weißen Tunnel zu, von dem immer alle reden?«
    »Die Sonne kommt wieder. Es ist vorbei.«
    »Zehn, es waren zehn. Elf mit dieser französischen Nutte. Mein Kopf – verdammt. Gehirnerschütterung. Ich sehe alles doppelt. Aber …« Sie schrie laut auf, als er ihre Schulter berührte.
    »Entschuldigung. A stór. A stór, es tut mir leid.«
    »Ich glaube nicht, dass sie gebrochen ist, wahrscheinlich nur ausgerenkt. O Gott, du musst sie einrenken. Ich kann nicht … ich kann nicht. Du musst dich darum kümmern, ja. Dann … Jesus, Jesus. Hol einen Wagen. Ich kann nicht reiten.«
    »Vertrau mir, Liebling, ja? Du vertraust mir doch, ja?«
    »Ja. Aber du musst …«
    Er handelte rasch, lehnte sie mit dem Rücken an einen Baum und stemmte sich mit seinem ganzen Körpergewicht
fest gegen sie, als er ihre Schulter wieder an die richtige Stelle zerrte.
    Dieses Mal schrie sie nicht, aber er sah, wie sie die Augen verdrehte, bevor sie ohnmächtig zusammensank.
    Er riss den Ärmel seiner Tunika in Streifen und verband damit den Schnitt in ihrem Oberschenkel. Dann untersuchte er ihren Oberkörper auf gebrochene Rippen. Schließlich ließ er sie sanft zu Boden sinken und sammelte die Waffen ein. Er befestigte sie an seinem Bauchgurt, zog ihn sich über den Kopf und hoffte, er würde halten.
    Dann verwandelte er sich in einen Drachen und hob sie mit den Tatzen so vorsichtig hoch, als wäre sie aus

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