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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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konnte sie zwar nicht unterscheiden, aber die Geräusche zeigten ihr an, dass sie nicht gestorben war.
    Auch der Schmerz sprach zu ihr und machte ihr klar, dass sie übel zugerichtet war.
    Gerüche konnte sie ebenfalls unterscheiden. Ein Torffeuer, Glenna und etwas Starkes, Blumiges. Die Augen zu öffnen gelang ihr jedoch nicht. Panik stieg in ihr auf.
    Lag sie im Koma? Das wollte sie nicht. Manche Leute fielen ins Koma und erwachten nie wieder daraus. Sie wollte lieber tot sein als in der Dunkelheit gefangen, als zu hören und zu fühlen, aber nicht sehen oder sprechen zu können.
    Dann spürte sie, wie etwas Seidiges über sie glitt. Es drang tief unter ihre Haut, noch tiefer, dorthin, wo der Schmerz die Fäuste ballte.
    Dann wurde die Seide heiß, verbrannte. O Gott. Das Feuer drang in den Schmerz und trieb ihn heraus, sodass er sich im ganzen Körper ausbreitete.
    Blair riss die Augen auf und starrte in gleißendes Licht.
    »Verdammte Scheiße!« In Gedanken schrie sie es, aber es kam nur als heiseres Krächzen über ihre Lippen.
    Sie holte Luft, um erneut zu fluchen, aber der schlimmste Schmerz verebbte, und übrig blieb ein langsames, stetiges Pochen.
    »Es tut weh, ich weiß, Heilen tut weh. Kannst du mich ansehen? Blair? Nein, bleib wach und schau mich an.«
    Blair zwang sich erneut, die Augen aufzumachen. Glenna beugte sich über sie. Ihre Hand legte sich um Blairs Nacken und hob ihr vorsichtig den Kopf an. »Trink ein wenig hiervon. Nur ein bisschen. Ich kann dir nicht zu viel
geben, wegen der Gehirnerschütterung. Aber das wird dir helfen.«
    Blair schluckte und zuckte zusammen. »Schmeckt wie flüssige Baumrinde.«
    »Gut geraten. Weißt du, wo du bist?«
    »Ich bin zurück.«
    »Wie heißt du?«
    »Blair Murphy. Willst du auch Rang und Seriennummer wissen?«
    Glenna verzog die Mundwinkel. »Wie viele Finger?«
    »Zwei und ein halber. Ich sehe ein bisschen verschwommen.« Aber sie bemühte sich um einen klareren Blick. Der Raum war voller Menschen, stellte sie fest – das ganze Team war da. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie Larkins Hand umklammerte. Sie versuchte ein Lächeln. »Danke, dass du mir das Leben gerettet hast.«
    »Das war keine besondere Leistung. Die meisten hattest du ja schon selbst erledigt.«
    »Ich konnte nicht mehr.« Erneut schloss sie die Augen. »Ich war fertig.«
    »Ich hätte dich nicht allein lassen dürfen.«
    »Ach, was, spar dir das.« Wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre, hätte Blair ihm einen leichten Stoß versetzt. »Das ist falsch und nutzlos.«
    »Warum habt ihr euch denn getrennt?«, fragte Cian.
    Als Larkin ihm von dem verletzten Bauern erzählte, schloss Blair erneut die Augen. Sie hörte, wie Glenna und Moira miteinander murmelten. In ihrem Schwebezustand zwischen Wachsein und Ohnmacht fand Blair, dass Glenna eine Stimme wie Seide hatte – sexy und geschmeidig. Moiras Stimme war eher wie Samt, weich und warm.
    Das waren ja wirklich seltsame Gedanken, dachte sie. Aber zumindest hatte sie noch Gedanken.
    Während sie sich an ihr zu schaffen machten, nahmen die Schmerzen zunächst zu, um dann langsam nachzulassen. Mit der Zeit gewöhnte sie sich an den Rhythmus, aber auf einmal fiel ihr etwas anderes ein.
    »Bin ich nackt?« Sie versuchte sich aufzurichten, aber Glenna drückte sie wieder in die Kissen. »Ich bin nackt. O Mann.«
    »Du bist mit einem Laken zugedeckt. Wir mussten doch deine Verletzungen sehen«, erklärte Glenna. »Du bist von Prellungen und Schnittwunden übersät, also würde ich mir an deiner Stelle im Moment keine Gedanken um Schamhaftigkeit machen.«
    »Mein Gesicht.« Blair hob eine Hand an ihr Gesicht, um es zu betasten. »Wie schlimm sieht mein Gesicht aus?«
    »Schamhaftigkeit und Eitelkeit«, sagte Glenna. »Gute Zeichen. Du würdest es im Moment nicht bis in die Endausscheidung der Miss Dämonenjäger schaffen, aber ich finde, du siehst verdammt gut aus.«
    »Du bist wunderschön.« Larkin ergriff ihre Hand und küsste sie. »Du könntest nicht schöner sein.«
    »Ist es so schlimm? Na ja, bei mir heilt ja alles schnell. Nicht so schnell wie bei euch«, sagte sie zu Cian, »aber doch ziemlich schnell.«
    »Kannst du uns erzählen, was passiert ist, als Larkin und du getrennt wart?« Hoyt berührte sie am Knöchel. »Er hat gesagt, es seien zehn gewesen.«
    »Ja, zehn und Lora, also elf. Die Falle hat funktioniert. In der Grube lagen Waffen und ein totes Pferd. Wir sollten die Waffen holen. Sie waren in der Erde.«
    »Die Waffen?«,

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