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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und schlug ihr den Pflock aus der Hand.
    »Lass das.« Er packte sie am Handgelenk und spürte ihren Pulsschlag wie einen Amboss an seinen Fingern. »Wenn du das noch einmal versuchst, breche ich dir den Arm, das verspreche ich dir.«
    »Ich … ich … ich …«
    »Langsam. Verstehst du mich?«
    Ihre riesigen Augen waren glasig vor Angst. »Sie war hier, sie war hier. Nein, nein, nicht hier.« Moira hockte sich hin und griff nach seinem Arm. »Wo ist sie? Wo? Ich kann sie immer noch riechen. Zu süß, zu schwer.«
    »Hör auf.« Er ließ ihr Handgelenk los, packte sie an den Schultern und schüttelte sie so heftig, dass ihre Zähne klapperten. »Du hast geschlafen, du hast geträumt.«
    »Nein. Ich war … war ich? Ich weiß nicht. Es ist nicht dunkel. Es ist noch nicht dunkel, aber es war …« Sie legte ihm die Hände auf die Brust, drückte ihn aber nicht weg, wie er es eigentlich erwartete, sondern ließ ihren Kopf darauf sinken. »Es tut mir leid. Es tut mir leid. Ich brauche einen Moment.«
    Beinahe hätte er ihr über die Haare gestreichelt, über diesen langen, dicken Zopf in der Farbe von dunkler Eiche. Gerade noch rechtzeitig nahm er die Hand weg.
    »Du bist auf der Couch eingeschlafen«, sagte er mit gleichmütiger, fast geschäftsmäßiger Stimme. »Du hast geträumt. Und jetzt bist du aufgewacht.«
    »Ich dachte, Lilith …« Sie wich zurück. »Ich hätte dich fast aufgespießt.«
    »Nein. Die Gefahr bestand nicht.«
    »Ich wollte nicht … ich hätte …« Sie schloss die Augen, um zu sich zu kommen. Als sie sie wieder öffnete, war ihr Blick klarer. »Es tut mir sehr leid, aber warum bist du überhaupt hier?«
    Er trat zur Seite und wies auf das Tablett. Sie riss erstaunt die Augen auf. »Du … du hast mir Tee gekocht?«
    »Glenna«, korrigierte er verlegen. »Ich bin nur der Überbringer.«
    »Hmm. Es ist trotzdem sehr nett von dir. Ich wollte gar
nicht schlafen. Ich dachte, ich würde ein bisschen lesen, nachdem Larkin nach oben gegangen war. Aber ich …«
    »Dann trink jetzt deinen Tee. Danach wirst du dich wahrscheinlich besser fühlen.« Als sie nur nickte, aber keine Anstalten machte, verdrehte er die Augen und schenkte ihr eine Tasse ein. »Zitrone oder Sahne, Euer Hoheit?«
    Sie legte den Kopf schräg und sah ihn an. »Du bist wütend auf mich, aber das ist ja auch kein Wunder. Du hast mir Tee gebracht, und ich habe versucht, dich umzubringen.«
    »Dann hör jetzt auf, meine Zeit oder diesen Tee hier zu verschwenden. Hier.« Er drückte ihr die Tasse in die Hand. »Trink ihn aus. Das hat Glenna so befohlen.«
    Ohne ihn aus den Augen zu lassen, trank sie einen Schluck. »Sehr lecker.« Dann begannen ihre Lippen zu zittern, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Ihm zog sich der Magen zusammen. »Ich lasse dich jetzt mit deinen Tränen allein.«
    »Ich war nicht stark genug.« Die Tränen rollten ihr nicht über die Wangen, sondern schimmerten in ihren Augen wie Regen im Nebel. »Ich konnte ihnen nicht helfen, den Zauber aufrechtzuerhalten. Ich konnte es einfach nicht, und dann ist er zusammengebrochen. Es war so, als wenn Glassplitter durch uns hindurchrieselten. Von den anderen in den Käfigen haben wir niemanden mehr erreicht.«
    Er überlegte, ob er ihr erzählen sollte, dass Lilith die Geretteten einfach durch die doppelte Anzahl ersetzen würde.
    »Mit deinen Vorwürfen und deinem Selbstmitleid verschwendest du nur deine Zeit. Wenn du mehr hättest tun können, hättest du es getan.«
    »Im Traum hat sie gesagt, sie würde mich noch nicht
einmal aussaugen. Da ich die Kleinste und Schwächste sei, wäre ich die Mühe nicht wert.«
    Er setzte sich auf den Tisch und nahm sich eins ihrer Plätzchen. »Sie lügt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Sie ist ein Geschöpf der Nacht, denk daran. Das Kleinste ist oft das Süßeste. Ein Art Appetithappen, wenn du so willst. Wenn ich so etwas noch täte, würde ich dich sofort beißen.«
    Sie senkte die Teetasse und blickte ihn stirnrunzelnd an. »Soll das vielleicht eine sehr seltsame Schmeichelei sein?«
    »Nimm es, wie du willst.«
    »Gut. Dann … danke.«
    »Trink deinen Tee aus.« Er stand auf. »Bitte Glenna um etwas, das die Träume fernhält. Sie müsste eigentlich etwas dagegen haben.«
    »Cian«, sagte sie, als er sich zur Tür wandte. »Ich bin dir dankbar. Für alles.«
    Er nickte nur und ging aus dem Zimmer. Tausend Jahre, dachte er, und er verstand die Menschen – und vor allem Frauen – immer noch nicht.
     
    Blair trank Glennas

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