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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gerade erst angekommen.«
    »Ich bin froh, wenn wir wieder zu Hause sind. Wenn ich weiß, wo ich bin, wo ich hingehöre.«
    O ja, dachte sie, irgendetwas stimmte nicht. Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und sprach erst weiter, als sie sich beide hinter der geschlossenen Tür befanden.
    »Was ist zwischen dir und Blair nicht in Ordnung?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest. Was wolltest du mir zeigen?«
    »Nichts.«
    »Du hast doch gesagt …«
    »Ach, ich habe gelogen. Ich beobachte euch beide jetzt schon seit einer ganzen Weile, heute Nachmittag erst seid ihr händchenhaltend spazieren gegangen – und du hattest einen Ausdruck im Gesicht, den ich sicher richtig gedeutet habe.«
    »Ja, und?«
    »Und heute Abend hatte ich das Gefühl, dass die Luft zwischen euch gefror, wenn einer von euch etwas sagte. Habt ihr euch gestritten?«
    »Nein.«
    Moira schürzte die Lippen. »Vielleicht solltet ihr einmal streiten.«
    »Sei nicht albern, Moira.«
    »Was ist daran albern? Sie hat dich glücklich gemacht. Sie hat etwas in dir entzündet, was ich an dir noch nie zuvor entdeckt habe, und mir kam es eigentlich so vor, als ob es umgekehrt genauso wäre.«
    Er spielte mit den hübschen Steinen, die sie am Bach gesammelt und auf den Sekretär gelegt hatte. »Ich glaube, du irrst dich. Ich glaube, ich habe mich geirrt.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Sie sagte heute, ich würde sie nicht wirklich kennen. Ich habe ihr nicht geglaubt, aber jetzt … Jetzt frage ich mich, ob sie nicht doch Recht hatte.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht, aber auf jeden Fall muss sie irgendetwas zu dir gesagt haben, worüber du dich geärgert hast. Willst du das einfach so stehen lassen? Warum sprichst du sie nicht einfach darauf an?«
    »Ich …«
    »Keine Ausreden«, fuhr sie ihn ungeduldig an. »Was auch immer zwischen euch steht, größer als das, was uns erwartet, kann es nicht sein. Und du brauchst gar nicht erst zu versuchen, zu schmollen und zu grübeln, ich lasse dich nämlich nicht in Ruhe.«
    »Ist ja schon gut. Du kannst einem echt auf die Nerven gehen, Moira.«
    »Ich weiß.« Sie streichelte ihm über die Wange. »Weil ich dich liebe. Und jetzt hau ab.«
    »Ich gehe einfach zu ihr, oder?«
    Er lief den Gang entlang zu Blairs Zimmer, klopfte, wartete jedoch nicht auf eine Aufforderung. Als er die Tür öffnete, saß sie an ihrer kleinen Computermaschine.
    Die Tür fiel ins Schloss.
    »Ich muss mit dir reden.«

10
    Diesen Tonfall kannte sie – in Wirklichkeit bedeutete es: Ich muss mit dir streiten. Na, wunderbar. Sie war ohnehin in der perfekten Stimmung für eine heftige Auseinandersetzung. Aber so leicht würde sie es ihm nicht machen.
    Sie blieb sitzen. »Anscheinend ist dir die Tatsache entgangen, dass ich beschäftigt bin.«
    »Anscheinend ist dir die Tatsache entgangen, dass mir das völlig gleichgültig ist.«
    »Das ist mein Zimmer«, sagte sie kühl. »Hier kann ich entscheiden.«
    »Warum wirfst du mich dann nicht hinaus?«
    Sie drehte sich mit dem Stuhl zu ihm um und streckte die Beine aus. »Glaubst du, das könnte ich nicht?«
    »Ich glaube, im Moment fiele es dir schwer.«
    »Ich habe den Eindruck, du suchst Streit. Gut.« Sie schlug ihre Beine an den Knöcheln übereinander. Ein bisschen beleidigende Körpersprache konnte nicht schaden. Dann griff sie nach einer Wasserflasche und erklärte: »Sag, was du zu sagen hast, und dann verschwinde.«
    »So, wie du dich anhörst, cara, scheinst du Streit erwartet zu haben.«
    »Ich weiß, dass du ein Problem mit mir hast. Das hast du dir nur zu deutlich anmerken lassen. Also, spuck es aus, Larkin. Wir haben keine Zeit, und ich habe auch nicht die Geduld für solche Problemchen.«
    »Nennst du es ›Problemchen‹, so gleichgültig über das Lebenswerk von Menschen zu reden, über all das, was sie sich erarbeitet und gebaut haben?«
    »In Kriegszeiten ist es eine legitime und erprobte Strategie.«
    »Solche Sätze hätte ich von Cian erwartet. Er ist, was er ist, und kann nichts dafür. Aber nicht von dir, Blair. Und es ging auch nicht nur um die Strategie, sondern um deine Ausdrucksweise. Du hast so getan, als wären die Leute, die doch zwangsläufig ihr Eigentum verteidigen würden, nur ein Hindernis.«
    »Das wären sie auch, weil wir uns diese Belastung nicht leisten können.«
    »Aber wir könnten es uns leisten, ihre Häuser niederzubrennen?« Diesen Ausdruck zorniger Abneigung kannte sie nur zu gut. Und sie konnte sich nur dagegen wappnen. »Es ist immer noch

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