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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich verstehe nicht, was das mit meinen Gefühlen für dich zu tun hat.«
    »Na, du liebe Güte, Larkin, wie kannst du etwas für jemanden empfinden, wenn du völlig gegensätzlicher Meinung bist?«
    Er überlegte ganz genau, was er jetzt sagte. Offensichtlich wurde er gerade mit diesem Jeremy verglichen, von dem sie schon einmal gesprochen hatte. Jemand, der sie nicht so akzeptieren und lieben konnte – oder wollte -, wie sie war.
    »Blair, du bist eine starrköpfige Frau, und auch ich bin nicht frei von Eigensinn. Ich habe meine eigenen Gedanken und Empfindlichkeiten. Ja, und?«
    »Und? Du, ich.« Sie zeigte auf ihn, tippte sich mit dem Finger auf die eigene Brust und machte dann eine ausholende Bewegung mit der Hand. »Grenze.«
    »Ach, Unsinn. Glaubst du etwa, ich könnte nicht anderer Meinung sein als du und trotzdem etwas für dich empfinden? Dich respektieren, dich bewundern, auch wenn ich tief im Herzen weiß, dass du in der Sache, über die wir uns streiten, Unrecht hast? Das Gleiche gilt doch auch für dich, wenn ich deiner Meinung nach im Unrecht bin. Was allerdings nicht der Fall ist«, fügte er leise lächelnd hinzu. »Aber darum geht es hier nicht. Wenn man immer einer Meinung sein muss und sich nie leidenschaftlich über etwas auseinandersetzen darf, wie kommen dann in eurer Welt die Menschen zusammen?«
    »Das tun sie ja nicht«, erwiderte sie nach einem Moment. »Jedenfalls nicht mit mir.«
    »Dann bist du einfach nur dumm, oder? Und engstirnig«, fügte er hinzu, als sie ihn erstaunt anblickte. »Und auch stur, aber das habe ich wohl bereits erwähnt.«
    Sie trank noch einen Schluck Wasser. »Ich bin nicht dumm.«
    »Na ja, aber alles andere schon.« Er trat einen Schritt auf sie zu. »Blair, das Ende des Weges ist doch nicht immer das Wichtigste, oder? Die Reise selbst zählt, und was du auf dem Weg dorthin lernst und tust. Ich habe jetzt dich gefunden, und das ist wichtig.«
    »Ich denke, das Ziel ist entscheidend.«
    »Ja, das stimmt. Aber ebenso die Stationen auf dem Weg dorthin. Ich habe Gefühle für dich, Gefühle, die ich noch nie für jemanden empfunden habe. Sie sind mir nicht immer recht, aber ich drehe mir alles so hin, bis es passt.«
    »Du vielleicht. Ich bin nicht so gut darin.«
    »Dann musst du dich eben von mir führen lassen.«
    »Wie ist es dir eigentlich gelungen, den Spieß herumzudrehen?«
    Er lächelte nur, dann küsste er sie auf die Wange, die Stirn und die andere Wange. »Mir ist es gerade gelungen, dass du mich anschaust. Jetzt stehst du in der richtigen Richtung.«
     
    Sie musste sich auf die Aufgabe, auf ihre Arbeit konzentrieren. Wenn sie das nicht tat, wanderten ihre Gedanken ständig in die Richtung, von der Larkin gesprochen hatte. Dann erwischte sie sich dabei, dass sie vor sich hin träumte, grundlos lächelte oder daran dachte, wie es war, neben einem Mann aufzuwachen, der einen so anschaute, dass man sich wieder wie eine Frau fühlte.
    Sie hatte viel zu viel zu tun, um sich solchen Fantasien hinzugeben.
    »Du musst praktisch denken, Glenna. Wir bemühen uns alle. Also.« Blair stieß mit der Fußspitze gegen Glennas Truhe. »Was ist wesentlich hier drin?«
    »Alles.«
    »Glenna.«
    »Blair.« Glenna verschränkte die Arme. »Ziehen wir in die Schlacht gegen das Böse oder nicht?«
    »Ja. Aber das bedeutet, mit so wenig Ballast wie möglich aufzubrechen.«
    »Nein, das bedeutet, dass wir bis an die Zähne bewaffnet sein müssen. Das sind meine Waffen.« Glenna wies mit weit ausholender Geste auf ihre Truhe. »Lässt du deine Waffen hier?«
    »Nein, aber ich kann meine auf dem Rücken tragen, was du mit dieser Zwei-Tonnen-Truhe wohl kaum schaffst.«
    »Sie wiegt keine zwei Tonnen. Höchstens fünfundsiebzig Pfund.« Glennas Lippen bebten unter Blairs kühlem Blick. »Okay, vielleicht achtzig.«
    »Die Bücher alleine …«
    »Vielleicht bringen sie ja die Entscheidung. Wer weiß das schon? Ich mache mir schon Gedanken um den Transport.«
    »Hoffentlich ist das ein verdammt großer Steinkreis«, murrte Blair. »Dir ist klar, dass du mehr mitnimmst als wir alle zusammen.«
    »Was soll ich dazu sagen? Ich bin eben eine Diva.«
    Blair verdrehte die Augen und trat ans Turmfenster, um in den Regen hinauszublicken.
    Ihnen blieb nur noch wenig Zeit, dachte sie. Bald mussten sie aufbrechen. Sie spürte zwar einige von Liliths Soldaten in den Bäumen – konnte sie fast sogar sehen -, aber bis jetzt war noch kein Angriff auf das Haus erfolgt.
    Sie hatte nach Larkins

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