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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vergewaltigt, gefoltert und getötet werden. Sie sollten nicht in etwas verwandelt werden, was man vernichten muss.«
    »Nein, das sollte nicht so sein.«
    »Du lebst schon länger damit als ich. Und vielleicht kannst du besser damit umgehen …«
    »Du meinst oberflächlicher?«
    »Nein.« Er drehte sich um. In dem harten Licht sah man ihm die Spuren der anstrengenden Nacht deutlich an. Er wirkte älter. »Das ist nicht das richtige Wort, und ich würde es auf dich nie anwenden. Kühler vielleicht, pragmatischer bestimmt. Das musst du eben. Ich würde es dir nicht übel nehmen, wenn du nicht mitkämst.«
    Aus genau diesem Grund blieb ihr gar nichts anderes übrig, als mitzukommen. »Ich habe gesagt, ich komme mit, und dabei bleibt es.«
    »Ja, und ich danke dir dafür. Kannst du verstehen, dass es mir Kraft gibt, wenn ich weiß, dass du mich verstehst?«
    »Ich glaube, man muss stark sein, wenn man das tun will, was menschlich ist. Das reicht mir.«
    »Ich möchte dir so vieles sagen, aber heute ist nicht der richtige Tag. Ich fühle mich …« Er blickte auf seine Schwerthand. »Befleckt. Weißt du, was ich meine?«
    »Ja, ich weiß.«
    »Gut. Komm, wir trinken starken Tee und tun so, als wäre es Coke.« Lächelnd trat er auf sie zu. Dann legte er ihr die Hände auf die Schultern und küsste sie auf die Stirn. »Du bist so schön.«
    »Deine Augen sind wahrscheinlich sehr müde.«
    Er trat einen Schritt zurück. »Ich sehe dich genau so, wie du bist«, erklärte er.
    Er rückte ihr einen Stuhl zurecht, etwas, was er noch nie getan hatte. Als sie sich setzte, kamen Hoyt und Cian herein. Cian warf einen Blick aufs Fenster, dann trat er an den Tisch, den Moira für ihn in eine dunkle Ecke gestellt hatte.
    »Glenna kommt gleich«, sagte Hoyt. »Sie wollte noch nach dem Mann schauen, den ihr mitgebracht habt. Die Gefangenen sind in sicherem Gewahrsam.« Er warf seinem Bruder einen Blick zu. »Und sehr unglücklich.«
    »Sie haben nichts gegessen.« Cian schenkte sich einen Tee ein. »In diesem Schloss gibt es einen guten Weinkeller. Das hast du gar nicht erwähnt«, sagte er zu Larkin. »Eine Ecke dort ist so schön dunkel und feucht, dass man sie dort festhalten kann. Aber wenn deine Kusine nicht vorhat, sie verhungern zu lassen, müssen sie ernährt werden, wenn sie nach oben geschafft werden sollen.«
    »Ich habe nicht die Absicht, sie verhungern zu lassen.« Moira kam ins Zimmer. Sie trug sehr feminine Reitkleidung in Waldgrün. »Aber sie werden auch nicht gefüttert. Sie hatten schon genug geallisches Blut, ob von Tieren oder von Menschen. Mein Onkel und ich werden gleich über Land reiten und die Leute zusammenrufen. Bis Sonnenuntergang sollen sie sich hier versammeln. Und wenn die Sonne untergegangen ist, werden wir ihnen die Gefangenen zeigen. Und dann werden sie vernichtet.«
    Sie blickte Cian direkt an. »Findest du das hart und gefühllos? Ohne jegliche menschliche Gnade?«
    »Nein, ich finde es pragmatisch und sinnvoll. Ich habe mir auch kaum vorgestellt, dass du sie hierher bringen wolltest, um sie zu versorgen und zu resozialisieren.«
    »Wir werden den Leuten zeigen, was Vampire sind und wie sie getötet werden müssen. Wir schicken jetzt Truppen aus, die deine Fallen legen, Blair. Larkin, ich habe Phelan gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen.«
    »Das ist der Mann meiner Schwester«, erklärte Larkin. »Ja, er ist gut dafür geeignet. Du hast eine gute Wahl getroffen.«
    »Der Mann, den ihr mitgebracht habt, ist wach, aber der
Arzt möchte ihm gerne etwas zum Schlafen geben. Glenna ist der gleichen Meinung. Er sagte uns, er sei nach draußen gegangen, weil er geglaubt habe, ein Fuchs sei in den Hühnerstall eingedrungen. Sie hätten sich auf ihn gestürzt. Er hat eine Frau und drei Kinder und habe ihnen zugeschrien, im Haus zu bleiben. Wir danken Gott dafür, dass sie ihm gehorcht haben. Wir lassen sie hierher bringen.«
    »Bis Larkin und Blair zurückkommen, können Glenna und ich das Training leiten. Und Cian vielleicht«, fügte Hoyt hinzu, »wenn wir drinnen irgendeine Möglichkeit haben.«
    »Danke. Ich hatte gehofft, dass ihr es so regelt. Ach, und wir lassen vom Dorfschmied und zwei weiteren Handwerkern Waffen schmieden. Eigentlich bräuchten wir mehr, aber manche werden auch mit ihren eigenen Waffen kommen.«
    »Ihr habt doch genug Bäume«, meinte Blair. »Lasst Pflöcke, Pfeile und Lanzen machen.«
    »Ja, natürlich. Ja. Ich muss jetzt gehen. Mein Onkel und die Eskorte warten bereits. Ich

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