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Bleib bei mir – bleib in Sydney

Bleib bei mir – bleib in Sydney

Titel: Bleib bei mir – bleib in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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bewusst die Kälte und Leere vor Augen zu führen, die sie in ihrer
    "Familie" erwartete?
    "Weswegen?" Felicity tat seinen Vorschlag mit einem Schulterzucken ab. "Leigh wird wahrscheinlich morgen schon wieder fort sein."
    Vanessa erhob sich anmutig von der Chaiselongue, hakte sich bei Richard ein und schenkte ihm einen betörenden Augenaufschlag. "Warum kommen Sie nicht mit und essen bei mir zu Abend, Richard? Leigh will bestimmt nur mit Mummy sprechen."
    Richard warf Leigh einen eindringlichen Blick zu. "Vielen Dank, Vanessa, aber ich habe andere Pläne für den Abend." Er nickte in die Runde. "Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden..."
    Leighs Schwestern beobachteten Richards Weggang mit sichtlichem Missfallen. Keine von ihnen hatte den erhofften Eindruck auf ihn gemacht, und nun nahm er ihnen die Möglichkeit, sich noch weiter zu bemühen.
    Leigh kam plötzlich der Gedanke, dass Richard nur geblieben war, um sie alle zusammenzuhalten. Für sie. Genauso wie er sie jetzt alle zurückließ ... für sie. Er gab ihr, was sie sich gewünscht hatte. Genau wie er es ihr versprochen hatte. Dieser Beweis seines aufrichtigen Interesses ließ ihr Herz schneller schlagen. Oder war es nur ein weiterer, wohl kalkulierter Schritt, um ihr zu zeigen, dass sie bei ihrer Familie nicht finden würde, was sie suchte? Das war sowieso schon erschreckend offensichtlich.
    Sobald sich die Tür hinter Richard geschlossen hatte, fuhr Caroline herum und sah ihre Mutter mit funkelnden Augen an. "Also wirklich, Mum, hättest du Leigh nicht auf ein anderes Mal vertrösten können? Richard hatte schon immer eine Schwäche für sie."
    Eine Schwäche? War also doch das Herz und nicht nur der Verstand an seinem Heiratsantrag beteiligt?
    "Und wie hätte es für ihn ausgesehen, wenn ich es getan hätte, Caroline?" fragte Alicia müde.
    Die nächste Enttäuschung. Auch das Handeln ihrer Mutter war nicht vo n Zuneigung, sondern einzig und allein" von Taktik bestimmt gewesen.
    "Was willst du überhaupt damit sagen ... eine Schwäche?" Felicity warf Leigh einen ungläubigen Blick zu.
    Caroline winkte verächtlich ab. "Wenn du nicht immer so ganz von dir selbst eingenommen wärst, hättest du bemerkt, wie Richard Leigh stets aus der Schusslinie genommen hat, wenn Dad vor ihm auf sie losging. Meist hat er dann eine Frage an dich gerichtet, was du vermutlich als schmeichelhaft empfunden hast, was aber in Wirklichkeit nur dazu gedacht war, unsere arme kleine Schwester zu beschützen."
    Was stimmte, wie Leigh plötzlich begriff.
    "Richard war an mir interessiert", widersprach Felicity hochnäsig. "Er war immer an mir interessiert."
    "Ach, spiel dich vor uns nicht so auf", warf Vane ssa schnippisch ein. "Er war nur höflich.
    Da hat nichts gefunkt." Sie wandte sich Leigh zu und begutachtete sie misstrauisch. "Und warum drückst du dich hier schon den ganzen Tag herum wie eine schwarze Krähe, die nur darauf wartet, sich auf ihr Opfer zu stürzen? Worauf bist du aus, Leigh?"
    "Auf ein Stück von dem großen Kuchen, falls sie drankommen kann", meinte Nadine spöttisch. "Seht sie euch nur an! Dieses Kostüm hat sie vermutlich aus einem Secondhandshop."
    "Sie hat keine Chance, das Testament anzufechten", erklärte Caroline nachdrücklich, bevor sie sich erneut in scharfer Form an ihre Mutter wandte. "Aber vielleicht wäre es die Sache wert, sie zu bezahlen, damit sie von hier verschwindet, Mum. Sie könnte uns ins Gehege kommen."
    "Mach dich nicht lächerlich, Caroline!" rief Vanessa aus.
    "Du hast es nicht geschafft, Richard mit deinen Reizen in deine Wohnung zu locken, stimmt's?" entgegnete Caroline hart. "Frag dich mal, warum, Vanessa!" Sie deutete auf Leigh.
    "Er hat an sie gedacht."
    Alle vier Schwestern wandten sich ihr zu und blickten sie böse an.
    "Du gehörst nicht hierher, Leigh", sagte Felicity überheblich.
    "Du wurdest enterbt", fügte Nadine boshaft hinzu.
    "Ich kann zwar nicht glauben, dass du eine Bedrohung darstellen sollst", spottete Vanessa,
    "aber ich mag keine Komplikationen. Je eher du von hier verschwindest, desto besser."
    Und Caroline setzte brutal hinzu: "Wir brauchen dich nicht. Verschwinde einfach, Leigh, und komm nicht wieder."
    Ohne ein weiteres Wort stolzierte Caroline aus dem Salon, rasch gefolgt von den übrigen dreien. Leigh blickte ihnen sprachlos vor Bestürzung nach. Natürlich hatte sie in gewisser Weise die Absichten ihrer Schwestern durchkreuzt, Richards Aufmerksamkeit zu gewinnen, aber nichts konnte diese eiskalte

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