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Bleib bei mir, kleine Lady

Bleib bei mir, kleine Lady

Titel: Bleib bei mir, kleine Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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zerstört werden“, sagte Lord Damien. „Und weil ich Sie liebe und weil Sie für mich heilig sind, meine geliebte Gracila, muß ich vernünftig sein und das tun, was für uns beide das Beste ist.“
    „Aber Weggehen ist doch nicht das Beste.“
    „Wie könnte ich in England bleiben und Sie nicht sehen dürfen? Wie könnte ich in Ihrer Nähe sein und nicht schon nach kürzester Zeit alle Vorsätze und noblen Prinzipien in den Wind schlagen? Wenn es um Sie geht, Gracila, bin ich nicht willensstark, sondern willensschwach. Ich bin ein Mensch, der so verliebt ist, daß er nicht mehr weiß, was er tut.“
    In seiner Stimme lag soviel Leidenschaft und gleichzeitig soviel Schmerz, daß Gracila nicht mehr an sich halten konnte. Sie konnte den geliebten Mann nicht leiden sehen, sie wollte ihn trösten und ging daher auf ihn zu.
    „Bitte, bitte bleiben Sie bei mir“, flehte sie und hob das Gesicht zu ihm auf. „Ich gehe überall hin mit Ihnen.
    Wenn ich mit Ihnen zusammen sein kann, fürchte ich mich vor nichts.“
    Lord Damien sah sie an, und sein Gesichtsausdruck spiegelte den Kampf wider, den er mit sich auszufechten hatte.
    Mit einer Geste der Hilflosigkeit wandte er sich plötzlich von ihr ab und ging zum Fenster.
    „Bitte, führen Sie mich nicht in Versuchung, Gracila“, sagte er. „Lassen Sie mich in Frieden. Es wird der Tag kommen, an dem Sie wissen werden, daß nicht der Teufel Sie gelockt hat, sondern Sie den Teufel.“
    In diesem Augenblick wußte Gracila, daß sie verloren hatte.
    Sie stand da und glaubte, in tiefe Dunkelheit getaucht zu sein.
    „Und wenn Sie sich je fragen sollten, was aus mir geworden ist“, fuhr Lord Damien fort, „dann brauchen Sie sich nur einen Mann vorzustellen, der sich auf lauten Partys betrinkt, der Leute um sich schart, die von der Gesellschaft ausgestoßen und so einsam sind wie er.“
    „Und Frauen wird es geben“, fuhr er fort. „Natürlich wird es Frauen geben. Und sie werden mich, wenn ich Glück habe, betäuben und wie der Alkohol vergessen lassen.“
    Er drehte sich um und sah sie an.
    Für Gracila war innerhalb von Sekunden eine Welt zusammengebrochen. Sie war allein und hatte Angst.
    Als Lord Damien den verzweifelten Blick in ihren Augen sah, war er mit zwei Schritten neben ihr.
    „Mein geliebtes Wesen!“ sagte er. „Sieh mich nicht so an. Ich habe es doch nicht so gemeint. Ich hatte vergessen, zu wem ich das sage. Ich hatte vergessen, daß du keine Ahnung hast von den Tiefen, in die ein Mensch in seiner Verzweiflung sinken kann.“
    Er legte beide Arme um sie, und Gracila barg das Gesicht an seiner Schulter.
    „Ich liebe dich“, sagte Lord Damien, die Lippen auf Gracilas Haar gepreßt. „Ich liebe dich so sehr, daß ein Leben ohne dich für mich wie ein Abgrund der Zerstörung sein wird, in dem möglichst schnell zu verschwinden ich nur hoffen kann.“
    Gracila schwieg, aber Lord Damien wußte, daß sie weinte.
    „Vergib mir, mein Liebling. Bitte, vergib mir. Ich bin nicht eine Träne wert, und daß du meinetwegen Tränen vergießt, ist das Wundervollste, was je geschehen konnte.“
    Daß er sie in den Armen hielt und sie ihm so nahe sein durfte, war für Gracila das Wundervollste, was je geschehen war.
    Seine Worte drangen kaum durch den Nebel, der sich auf ihre Gedanken gelegt hatte, aber seine Arme gaben ihr Geborgenheit und ein Gefühl von Schutz, ein Gefühl, das sie eben noch verloren zu haben glaubte.
    „Wie habe ich so grausam zu dir sein können?“ fuhr Lord Damien fort. „Wie habe ich dir weh tun können? Mein flüchtiger Meteor. Mein Leben würde ich dafür hingeben, wenn ich dir dadurch auch nur eine Sekunde Traurigkeit ersparen könnte, und trotzdem habe ich dich zum Weinen gebracht.“
    Seine Stimme klang so zärtlich, daß sie nur noch mehr weinen mußte.
    Lord Damien legte ihr den Zeigefinger unter das Kinn und hob ihr Gesicht zu sich auf.
    „Sieh mich an, Gracila“, sagte er. „Sieh mich an.“
    Sie öffnete die Augen, und ihre Blicke trafen sich.
    „Ich liebe dich“, sagte Lord Damien leise. „Ich bete dich an. Du bist die begehrenswerteste Frau, die mir je begegnet ist. Du bist mein ein und alles, und du mußt mir glauben, wenn ich dir sage, daß ich etwas so Schönes und so Heiliges nicht zerstören darf.“
    „Ich liebe dich“, flüsterte Gracila.
    „Und du hast gesagt, daß du mir vertraust. Du mußt mir auch jetzt vertrauen, mein Liebling, wenn ich dir sage, daß ich weiß, was für dich richtig ist.“
    „Du wirst

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