Bleib cool Samantha
ekelhaftem Hotelessen sitze, das ich mir noch nicht mal selbst ausgesucht habe, und mir eine langweilige Rede deines Vaters anhöre, nur um vielleicht eine klitzekleine Chance zu haben, dich später in unserem Vorgarten zu küssen? Äh, danke, ich verzichte.
Das ist das, was ich sagen wollte. Stattdessen sagte ich: »Wow, das klingt toll. Aber ich glaub, ich habe zu viel zu tun. Viel Spaß.«
David lachte. »Ich habe mir schon gedacht, dass du das sagst. Okay.«
Und ich war vom Haken. Hurra. So bald drohte mir keine Unterhaltung über das Thanksgiving-Wochenende.
»Ich kann mir vorstellen, dass bei euch ziemlich dicke Luft ist«, sagte David. »Wegen Lucy und so. Aber ruf mich an, wenn du mehr weißt, ja? Du fehlst mir.«
»Du mir auch«, sagte ich. Und das war nicht gelogen. Er fehlte mir wirklich.
»Ich liebe dich, Sharona«, sagte David.
»Ich dich auch, Daryl«, sagte ich und legte auf.
Und dachte gleichzeitig: O Gott. Ich bin die mieseste Freundin auf diesem Planeten.
D ie zehn sichersten Anzeichen, an denen du merkst, dass dein Freund dich wirklich liebt:
10. Er kommt mit deinen merkwürdigen Stimmungsschwankungen vor deinen Tagen klar, sogar wenn du ihn beschuldigst, dass er Fergie von den Black-Eyed Peas mehr liebt als dich, obwohl du genau weißt, dass er Fergie gar nicht kennt.
9. Er lässt dich meistens aussuchen, in welchen Film ihr geht.
8. Und welchen Nachtisch ihr bestellt.
7. Er kennt die Namen deiner Freundinnen und fragt dich, wie es ihnen geht. (Wobei das in Davids Fall nicht so schwer ist, weil ich im Grunde nur eine einzige Freundin habe.)
6. Wenn du im Weißen Haus zum Abendessen eingeladen bist, sorgt er dafür (jedenfalls soweit es in seiner Macht steht), dass der Koch etwas auf den Tisch bringt, was du auch essen kannst.
5. Er ruft oft an und erkundigt sich, was du gerade machst.
4. Er findet dich sogar ungeschminkt gut aussehend.
3. Er hört dir geduldig zu, wenn du über dein schweres Schicksal klagst, und versucht, Lösungen für deine Probleme zu finden, auch wenn die meisten seiner Vorschläge völlig nutzlos sind, weil er nun mal ein Junge ist und von Mädchenproblemen einfach nichts versteht.
2. Er wird nicht eifersüchtig, wenn er mitbekommt, wie du dich mit deiner besten Freundin darüber unterhältst, wie unglaublich süß der neue Typ bei »Gilmore Girls« ist.
Und ein ganz sicheres Zeichen ist:
1. Er ist nicht beleidigt, wenn du beschließt, den Samstagabend lieber vor dem Fernseher zu verbringen als mit ihm.
6
Nur dass ich das dann doch nicht gemacht habe. Den Abend mit Rebecca vor dem Fernseher zu verbringen und Dokus zu schauen, meine ich.Weil nachmittags gegen drei nämlich das Telefon klingelte und zu meiner Überraschung Dauntra dran war.
»Sam?« Aus irgendeinem Grund brüllte sie.Aber ich verstand ziemlich schnell, weshalb. Ich wusste zwar nicht, wo sie war, aber es war wirklich extrem laut im Hintergrund.
»Dauntra?« Ich war wie gesagt ziemlich überrascht, dass sie mich anrief. Dauntra hatte mich noch nie zu Hause angerufen. Ich hatte gar nicht gewusst, dass sie überhaupt meine Nummer hatte. Natürlich hängen die Nummern sämtlicher Mitarbeiter der Potomac Videothek in Stans Büro an der Pinnwand, aber ich hatte nicht gewusst, dass Dauntra sich meine aufgeschrieben hatte. »Was ist das für ein Lärm? Wo bist du?«
»In einem Polizeirevier«, brüllte Dauntra. Im selben Moment hörte ich im Hintergrund jemanden sagen: »Legen Sie das sofort hin oder ich muss Ihnen wieder Handschellen anlegen.«
»In einem Polizeirevier?«, wiederholte ich fassungslos. »Was machst du bei der Polizei? Ist alles okay?«
»Mir geht es bestens«, beruhigte mich Dauntra gut gelaunt. »Ich bin bloß festgenommen worden.«
»Festgenommen?« Mir fiel fast das Telefon aus der Hand. »Du meinst… du rufst aus dem GEFÄNGNIS an?«
»Ja, genau«, bestätigte Dauntra. »Du, ich müsste heute die Spätschicht in der Videothek machen. Aber ich glaub kaum, dass ich das zeitlich schaffe. Kannst du für mich einspringen? Um vier müsstest du dort sein. Dafür revanchiere ich mich später mal. Versprochen.«
Ich war immer noch geschockt darüber, dass sie festgenommen worden war. Aber ich war auch sehr froh, dass weder meine Eltern noch Theresa in der Nähe waren und etwas von unserem Gespräch mitbekamen. Sie wären bestimmt nicht sehr begeistert darüber gewesen, dass mich eine Arbeitskollegin aus dem Gefängnis anrief.
»Wieso bist du festgenommen worden?«, wollte ich
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