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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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machen. Diesmal lag er auf einer Seidendecke, die Susan auf dem Podest drapiert hatte.
    Terry zwinkerte mir zu – wahrscheinlich wegen des intimen Gesprächs, das wir letztes Mal geführt hatten –, während Susan den Faltenwurf der Decke zurechtzupfte.
    Und ich zwinkerte zurück. Na ja, wie soll man denn auch reagieren, wenn ein nackter Typ einem zuzwinkert?
    Außerdem schockte mich der Anblick ja nicht mehr. Der von seiner Nacktheit, meine ich.
    Jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, geschockt zu sein.
    Aber wahrscheinlich war ich es doch noch ein bisschen, weil Susan Boone nämlich nach ungefähr anderthalb Stunden zu mir trat und sich leise erkundigte, ob ich ein Problem hätte.
    Ich sah zu ihr auf, und mir wurde ein bisschen schwindelig, so wie es mir oft passiert, wenn ich gerade ins Zeichnen vertieft bin und mich jemand anspricht.
    »Nein, alles okay«, sagte ich. »Wieso?«
    Aber plötzlich erschrak ich. O Gott. Sprach Susan Boone womöglich gar nicht davon, dass ich letztes Mal so geschockt auf den Anblick des nackten Terry reagiert hatte? Meinte sie vielleicht etwas ganz anderes – zum Beispiel dass es ein Problem für mich sein könnte, dass ich möglicherweise bald mit David schlafen muss? Ich meine, sie ist schließlich Künstlerin und dadurch natürlich viel sensibler als zum Beispiel meine Eltern. Deshalb war es durchaus möglich, dass sie es mir irgendwie angemerkt hatte. War es das, was sie mit Problem meinte?
    Und falls ja, was sollte ich darauf antworten?
    »Weißt du, ich habe das Gefühl, dass du den Trick noch nicht ganz heraushast.« Susan betrachtete stirnrunzelnd meine Zeichnung. »Du versteifst dich so sehr darauf, die Figur auf dem Blatt unterzubringen, dass du darüber alles andere vergisst.«
    Ich sah verständnislos auf die Stelle, auf die sie mit dem Zeigefinger deutete. Was wollte sie denn? Ich hatte ein höchst realistisches Porträt von Terry in all seiner Pracht gezeichnet. Allerdings musste ich zugeben, dass es schon ein bisschen so aussah, als würde er in der Luft schweben.
    »Eine Zeichnung musst du so konstruieren, als würdest du ein Haus bauen, Sam. Du kannst nicht damit anfangen, die Vorhänge aufzuhängen. Du musst erst ein Fundament errichten.«
    Sie nahm mir die Zeichenkohle aus der Hand und skizzierte den Hintergrund, vor dem meine Figur lag.
    »So, und als Nächstes musst du den Boden verlegen«, sagte sie und skizzierte das Podest, auf dem Terry lag. Plötzlich schwebte er nicht mehr in der Luft.
    »Du musst das Haus von unten nach oben aufbauen und mit all den langweiligen Teilen anfangen… den Klempnerarbeiten, der Elektroinstallation, verstehst du? Wenn du damit anfängst, diese ganzen Einzelheiten einzuzeichnen…« Sie deutete auf mein Porträt von Terry, »wäre das so, als würdest du das Haus einrichten, bevor es überhaupt steht. Konzentrier dich nicht so sehr auf die Einzelteile«, sagte sie, »sondern auf das Ganze.«
    Susan hatte recht. Ich hatte mir solche Mühe gegeben, Terrys Gesicht zu zeichnen, dass ich die übrigen achtzig Prozent des Blattes vernachlässigt hatte. Vor mir lag ein riesiges weißes Blatt, auf dem ein winziger Kopf schwebte.
    »Ich hab’s verstanden«, sagte ich. »Tut mir leid. Ich glaub, ich… ich habe mich nicht genug konzentriert.«
    Susan seufzte. »Ich hoffe, ich überfordere euch mit diesem Kurs nicht«, sagte sie. »Dich und David, meine ich.Als ich euch den Vorschlag gemacht habe, dachte ich, ihr wärt so weit.«
    Ich sah sie scharf an.
    »Wir sind so weit«, sagte ich hastig. »Ich meine, ich bin’s. Und David auch. Wir sind es beide.«
    »Das hoffe ich«, sagte Susan, deren Stimme leicht besorgt klang. Sie legte mir eine Hand auf die Schulter, erhob sich und ging davon. »Das hoffe ich wirklich.«
    Sie dachte, ich wäre nicht so weit? Wofür? Für’s Akt-zeichnen? Pah! Ich zeichnete die letzten fünfzehn Minuten wie eine Besessene, verankerte Terry stabil im Hintergrund und konzentrierte mich auf das Ganze, statt auf die Einzelteile. Ich würde Susan schon beweisen, dass ich durchaus so weit war. Ha!
    Aber mir blieb nicht mehr genug Zeit, es so hinzukriegen, wie ich es mir vorstellte, und als Susan uns am Ende der Stunde wie üblich bat, die Zeichnungen auf dem Fensterbrett zu präsentieren, schüttelte sie bloß den Kopf, als sie meine betrachtete.
    »Du hast Terry extrem realistisch wiedergegeben«, sagte sie mit freundlicher, aber kritischer Stimme. »Trotzdem hängt er immer noch mitten in der Luft.«
    Ich hatte

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