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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Eiswasser über den Kopf gekippt und die Eiswürfel wären mir in den Schlafanzug gerutscht.
    Denn der Ausdruck auf Davids Gesicht – ganz zu schweigen von seinem Verhalten und dem, was er sagte – bewies eindeutig, dass er, als er von Pachisi gesprochen hatte… auch Pachisi gemeint hatte.
    »Aber«,sagte ich kleinlaut.»Du… du hast doch gesagt, dass du denkst, wir wären so weit.«
    »So weit, dass wir mal ein Wochenende zusammen mit meinen Eltern wegfahren können«, sagte David, dessen Stimme ungewohnt hoch klang. »Das war alles, was ich damit gemeint habe.« Dann machte er ganz große Augen und fragte: »Hast du das in der Diskussionsrunde gemeint? Als du gesagt hast, du hättest Ja zum Sex gesagt?«
    »Na ja… ja.« Ich nickte. »Was hast du denn gedacht, was ich meine?«
    David zuckte mit den Achseln. »Ich habe gedacht, du sagst das bloß, um meinem Vater deinen Standpunkt klarzumachen. Ich wusste nicht, dass du wirklich… Ja zum Sex sagst.«
    Besonders nachdem er mich nie gefragt hatte.
    »Oh«, sagte ich.
    Jetzt war alles umsonst gewesen. Meine ganzen Sorgen, die langen Gespräche mit Lucy, der Eklat während der Fernsehaufzeichnung, die spontane Schlampensolidaritätskundgebung – alles umsonst.
    Weil David nie davon gesprochen hatte, dass wir an diesem Wochenende miteinander schlafen würden. Ich war diejenige gewesen, die auf die Idee gekommen war, Pachisi könne ein Codewort für Sex sein. Ich hatte aus Davids Feststellung, wir wären so weit, den Schluss gezogen, er habe gemeint, wir seien so weit, dass wir miteinander schlafen könnten. Ich hatte Ja zum Sex gesagt, obwohl mich – wie sich jetzt herausstellte – niemand gefragt hatte.
    Alles hatte sich nur in meinem Kopf abgespielt. Ich hatte mir die ganze Panik selbst eingebrockt.
    Wegen gar nichts.
    Gott! Wie peinlich.
    »Öh«, sagte ich. Und jetzt war ich es, die rot wurde. Ich meine, was dachte er denn jetzt von mir? Ich war in sein Zimmer gestürzt und hatte ihn wütend gefragt, warum wir nicht miteinander schliefen – er musste mich für völlig durchgeknallt halten. »Okay, dann… Ich… ich glaub, ich geh dann mal lieber ins Bett…«
    Aber mit jedem Schritt, den ich in Richtung Tür machte, bemerkte ich gewisse Dinge. Zum Beispiel wie gut David im Licht der Nachttischlampe aussah.
    Und wie grün seine Augen waren, genauso grün wie eine frische Frühlingswiese.
    Dass er immer noch verwirrt aussah und unglaublich süß. Und dass seine Haare hinten abstanden, weil er sich beim Lesen an das Kopfende des Bettes gelehnt hatte.
    Und wie stark und männlich und weich seine Brust aussah, und wie gut es sich anfühlen würde, meinen Kopf daraufzulegen und seinem Herzschlag zu lauschen…
    Und plötzlich hörte ich mich selbst sagen: »Kannst du bitte kurz hier auf mich warten?«
    Als hätte er vor, irgendwo hinzugehen.
    Und dann drehte ich mich um und rannte in mein Zimmer zurück, so schnell ich konnte.
    Als ich zurückkam, war ich außer Atem.
    Außerdem hatte ich eine braune Papiertüte mit.
    David sah erst die Tüte an und dann mich.
    »Äh, Sam«, sagte er mit misstrauischer – aber auch nicht gerade unerfreuter – Stimme. »Was ist da drin?«
    Also zeigte ich es ihm.

15
    Als ich am nächsten Tag die Haustür aufschloss, war ich ziemlich erschrocken, als ich unerwartet meinen Vater im Wohnzimmer sitzen sah. Er lauschte Rebecca, die ihm auf ihrer Klarinette »New York, New York« vorspielte.
    »Was macht ihr denn hier?«, entfuhr es mir, während Manet, der meinen Schlüssel in der Tür gehört hatte, freudig um mich herumsprang.
    Rebecca senkte ihr Instrument. »Entschuldigung? Ich bin noch nicht fertig.«
    »Oh«, sagte ich. »Tut mir leid.«
    Mein Vater, der ausnahmsweise mal nicht Zeitung las, telefonierte oder irgendetwas anderes machte, als der musikalischen Darbietung seiner jüngsten Tochter zu lauschen, lächelte leicht gequält, während Rebecca weiterspielte.Aber als sie fertig war,klatschte er so begeistert,als hätte es ihm wirklich gefallen.
    »Toll. Ganz toll«, sagte er.
    »Danke.« Rebecca blätterte geziert in dem Notenheft, das auf dem Ständer vor ihr lag. »Und jetzt führe ich meinen Tribut an die großen Städte dieses Landes fort und spiele den Song ›Gary, Indiana‹ aus dem bekannten und beliebten Musical ›The Music Man‹.«
    »Ähem«, räusperte sich mein Vater. »Wartest du noch kurz, dann hole ich mir schnell Nachschub.« Er hielt seine
    leere Kaffeetasse hoch und verschwand eilig in der

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