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Bleib doch, liebes Hausgespenst!

Bleib doch, liebes Hausgespenst!

Titel: Bleib doch, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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Synthesizer erzeugt.
    „Eine Bildstörung!“ meinte Liane.
    „Nein, das ist Amadeus!“ behauptete Monika.
    „Ruf doch irgend jemanden an und frag, was der sieht!“ schlug Frau Schmidt vor.
    „Gute Idee!“ sagte Herr Schmidt. „Ich telefoniere mit einem Kollegen in München!“ Er stand auf.
    „Nein, ruf lieber Herrn Stein an!“ riet Monika. „Der wohnt in der Nähe... und außerdem wird’s ihn interessieren. Steins haben die Nummer drei-null-sechs.“
    „Gut, mein Schatz! Wird gemacht!“
    Liane und Frau Schmidt starrten weiter entgeistert auf das sonderbare, gar nicht einmal unschöne Fernsehbild, während Herr Schmidt zum Telefonhörer griff. Monika drängte sich so eng wie möglich an ihn, um zu verstehen, was Norberts Vater sagen würde.
    Er meldete sich selber am Telefon. „Stein“, sagte er.
    „Hier Schmidt“, sagte der Vater, „Max Schmidt... wir haben uns heute Nachmittag gesehen...“
    „Ja, natürlich, Herr Schmidt... ich weiß Bescheid...“
    „Gerade als Sie fort waren, setzte hier ein ohrenbetäubender Lärm ein.“
    „Ja, wirklich?“
    „Der glaubt’s nicht!“ flüsterte Monika dem Vater zu. „Kann man ihm nicht krummnehmen... wer glaubt schon an ein Gespenst, das sich nicht hören und nicht sehen läßt!“
    „Aber deshalb rufe ich Sie nicht an!“ fuhr Herr Schmidt fort. „Sondern wegen etwas anderem. Ich habe gerade den Fernseher eingeschaltet... das zweite Programm. Ich wollte mir die Nachrichten ansehen. Aber statt dessen erscheinen kaleidoskopartige Bilder, und es ertönt eine Musik wie... wie von einem Synthesizer.“
    „Vielleicht eine Störung... oder ein Pausenbild...“
    „Möglich. Würden Sie mal Ihren Apparat einschalten? Damit wir vergleichen können?“
    „Das zweite Programm?“
    „Ja. Die Sendung ,Heute 1 .“
    „Moment mal!“
    „Jetzt wird’s spannend“, sagte Monika.
    „Ich traue deinem Amadeus ja allerhand zu“, sagte Herr Schmidt, „aber nicht, daß er sich in den Fernseher einschalten kann.“
    „Ich doch. Er kann das ganz bestimmt. Er kann sich ja auch selber erleuchten. Und er kann das elektrische Licht löschen, ohne den Schalter zu berühren.“
    „Aber wenn er so was könnte, warum führt er es erst heute vor?“
    „Weil er noch nie so eine Wut im Bauch gehabt hat! Das heißt... wo haben die Gespenster denn wirklich ihre Wut? Keine Ahnung. Aber eins weiß ich: Das Fernsehen hat ihm schon seit langem imponiert. Er wollte gern mal auf dem Bildschirm erscheinen. Vielleicht versucht er’s gerade.“
    Wieder ließ sich die Stimme von Herrn Stein vernehmen. „Hallo, sind Sie noch da?“
    „Aber sicher!“ sagte der Vater. „Ich warte ja auf das Ergebnis
    „Bei mir ist einwandfrei ,Heute“ drin. Der amerikanische Präsident spricht über den Satelliten.“
    Herr Schmidt wandte sich Liane und seiner Frau zu. „Und bei uns?“
    „Immer noch die komischen Arabesken!“
    „Kein Programm!“ sagte Herr Schmidt.
    „Vielleicht ist Ihr Fernseher kaputt!“
    „Ja, vielleicht!“
    „Jedenfalls, daß ein Gespenst dahintersteckt, kann ich nicht glauben. Theoretisch möglich wäre es, das gebe ich zu. Aber... nehmen Sie’s mir nicht übel, Herr Schmidt... ich glaube nur an Gespenster, die sich manifestieren.“
    „Manife...“, wiederholte Herr Schmidt und sagte dann: „Ach ja, natürlich!“
    „Was heißt denn das... manifestieren?“ fragte Monika.
    Herr Schmidt hielt die Sprechmuschel zu. „Sich erklären... offenbaren... erscheinen „Hätt’ ich mir denken können!“ sagte Monika.
    „Was ist? Sind Sie noch da?“ rief Herr Stein.
    „Doch, ja natürlich!“
    „Ich hab eine Idee! Laß mich mal, Vati, bitte!“ Monika nahm Herrn Schmidt den Hörer aus der Hand. „Herr Stein, wie schnell könnten Sie hier sein?“
    „Zu Fuß in zwanzig Minuten... oder einer knappen halben Stunde. Aber wenn ich mein Auto nehme...“
    . schaffen Sie es im Handumdrehen! Ja, tun Sie das, Herr Stein! Kommen Sie!“
    Sie hatte kaum ausgesprochen, als die nervkitzelnde Musik verstummte, die sonderbaren Bilder von der Mattscheibe verschwanden und statt dessen der Sprecher der Abendnachrichten erschien.
    „Es hat gewirkt, Herr Stein!“ rief Monika. „Der Spuk ist vorbei. Danke! Sollte Amadeus sich noch einmal mausig machen...“, sie sagte das sehr laut, weniger in den Hörer, als in den Raum hinein, „...werden wir Sie sofort benachrichtigen, Herr Stein. Vorläufig... guten Abend und einen schönen Gruß an Norbert!“ Sie wandte sich ihrer Familie

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