Bleib fuer immer - Darling
an, seine Frau hat Maddy nicht gestillt, deswegen war der Anblick neu für ihn, aber es hat ihm gefallen."
"Pervers ..."
"Nein." Energisch schüttelte Myrna den Kopf. "Meiner Meinung nach werden die meisten Männer vom Anblick einer stillenden Frau keineswegs erotisch angeregt. Er weckt vielmehr Beschützerinstinkte in ihnen. Und genau das ist Jack eben passiert. Insgeheim wünscht er sich eine Frau und mehr Kinder."
"Woher weißt du das alles?"
"Weibliche Intuition", antwortete Myrna aufreizend, und Bryony schnitt ein Gesicht.
"Ach ja..."
"Ernsthaft, Bryony, der Mann sehnt sich nach einer Frau und einer Familie. Das spüre ich."
"Sein Glück, daß er Diana hat."
"Er hat aber dich geküßt und fährt mit dir nach Melbourne."
"Und ich bin mit Roger verlobt."
"Ja. Wenn ich du wäre, würde ich deswegen etwas unternehmen", empfahl Myrna ihr. "Und zwar bald. Die Verlobung mit Roger könnte allem möglichen in die Quere kommen."
"Myrna ..."
"Es war ja nur eine Anregung." Sie schob den Kinderwagen zur Tür. "Ich habe dich nämlich gern, und dein Wohlergehen liegt mir am Herzen. Du bist meine beste Freundin, Bryony.
Denk mal über alles nach, und diskutiere es mit Harry."
Bryony funkelte Myrna an. "Was?"
"Ob du dein Leben als Ehefrau eines gutangezogenen Mannes mit der Persönlichkeit einer Flunder verbringen willst -
oder doch das Risiko mit Jack Morgan eingehst."
Am Montag war Bryony noch zu keinem Entschluß gelangt.
Jedenfalls war sie weiterhin mit Roger verlobt. Er hatte Sonntag nachmittags angerufen und fast eine Stunde lang mit ihr geplaudert, aber gleich danach konnte sie sich schon nicht mehr genau erinnern, worüber sie gesprochen hatten.
Sie hatte den Rest des Sonntags damit verbracht, zu entscheiden, was sie nach Melbourne anziehen und mitnehmen sollte - und die Entscheidung mehrfach umgestoßen. Sie wollte möglichst konservativ und geschäftsmäßig wirken, deshalb entschied sie sich schließlich für einen Hosenanzug.
Als Jack und Maddy sie am Montag abholten, machte die Kleine ein enttäuschtes Gesicht.
"Ich hätte nicht gedacht, daß du schwarze Sachen anziehst", sagte sie.
"Schwarz und weiß", verbesserte Bryony sie, hob sie hoch und drückte sie an sich. "Weiße Bluse, schwarzer Hosenanzug, ein sogenanntes Business-Outfit. Wir fahren doch in die Stadt, um Geschäftliches zu erledigen,"
"Heißt das, wir dürfen keinen Spaß haben?"
Bryony lächelte. "Ich habe einen roten Rock in den Koffer gepackt", vertraute sie Maddy an.
Jack wirkte ebenfalls enttäuscht. Offensichtlich lag auch ihm weniger an einer professionellen Innenarchitektin als an einer Begleiterin, mit der sie sich einen schönen Tag machen konnten.
"Kommt Harry nicht mit?" fragte Maddy, und als Bryony ihr mitteilte, daß er bei Myrna bleiben würde, war die Kleine noch enttäuschter.
"Jessie muß auch zu Hause bleiben. Hast du wirklich einen roten Rock eingepackt?"
"Ehrenwort. "Bryony stellte Maddy auf den Boden, strich sich die Sachen glatt und begrüßte Jack höflich distanziert.
Während er den Koffer im Wagen verstaute, machte sie Bemerkungen übers Wetter.
Jack fuhr ein schnelles, schnittiges, luxuriös ausgestattetes Auto. Maddy wurde auf dem Rücksitz untergebracht, Bryony stieg vorn ein, ließ anerkennend eine Hand über die Lederpolster gleiten und streckte die langen Beine aus. Der Wagen war wirklich komfortabel. Wenn ich eine Katze wäre, würde ich jetzt schnurren vor Behagen, dachte Bryony zufrieden.
"Gefällt dir mein Auto?" Jack betrachtete sie nachdenklich.
Er kannte keine andere Frau, die die Welt so mit allen Sinnen genoß wie Bryony.
Sie ahnte, was er dachte. Verflixt, dieser Mann durchschaute sie! Rasch strich sie sich nochmals glättend über die Hosenbeine und faltete dann die Hände im Schoß.
"Ja, es ist ein sehr nettes Auto", antwortete sie unverbindlich.
"Besser als der Lastwagen?" fragte er herausfordernd.
"Ja." Sie funkelte ihn an, und er lachte.
"Entschuldigung. Ich staune nur darüber, wie gut du dich jeweils der Umgebung und den Umständen anpaßt. Heute siehst du genauso aus, wie man sich die Beifahrerin in einem schicken Sportwagen vorstellt."
"Du wirkst auch anders als sonst", erwiderte sie.
Statt ausgebleichter Jeans und Arbeitshemd trug er eine elegante Hose und ein weiches Leinenhemd, dem man die gute Qualität schon von weitem ansah. Seine schwarzen Locken glänzten in der Sonne, die durchs offene Wagendach schien, und in seinen dunklen Augen spiegelte sich die Freude
Weitere Kostenlose Bücher