Bleib fuer immer - Darling
wieviel es mich gekostet hat, alle meine Spielsachen von New York nach Hamilton transportieren zu lassen. Wahrscheinlich habe ich geahnt, daß er hier ein kleines Mädchen gibt, das sie braucht."
Und wie versprochen, hatte sie einen ganzen Armvoll mitgebracht: rosa Gorillas mit Hüten, einen wolligen Koala, einen etwas mitgenommen Löwen - er war mal Harry zwischen die Zähne geraten - und anderes Spielzeug.
Der Kronleuchter glitzerte, aber Licht kam nur von einer speziellen Nachttischlampe, deren gestanzter Schirm sich langsam drehte und Monde und Sterne aus Licht auf die himmelblau gestrichene Zimmerdecke warf.
Es war ein phantastischer Effekt.
Diana fand das nicht. Sie stand an der Tür und hatte die Brauen hochgezogen. Da sie zum Essen eingeladen war, trug sie ein schickes "kleines Schwarzes". Sie berührte den Türrahmen, zog bestürzt die Finger zurück und blickte sie an.
"Die Farbe ist noch feucht", beklagte sie sich.
Bryony rang sich ein entschuldigendes Lächeln ab, kam zu Diana und reichte ihr ein terpentingetränktes Tuch. "Guten Abend. Gefällt Ihnen Maddys Zimmer?"
"Nein." Diana achtete nicht auf das Tuch, das Bryony ihr hinhielt, sondern ging zum Bett. "Jack, was, um alles in der Welt, ist das?"
"Ein Bett", antwortete er gelassen und blickte Maddy an, die gerade mit Harry darauf herumhopste. "Ein Hopsbett."
"Hast du den Verstand verloren?" Diana ließ die sauber gebliebene Hand über den Baldachin gleiten und machte große Augen. "Das ist ja Seide!"
"Selbstverständlich." '
"Du hast gutes Geld für seidene Vorhänge für ein Kinderzimmer ausgegeben? Das ist absolut lächerlich. Jack, Maddy wird Flecken darauf machen oder den Stoff zerreißen.
Und was, wenn ihre Mutter wieder auftaucht und die Kleine zurückhaben will? Dann war es reine Verschwendung."
Maddy wurde blaß und sprang auf den Boden. "Ich muß ins Bad", sagte sie, faßte Harry um die Mitte und nahm ihn mit.
Sein Kopf und sein Hinterteil hingen nach unten, aber er wedelte freundlich mit dem Schwanz. Anscheinend hatte er nichts dagegen, aus Dianas Reichweite zu gelangen.
Bryony fand ebenfalls, daß Flucht eine gute Idee sei, denn sie wollte nicht eine unwillkommene Dritte beim Essen abgeben.
"Ich muß jetzt nach Hause" , sagte sie zu Jack, der Diana finster ansah. Anscheinend wollte er seiner Nachbarin eine Strafpredigt wegen ihres Mangels an Einfühlungsvermögen halten.
Dagegen hatte Bryony nichts - im Gegenteil -, sie wollte aber nicht dabeisein. "Die Farbe lasse ich hier. Bring mir die Pinsel, wenn du mit dem Ausmalen des Zimmers fertig bist.
Andernfalls setze ich sie mit auf die Rechnung."
"Bryony ..." Der Blick, den er ihr zuwarf, war wie ein Hilferuf.
Tut mir leid, Kumpel, ich kann dir nicht helfen, dachte sie.
Wenn er Diana als seine Zukünftige ausgesucht hatte, dann mußte er selber dafür sorgen; daß sie sich Maddy gegenüber rücksichtsvoller verhielt.
"Ich sehe dich dann irgendwann", verabschiedete Bryony sich und nahm die Stehleiter.
"Warte, ich helfe dir, die Sachen zum Auto zu bringen."
Bryony schüttelte den Kopf. "Nein. Du hast Diana zum Abendessen eingeladen, oder? Also mußt du jetzt kochen. Die Rechnung schicke ich dir mit der Post."
Dann würde es für sie keinen Vorwand mehr geben,
nochmals hierherzukommen.
Nachdem sie alles ins Auto geräumt hatte, ging sie wieder ins Haus; um Harry zu holen. Sie sah weder ihn noch Maddy.
Jack war mit Diana in der Küche. Vor kurzem mochte er noch wütend auf sie gewesen sein, jetzt war er es nicht mehr.
Bryony hörte ihn lachen, als sie den Flur entlangging, und ihr wurde schwer ums Herz.
Maddy ist wahrscheinlich noch im Bad und weint sich die Augen aus, dachte sie empört und verfluchte den unsensiblen Jack, der besser seine kostbare Diana stehengelassen und sich um seine Tochter gekümmert hätte.
"Maddy?" rief Bryony, sobald sie oben vor dem Bad angekommen war. Keine Antwort. "Harry?" Kein Bellen.
Sie öffnete die Tür und versicherte sich, daß der Raum tatsächlich leer war; Vermutlich waren Maddy und Harry draußen. Bryony ging in den Garten und rief nach den beiden.
Endlich sah sie Maddy von der Scheune her auf sich zukommen.
Die Kleine ließ die Schultern hängen und hatte Tränenspuren auf den Wangen.
"Sie hat behauptet, meine Mutter könne zurückkommen und mich holen", sagte Maddy mühsam.
Das klang so bekümmert, daß Bryony sie trösten wollte. Sie setzte sich ins Gras, zog sich die. Kleine auf den Schoß und umarmte sie.
"Unsinn,
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