Bleib fuer immer - Darling
gern."
Sie verbrachten einen sehr zufriedenstellenden Nachmittag.
Mrs. Lewis hieß die Aktivitäten gut, und um fünf Uhr - als Maddy und Bryony gerade mit den Fensterbänken fertig waren brachte sie Tee, Limonade und Schokoladenkuchen nach oben.
Maddy und Bryony aßen he ißhungrig das Gebäck, und als sie bei der zweiten Portion waren, kam Jack hereinspaziert. Er blieb erstaunt an der Tür stehen.
"Was, um alles in der Welt..."
Maddy stand auf, erfreut, ihn zu sehen. Daß er bestürzt wirkte, merkte sie nicht. Im Gegensatz zu Bryony.
"Daddy, gefallen dir die goldenen Wände? Wir haben sie selbst gestrichen. Bryony hat gesagt, sie hat die Bettvorhänge mitgebracht, und sie hätte nicht geglaubt, daß du die Pfosten schon gemacht hättest, aber jetzt kann sie die Vorhänge befestigen, und heute nacht darf ich schon in meinem Bryony-Bett schlafen."
Bryony sah Maddy vielsagend an. "Nur wenn es deinem Vater recht ist. Es dauert ungefähr eine Stunde, die Vorhänge zu montieren, und wenn dein Daddy anderweitig beschäftigt ist, machen wir es eben ein andermal."
"Das Zimmer riecht nach Farbe", stellte Jack fest. "Maddy kann heute nacht doch nicht hier schlafen, oder?"
"Doch, wenn man das Fenster offenläßt." Bryony sammelte die Pinsel ein. Ihr Tonfall war sachlich und kühl. "Die Wand muß übrigens noch einmal gestrichen werden, aber das hat Zeit bis später. Der Tapezierer will am Donnerstag den Teppich verlegen, deshalb bleiben euch noch vier Tage."
Sie stand auf, und plötzlich ertrug Jack den Gedanken nicht, daß sie schon gehen würde.
"Du bist gut im Organisieren."
"Ich bin herrisch." Bryony sah ihm in die Augen. "Warum sagst du es nicht?"
"Na gut, du bist herrisch." Jack lächelte halbherzig. "Miss Lester, wissen Sie eigentlich, daß Sie Goldfarbe auf der Nase haben?"
"Ich auch", sagte Maddy stolz und wies auf einen goldenen Punkt auf der Nasenspitze. "Meine Nase hat nämlich gejuckt, und ich habe nicht daran gedacht, daß ich Farbe auf den Fingern hatte. Und dann meinte Bryony, daß es sehr exotisch aussieht, und hat einen Punkt auf ihre Nase gemalt, und danach hat sie gesagt, daß wir jetzt wie Schwestern wären. Die Schabernack-Schwestern."
"Damit hat sie nicht ganz unrecht", bemerkte Jack und blickte lächelnd von Maddy zu Bryony, die ihn beide anstrahlten.
"Ein bißchen Terpentin würde euch zu sauberen Nasen verhelfen."
"Wir mögen goldene Nasen." Bryony hob den Pinsel. "Bist du etwa neidisch? Sollen wir aus uns die drei Schabernacks machen?"
"Wagen Sie das ja nicht, Miss Lester!"
"Dann helfen Sie uns, das Bett in ein Himmelbett zu verwandeln, Mr. Morgan! Bitte." Bryony lächelte engelhaft und kam einen Schritt näher. Farbe tropfte von ihrem Pinsel.
Maddy kicherte und hob ihren Pinsel ebenfalls.
"Ja! Ja, ich gebe mich geschlagen." Jack hielt gespielt erschrocken beide Hände hoch, und Maddy lachte begeistert.
"Ihr Glück, Mr. Morgan!" Bryony senkte den Pinsel und funkelte Jack an, aber ihr wurde allmählich leichter ums Herz.
Die fröhliche Stimmung dauerte länger als eine Stunde an -
dann erschien Diana. Offensichtlich war sie zum Abendessen eingeladen und traf pünktlich um sechs Uhr ein. Als niemand zur Tür kam, betrat sie das Haus, hörte Gelächter im oberen Stockwerk und folgte dem Klang bis zu Maddys Zimmer. An der Tür blieb sie verblüfft stehen. Das Zimmer war wie verwandelt.
Es strahlte golden und purpurrot, und das Himmelbett war wie eine behagliche Höhle, das jedes kleine Mädchen begeistert hätte. Harry lag auf der goldfarbenen Steppdecke, umgeben von Plüschtieren.
"Ein Bett ist kein richtiges Bett, wenn man es nicht mit Freunden teilt", hatte Bryony in Melbourne erklärt, Jack und Maddy in ein Spielzeuggeschäft geführt und darauf bestanden, daß die Kleine sich zwei Dinge - einen Affen und einen Elefanten - aussuchte, denn das Kind besaß kein Spielzeug. Ihre Mutter hatte keins eingepackt, und Jack hatte Maddy einen einzigen Teddy gegeben und nach Männerart gemeint, der sei genug.
Außerdem hatte Bryony versprochen, einige Tiere aus ihrer Sammlung beizusteuern.
"Ich habe noch nie ein Plüschtier weggeworfen", gab sie dann zu und seufzte, als Jack sie ungläubig anblickte. "Wenn du an einem Spielzeugladen vorbeigehst, hast du dann nicht auch das Gefühl, die Stofftiere sehen dich an und betteln förmlich darum, gekauft zu werden?"
"Nein, das kann ich nicht behaupten."
"Na ja, mir passiert das ständig", gestand Bryony ihm. "Ich kann dir gar nicht sagen,
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