Bleib fuer immer - Darling
für berechtigte Zweifel." Ian lächelte. "Jack, versuch es einfach. Sie ist wirklich eine Prachtfrau. Ich würde mich freuen, wenn es mit euch beiden klappt."
"Nein!" erwiderte Jack heftig. "Sie ist wie Georgia."
Ian dachte darüber nach. Er hob einen Strohhalm auf und kaute darauf herum. Aus einer Baumgruppe am Fluß stieg kreischend ein Schwarm weißer Kakadus auf, flog eine Runde über die Koppeln und ließ sich wieder auf den Ästen nieder.
"Nein, das finde ich nicht", sagte Ian endlich. "Georgia war ungefähr einen Meter fünfzig groß, blond, blauäugig - und sie sah aus wie eine Porzellanfigur."
"Ja klar. Bryony hingegen ist einen Meter zweiundsiebzig groß, grünäugig und rothaarig. Beide gehören aber nicht hierher."
"Bryony wäre hier zu Hause, wenn sie dich heiraten würde."
"Richtig. Wie Georgia es getan hat."
"Meine Güte, Jack, dir muß doch inzwischen klargeworden sein, daß Georgia dich nicht wirklich heiraten wollte, sondern lieber weiterhin auf der Bühne im Rampenlicht gestanden hätte.
Du warst nur zweite Wahl."
"Georgia war extravagant und ganz anders als alle Frauen, die ich bis dahin kennengelernt hatte", erwiderte Jack schroff.
"Bryony ist genauso. Ian, ich habe mir vor Jahren geschworen, nichts mehr mit Frauen anzufangen. Na gut, jetzt habe ich das Sorgerecht für Maddy, und sie braucht eine Mutter. Das ist mir klar. Wenn ich aber noch mal heirate, dann eine Frau mit Vernunft."
Ian kniff die Augen noch mehr zusammen. "Zum Beispiel?"
"Diana. Sie paßt hierher, kennt sich aus, besitzt alle Eigenschaften und Fähigkeiten, die man von einer Farmersfrau erwartet ..."
Ian kannte Diana auch seit vielen Jahren. Er war vor langer Zeit sogar einmal mit ihr ausgegangen, und das war - seiner Meinung nach - schon einmal zuviel gewesen.
"Na ja, Diana hat gelernt, sich ordentlich zu frisieren und die Sonnenbrille ins Haar zu schieben, als sie ungefähr zwölf Jahre alt war", sagte Ian kritisch. "Dann hat sie sich die Kenntnis angeeignet, wie man Dinnerpartys gibt, und damit war sie für das Leben, wie sie es sich vorstellt, vorbereitet. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie sonst viel weiß. Und wenn das die Frau ist, die du..."
"Verdammt! "Jack richtete sich auf und ging zu seinem Lastwagen, der wenige Meter entfernt geparkt war. "Mußt du die Frau schlechtmachen, die ..."
"Die du liebst?" beendete Ian den Satz, "Wolltest du das sagen?"
Jacks Miene verfinsterte sich. Er antwortete nicht, sondern kletterte in seinen Wagen, startete und brauste davon.
"Ich hoffe nur, er fährt jetzt nicht zu Diana", sagte Ian halblaut.
Jack war nicht zu Hause, als Bryony am Samstag nachmittag auf der Farm eintraf. Maddy war mit der Haushälterin allein, einer Frau in den Vierzigern, die Bryony sofort unsympathisch war. Mrs. Lewis schrubbte den Küchenfußboden und wollte sich von Maddy, die sichtlich gelangweilt war, nicht stören lassen.
"Daddy besucht Mr. McPherson und danach noch jemand anders", berichtete Maddy. "Ich wollte nicht mit. Mrs. Lewis hat gesagt, ich soll ihr nicht im Weg sein."
"Verstehe", sagte Bryony , obwohl sie es nicht verstand.
Maddy war wirklich kein Kind, das sich einem aufdrängte. Am liebsten hätte Bryo ny Mrs. Lewis auf der Stelle entlassen.
"Ich kann nicht mal mit Jessie spielen", fügte Maddy hinzu und beobachtete Harry, der durch den Garten rannte, überall herumschnüffelte und nach seiner Freundin suchte. "Sie ist in einem Käfig in der Scheune, und Daddy sagt, sie darf nicht raus, weil sie sonst vielleicht unpassende Hunde trifft."
"Ach so, Jessie ist läufig?"
"Ja, so nennt Daddy das. Sie muß ein paar Tage eingesperrt bleiben und darf nur zweimal am Tag mit ihm einen Spaziergang machen." Maddys Miene erhellte sich. "Und er sagt, in zwei, drei Monaten bekommt sie vielleicht Babys."
"Wirklich?"
"Ja. Ich darf mir eins aussuchen, und dann habe ich zwei Hunde, die bei mir auf dem Bett schlafen." Maddy machte einen kleinen Freudensprung. "Die Pokale sind mir egal, wenn wir Jessies Babys haben. Sind da meine Sachen drin?" Sie blickte auf den Lieferwagen. "Können wir die gleich in mein Zimmer bringen?"
"Alles der Reihe nach." Bryony rollte die Ärmel hoch. Jack war nicht da, und Maddy langweilte sich. Sie, Bryony, langweilte sich ebenfalls und fühlte sich einsam. "Hinten im Auto stehen vier Kanister mit Farbe, außerdem habe ich Pinsel, Terpentin und Malerkittel mitgebracht. Möchtest du mir helfen, die Wände zu streichen."
"O Mann", flüsterte Maddy. "Ja,
Weitere Kostenlose Bücher