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Bleib fuer immer - Darling

Bleib fuer immer - Darling

Titel: Bleib fuer immer - Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha David
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halte dich.
    Dann öffne die Augen, und sieh in den Himmel. Der Abendstern ist gerade aufgegangen."
    Er umfaßte sie mit seinen starken Armen, und es war die größte Mutprobe für Bryony, den Ast loszulassen und Jack zu vertrauen.
    "Du brauchst keine Angst zu haben. Hier ist einer der schönsten Plätze der Welt, und ich bin bei dir. Blick zum Stern, und atme tief durch."
    "Jack..."
    "Nein. Konzentrier dich auf den Stern."
    Schweigend saßen sie einige Minuten lang da. Allmählich hörte Bryony auf zu zittern.
    "Gut, wir klettern jetzt runter", sagte Jack schließlich, die Lippen an ihrem Ohr. "Sieh auf keinen Fall zum Boden, nur nach oben zum Himmel. Oder dreh dich um, dann hast du mein Hemd vor Augen. Alles klar?"
    "Ja."
    "Braves Mädchen. Wohin willst du schauen?"
    "Auf dein Hemd."
    "Okay." Mit einer einzigen geschickten Bewegung drehte er sie so herum, daß sie jetzt richtig auf dem Ast saß. Jack erklärte ihr genau, was sie zu tun hatte. "Das wird ein Kinderspiel für dich, Bryony. Also los."
    Irgendwie schafften sie es. Jack redete weiter beruhigend mit ihr, während er ihr half, Halt für die Füße zu finden. Sie hie lt das Gesicht an seine Brust gepreßt. Am Hemd fehlte ein Knopf, und etwas Goldfarbe glitzerte in Jacks Brusthaar. Als sie endlich unten ankamen, kannte Bryony den Farbfleck sozusagen auswendig.
    Jack hob sie vom untersten Ast auf den sicheren Boden und hielt sie immer noch fest.
    "Danke", flüsterte Bryony, und Jack küßte sie sanft aufs Haar.
    Es war nur als beruhigende Geste gemeint, aber es brachte Diana in Wut, die bisher ungläubig zugesehen hatte.
    "Ach, um Himmels willen ... das soll also eine berühmte Innenarchitektin sein!" sagte sie heftig. "Eine Frau, die so dumm ist, mit Kindern einen Baum zu besteigen und aus eigener Kraft nicht mehr herunterzukönnen. Wenn ich du wäre, Jack, würde ich zahlen, was ich ihr schulde, und sie schleunigst loswerden."
    "Ja, ja", sagte er geistesabwesend. Nun erst gab er Bryony frei und betrachtete sie. "Ist alles in Ordnung?"
    "Ja, jetzt geht's mir wieder gut. Es tut mir so leid. Diana hat recht. Ich habe mich albern aufgeführt."
    "Nein, das kann schon mal passieren", versicherte Jack ihr.
    "Man glaubt, man hätte alles unter Kontrolle, und völlig unvermittelt spielen die Nerven verrückt. Mir ist etwas ähnliches passiert, als ich mit drei Freunden zusammen eine Höhle erkundet habe. Wir waren schon meilenweit, wie mir schien, auf dem Bauch durch einen schmalen, niedrigen Gang gerobbt. Ich war schon oft in Höhlen gewesen und bin deshalb daran gewöhnt."
    Er verzog das Gesicht, als er sich an den Vorfall erinnerte.
    "Und plötzlich", berichtete Jack weiter, "dachte ich: Da ist einer vor dir, einer hinter dir, du kannst dich nicht mal umdrehen, und du kommst hier nie wieder raus. Mir brach der kalte Schweiß aus, und ich konnte kaum noch atmen. Ich war wie gelähmt, und wie meine Freunde mich schließlich rausgeschafft haben, weiß ich bis heute nicht. Ich geniere mich deswegen noch immer - und habe manchmal Alpträume."
    Bryony sah ihn starr an. Er wußte Bescheid, deshalb verstand er sie, und indem er zugegeben hatte, auch einmal in Panik verfallen zu sein, hatte er ihr eine Blamage erspart. Sie war so dankbar, daß sie ihn hätte küssen mögen.
    "Ja, also ... danke für die Hilfe", sagte sie höflich. "Jetzt fahre ich nach Hause, bevor ich noch mehr Schwierigkeiten verursache."
    Jack runzelte die Stirn. "Fühlst du dich wieder wohl genug, um zu fahren? Du könntest doch bleiben und mit uns essen."
    Und mich von Diana ansehen lassen, als wäre ich ein Wurm?
    dachte Bryony.
    "Nein, danke." Sie atmete tief durch. "Ich muß nur noch Harry finden. Übrigens, Maddy, wo steckt er denn? Er ist doch vorhin mit dir zusammen nach draußen gelaufen, oder?"
    "Ja", erwiderte die Kleine. Es klang irgendwie trotzig.
    "Wo ist er?" Jack umfaßte ihre Schulter. "Hast du ihn versteckt, weil du ihn hierbehalten möchtest? Er muß aber nach Hause, weißt du. Er ist doch Bryonys Hund."
    Bryony verstand Jack. Er wollte ihr den Hund nicht am nächsten Tag bringen. Es gab überhaupt keinen Grund, warum sie sich noch mal sehen sollten.
    Maddy seufzte. "Na gut. Er ist bei Jessie."
    "Du meinst, bei Jessie in der Scheune?" hakte Jack ausdruckslos nach.
    "Nein, bei ihr im Käfig und ..."
    Bevor Maddy den Satz beenden konnte, hatte Jack sich umgedreht und eilte über den Hof. Beklommen folgte Bryony ihm.
    Sie kamen zu spät. Jack erreichte die Scheune als erster und knipste

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