Bleib fuer immer - Darling
Symptome.
Und nun liegt sie ... im Koma." Jack schüttelte den Kopf, als könnte er damit den Schrecken vertreiben. "Bryony, ich muß zu ihr zurück."
Eigentlich sollte ich sie nach Hause schicken, so wie Diana, dachte Jack. Er schaffte es aber nicht.
"Bleib", bat er.
Bryony nickte. "Ich warte hier.".
"Nein. Bleib bei uns. Bei Maddy. Und mir."
Noch nie war Bryony eine Nacht so lang vorgekommen; Sie saß in einer Ecke des Krankenzimmers und sagte im stillen jedes Gebet, das sie jemals gelernt hatte.
Ärzte und Krankenschwestern kamen und gingen, die Mienen ernst. Alle kämpften um Maddys Leben. Leise diskutierten sie, ob das Kind nach Melbourne gebracht werden sollte, aber offensichtlich war das Risiko zu groß.
Jack saß am Bett und hielt Maddys Hand. Ab und zu blickte er zu Bryony hinüber, als wollte er sich versichern, daß sie noch bei ihm war.
Die Kleine lag bewegungslos da und sah aus, als wäre sie dem Tod nahe. Ihr Gesicht hob sich blaß von dem weißen Kissen ab. Nur der Plüschlöwe mit dem zerrissenen Ohr, den sie neben sich hatte, war ein kleiner Farbtupfer.
Bitte, lieber Gott, mach, daß es Maddy bald wieder bessergeht, flehte Bryony im stillen immer wieder.
Und irgendwann morgens - oder war es schon vormittags? -
wurden ihre Gebete erhört.
Eine Krankenschwester maß zum wiederholten Mal Maddys Temperatur, blickte aufs Thermometer und zeigte es dann dem Arzt. Dr. Hill runzelte die Stirn und ließ nochmals messen. Die Schwester lächelte so zaghaft, als hätte sie Angst, zu früh zu hoffen.
Nach einer Viertelstunde maß sie wieder Fieber, dann blickten sie und Dr. Hill sich an und bemühten sich, nicht allzu optimistisch auszusehen.
Und dann zuckte eins von Maddys Lidern fast unmerklich.
Der Arzt umfaßte ihre Hand. "Mach schon, Maddy! Komm zu uns zurück."
Sie zeigte keine Reaktion.
"Immerhin fällt sie nicht tiefer ins Komma", bemerkte Dr.
Hill. "Außerdem sinkt das Fieber, was bedeutet, daß die Antibiotika zu wirken beginnen."
"Trotzdem könnten bleibende Schäden ..." Jack verstummte.
Bryony blickte auf die stille kleine Gestalt im Bett und sah, daß ihr Lid wieder zuckte. "Maddy", sagte sie leise.
Die Welt schien den Atem anzuhalten. Jack saß
bewegungslos da. Offensichtlich befürchtete er, falschen Hoffnungen Raum zu geben.
Nun hielt Bryony es nicht länger in der Ecke aus. Sie ging zum Bett und umfaßte Maddys Hände. "Maddy", sagte sie mit fester Stimme, "mach die Augen auf. Ich bin hier. Dein Daddy ist bei dir. Mach die Augen auf, und sieh uns an."
Und Maddy öffnete die Augen.
Danach nahm Bryony alles nur noch wie durch einen Nebelschleier wahr. Sie weinte. Jack hielt zugleich sie und Maddy umfaßt, und auch ihm liefen Tränen über die Wangen.
Maddy lächelte, dann schloß sie die Augen wieder, aber diesmal, um zu schla fen, wie Dr. Hill ihnen versicherte.
"Wir haben die Behandlung rechtzeitig begonnen", sagte er sachlich, aber ein jubelnder Unterton schwang in seiner müden Stimme mit. "Wenn wir auf die Ergebnisse der Tests gewartet hätten..."
"Danke, Doktor." Jack schüttelte dem Arzt die Hand.
Auch dessen Augen glänzten verdächtig. Das war einfach zuviel für Bryony. Sie wollte jetzt allein sein und hemmungslos weinen.
"Ich fahre nach Hause."
Jack sah auf. "Nein!" rief er.
Fragend blickte die Drachenlady ins Zimmer. "Geht es Maddy wirklich besser? Ich kann doch nicht Dienstschluß machen, bevor ich das nicht weiß."
Der Blick des Arztes bestätigte es, und die Drachenlady hätte
- wie man ihr anmerkte - beinah einen Freudentanz aufgeführt, obwohl sie nicht mehr die Jüngste war.
"Diana Collins ist hier und fragt, ob sie reinkommen darf", berichtete sie. "Und Myrna McPherson sitzt im Warteraum und hat sich nach Ihnen erkundigt, Miss Lester."
Bryony lächelte unter Tränen. "Ich muß ihr sagen, daß es Maddy bessergeht. Myrna macht sic h bestimmt schreckliche Sorgen, und ich will Harry die gute Neuigkeit berichten. Er ist zu Hause", fügte sie unsicher hinzu.
Sie küßte Maddy sanft auf die Stirn, drehte sich um und verließ das Krankenzimmer, bevor Jack sie aufhalten konnte.
Jetzt war Diana wieder für ihn da ...
Im Warteraum befanden sich viele Bekannte von Jack, die alle gekommen waren, um ihre Hilfe anzubieten.
Diana stand gleich an der Tür. "Was wollen Sie denn hier, Miss Lester?"
Bryony rang sich ein Lächeln ab. Nicht einmal Diana konnte ihr die Freude verderben. "Maddy wird wieder gesund", verkündete sie mit zittriger Stimme.
Bevor
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