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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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den Gesetzen der Schwerkraft widerspricht. Charlotte selbst, so zeigt sich, hat nichts für ihre wonnigen Milchmagd-Rundungen und ihre zauberhaft rosigen Wangen übrig. Um genau zu sein, verabscheut sie sie.
    »Ich weiß, dass ich nie etwas gesagt habe, aber ich habe mich immer so gefühlt«, erzählt sie und nippt an ihrem Tee. Ihre Hände zittern immer noch. »In der Schule wurde ich wegen meines Aussehens gehänselt, und heute sagen die Leute mir das zwar nicht mehr ins Gesicht, aber ich weiß, was alle von mir denken.«
    »Charlotte.« Ich schüttle den Kopf. »Was die Leute von dir denken ist, dass du ein fantastischer, liebenswerter Mensch bist, der …«
    »Das mag ja alles sein«, unterbricht sie mich. »Aber tu doch nicht so, als ob nicht selbst ihr, selbst meine besten Freundinnen auf der ganzen Welt, mich manchmal anschaut und denkt: Was für eine absolute Katastrophe sie doch ist.«
    »Eigentlich denke ich ni…«
    Sie lässt mich nicht ausreden. »Das ist nicht gegen euch gerichtet. Wie auch? Ich bin eine Katastrophe. Ich bin übergewichtig, ich kann mich nicht vernünftig anziehen, und ich habe noch nie im Leben Lippenstift benutzt. Ich wüsste nicht mal, wie man das macht.«
    »Wir dachten immer, du würdest dich einfach … wohlfühlen mit deinem Aussehen«, sagt Grace.
    »Nein, Grace, das tue ich nicht«, widerspricht sie. »Ich hasse mich.«
    »Es wirkt sich schon auf das Selbstvertrauen aus, wenn man mit seinem Aussehen nicht ganz zufrieden ist«, seufzt Valentina. »Manchmal möchte ich gar nicht aus dem Haus gehen, wenn ich mir die Augenbrauen länger nicht gezupft habe.«
    Keiner beachtet sie.
    »Der Punkt ist doch«, fährt Charlotte fort. »Ich weiß, dass Glücklichsein nicht unbedingt davon abhängt, schlank und hübsch zu sein. Aber ich habe genug Erfahrung damit, dick und unscheinbar zu sein, um zu wissen, dass es das auch nicht bringt. Ich wäre für mein Leben gern so hübsch wie ihr alle.«
    Schon will ich meine Beteuerungen wiederholen, als mir klar wird, dass sie recht haben könnte. Zumindest teilweise. Wenn besser auszusehen unserer Freundin mehr Selbstvertrauen geben würde, warum um Himmels willen sollten wir ihr dann nicht dabei helfen?
    »Hör mal, Charlotte«, sage ich daher. »Ich finde dich wunderbar, so wie du bist, und alle anderen hier auch. Aber wenn dich das wirklich so beschäftigt, dann helfen wir dir.«
    »Was meinst du damit?«, fragt sie.
    »Ich meine, wir verpassen dir eine Typveränderung.«
    Sie wirkt skeptisch.
    »Im Ernst«, rede ich weiter. »Wir helfen dir, fit zu werden, wir zeigen dir, wie du dich frisieren und schminken kannst, wir helfen dir beim Klamottenkaufen – und wobei auch sonst immer du Hilfe möchtest!«
    »Charlotte«, juchzt Valentina, »ich mache dich mit Andrew Herbert persönlich bekannt, wenn du willst! Dann siehst du in null Komma nichts aus wie Jennifer Aniston. Hach, ist das aufregend!«
    »Ganz so einfach wird es wohl kaum sein«, wendet sie ein.
    »Unsinn«, meint Grace. »Du hast ein wunderhübsches Gesicht, aber jeder sieht mit ein bisschen Make-up besser aus.«
    »Ich glaube eigentlich, das größte Problem ist mein Gewicht«, sagt sie.
    »Na gut, dann gehst du eben zu den Weight Watchers«, schlage ich vor. »Wir könnten ja alle gehen, um dich moralisch zu unterstützen. Das wird dir Spaß machen, Valentina.«
    »Könntest du nicht einfach anfangen, dich zu übergeben?« Valentina zieht ein Gesicht. »Bei Princess Di hat das Wunder gewirkt.«
    Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
    »Glaubt ihr wirklich, dass so was helfen würde?«, fragt Charlotte.
    »Ja!«, antworten wir wie aus einem Munde, und sie muss kichern.
    »O Gott, aber was ist mit diesem Kleid?«, fragt sie. »Es tut mir leid, Georgia, ehrlich.«
    »Wovon redest du denn überhaupt?«, erwidert Georgia streng. »Herausforderungen wie diese machen das Leben für eine Schneiderin doch erst lebenswert. Oder, Anouska?«
    »Sicher, gar kein Problem«, antwortet die Angesprochene widerstrebend. »Wir kriegen rechtzeitig eins fertig. Kein Problem. Klar.«
    Plötzlich hat Charlotte ein Funkeln in den Augen, und etwas später, als ich sie allein erwische, muss ich die Gelegenheit einfach beim Schopfe packen.
    »Eines musst du mir aber versprechen. Wenn wir deine Typveränderung erfolgreich durchziehen, dann musst du dich bei Jim ein bisschen anstrengen.«
    Dieses Mal lacht sie laut.
    »Na gut«, sagt sie in gespielter Verzweiflung. »Wie du meinst, Evie. Ganz wie du

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