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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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dort beköstigt und verhätschelt wurde wie der Lieblingssohn – Tucker, der sich inzwischen sogar irgendwie in sein eigenes Haus reingedrängelt hatte!
    An dem ersten Abend, an dem sich Cal im Mountaineer dem Alkohol ergab, hatte Tucker ihm seine Autoschlüssel abgenommen, als wäre Cal nicht mehr Herr seiner Sinne!
    An demselben Abend war Cal auch auf ihn losgegangen; aber er hatte es unbeteiligt getan, und so erwischte er ihn gar nicht richtig. Schließlich sank er auf dem Beifahrersitz von Tuckers Siebzigtausend-Dollar-Mitsubishi-Spyder zusammen, Kevin fuhr ihn nach Haue, und seitdem wurde er den Kleinen nicht mehr los.
    Er war sich ziemlich sicher, daß er Kevin nicht zum Bleiben aufgefordert hatte. Ganz im Gegenteil erinnerte er sich noch sehr genau daran, daß er ihm die Tür wies. Aber Kevin nistete sich, als wäre er sein verdammter Aufpasser, bei ihm ein, obgleich er selbst Mieter eines ordentlichen Hauses war und es obendrein ja auch noch Sally Terrymans Wohnung für ihn gab. Nicht lange, und sie schauten sich Videoaufzeichnungen von Spielen an. Zu guter Letzt zeigte er Kevin sogar, wie er immer die erstbeste Gelegenheit ergriff, statt geduldig abzuwarten, die Verteidigungsstrategien der Gegner zu durchschauen und darauf zu lauern, bis der Libero gefunden war.
    Wenigstens hatte ihn das Videotraining mit Kevin von seinem Dilemma abgelenkt; er bekam regelrecht Zahnweh, weil er die Professorin so sehr vermißte – was allerdings nicht hieß, daß er nun draufkam, wie sie sich wieder nach Hause locken ließe. Er war einfach noch nicht bereit, für alle Zeit verheiratet zu sein, nicht, solange er all seine Energie für das Ballspiel benötigte und er nach dem Football nichts Rechtes mit sich anzufangen wußte. Aber ebensowenig war er bereit zu einem Leben ohne Jane. Warum hatte sie nicht einfach alles beim Status quo belassen können? Warum hatte sie ihn plötzlich mit derartigen Geständnissen überrumpelt?
    Auf Händen und Knien zum Heartache Mountain hinüberzukriechen und sie zur Rückkehr zu bewegen, war ein Ding der Unmöglichkeit für ihn. Kriechen mochten andere! Was er brauchte, war ein Vorwand, zu ihr zu fahren; aber ihm fiel einfach keiner ein, ohne seiner männlichen Ehre verlustig zu gehen.
    Cal verstand nicht, weshalb sie nicht direkt nach Chicago zurückgeflogen, sondern in der Nähe geblieben war; aber er freute sich darüber, da sie – ließe er ihr ein wenig Zeit – sicher wieder zur Besinnung kam. Sie hatte gesagt, daß sie ihn liebte, und sie hätte die Worte sicher nicht ausgesprochen, wären sie nicht ihr Ernst. Vielleicht käme bald der Tag, an dem sie Frau genug sein würde, ihren Fehler einzugestehen und zu ihm zurückzukehren.
    Es klingelte an der Tür, aber er war nicht in der Stimmung für Gesellschaft, und so ignorierte er das Geläute. Er hatte schlecht geschlafen und kaum etwas gegessen. Selbst Lucky Charms hatten ihren Reiz verloren – sie riefen zu viele schmerzliche Erinnerungen in ihm wach –, und so begnügte er sich seit einigen Tagen mit schwarzem Kaffee zum Frühstück. Er fuhr sich mit der Hand über das Kinn und dachte vage an eine fällige Rasur. Aber ihm war einfach nicht danach. Lediglich Videoaufzeichnungen alter Spiele lockten ihn aus seiner Trübsal, und Kevin konnte er anbrüllen, was für ein achtloser Spieler er war.
    Abermals klingelte es, und er stöhnte. Tucker konnte es nicht sein, denn irgendwie hatte der Hurensohn inzwischen sogar einen Haustürschlüssel in seinen Besitz gebracht. Vielleicht…
    Sein Herz machte einen Satz, und er krachte mit dem Ellbogen gegen den Türrahmen, als er in die Diele jagte; doch als er die Tür aufriß, entdeckte er nicht die Professorin, sondern seinen Vater auf der Schwelle.
    Eine auseinandergefaltete Zeitung in der Hand kam Jim hereingestürmt. »Hast du das gesehen? Maggie Lowell hat es mir, unmittelbar nachdem ich ihr eine Spritze verpaßt habe, unter die Nase gehalten. Bei Gott, wenn ich du wäre, würde ich diese Person auf ihren letzten Penny verklagen, und falls du es nicht tust, übernehme ich das! Es ist mir egal, was du über sie sagst. Ich habe die Frau von Anfang an nicht gemocht, aber du scheinst für die Wahrheit blind zu sein.« Seine Tirade nahm ein abruptes Ende, als er Cals bleiche Miene sah. »Was, zum Teufel, ist denn mit dir? Du siehst schrecklich aus.«
    Cal schnappte sich die Zeitung. Das erste, was er sah, war ein Photo von sich und der Professorin, das vom Morgen ihres Abflugs nach North

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