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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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das Laken.
    Streifen silbrigen Mondlichts fielen auf seinen Rücken, und sie dachte, daß sie nie einem einsameren Mann begegnet war. Am liebsten hätte sie ihn gestreichelt, aber eine derart vertrauliche Geste gestand sie sich nicht zu. Die Erkenntnis der Falschheit ihre Tuns traf sie wie ein Hieb. Sie hatte gelogen und einen anderen Menschen schamlos ausgenützt.
    Er machte sich auf den Weg ins Badezimmer. »Wenn ich zurückkomme, will ich, daß du verschwunden bist.«

4
    Während Cal unter der Dusche neben der Umkleidekabine stand, merkte er, daß er an Rosebud dachte – statt an das mörderische Training, das er soeben absolviert hatte, oder an die Tatsache, daß seine Schulter schmerzte, sein Knöchel pochte und nichts an ihm mehr so problemlos heilte wie früher. Es war nicht das erste Mal, daß er seit seinem Geburtstag vor zwei Wochen an sie dachte, auch wenn er sich nicht erklären konnte, weshalb sie ihn vom ersten Anblick an fasziniert hatte. Er wußte nur, daß er sie wollte, seit sie mit der fetten, rosa Schleife um den Hals in sein Wohnzimmer getreten war.
    Ihre Anziehungskraft verwirrte ihn, denn eigentlich verkörperte sie nicht seinen Typ. Obgleich sie mit ihrem blonden Haar und den leuchtenden grünen Augen attraktiv war, reichte sie doch bei weitem nicht an die wunderschönen Mädchen heran, mit denen er sonst auszugehen pflegte. Ihre Haut gefiel ihm, soviel gestand er ihr durchaus zu: wie französisches Vanilleeis; aber sie war zu groß, zu flachbrüstig und, verdammt noch mal, steinalt.
    Er senkte den Kopf und ließ sich das Wasser in den Nacken rinnen. Vielleicht hatte ihn ja ihre Widersprüchlichkeit gereizt: die Intelligenz in ihren grünen Augen hatte einfach nicht zu der blödsinnigen Geschichte, die sie ihm auftischte, gepaßt, und auch ihre eigenartig herablassende Art ihm gegenüber stand in auffallendem Kontrast zu ihrem unbeholfenen Verführungsversuch.
    Bereits nach wenigen Minuten hatte er den Eindruck gehabt, daß sie ein Groupie der sogenannten besseren Gesellschaft war, das sich einbildete, in der Rolle des Callgirls läge ein billiger Reiz. Der Gedanke, daß ihn eine solche Person anzog, hatte ihn erschreckt, weshalb er sie zunächst hinauswerfen wollte. Aber als sie hartnäckig dablieb, hatte er nicht insistiert. Statt über ihre Lügen erbost zu sein, hatte ihn der verzweifelte Ernst, mit dem sie ihm ein Märchen nach dem anderen präsentierte, amüsiert.
    Aber vor allem gingen ihm die Ereignisse anschließend in seinem Schlafzimmer nicht aus dem Schädel. Irgend etwas war nicht schlüssig. Weshalb hatte sie sich geweigert, ihre Kleider abzulegen? Selbst mitten im Getümmel hatte sie nicht zugelassen, daß er auch nur ihre Jacke öffnete. Es war eigenartig gewesen und so verdammt erotisch, daß er es einfach nicht los wurde.
    Bei der Erinnerung daran, daß sie sich nicht von ihm hatte befriedigen lassen, runzelte er verwirrt die Stirn. Dieser Aspekt der Sache störte ihn. Er hatte schon immer eine recht gute Menschenkenntnis besessen, und obgleich er sie rasch durchschaute, hatte er angenommen, daß sie im Grunde harmlos war. Jetzt allerdings zweifelte er an seiner Vermutung. Es kam ihm so vor, als hätte sie mit ihrem Besuch bei ihm irgendeinen heimlichen Plan verfolgt, aber er konnte sich nicht vorstellen, worum es ihr ging, außer daß sie seinen Namen abhaken wollte, ehe sie sich auf die Suche nach der nächsten Berühmtheit machte.
    Gerade als Cal sich die Haare wusch, brüllte Junior:
    »He, Bomber, Bobby Tom ist am Telephon. Er will mit dir reden.«
    Cal schlang sich ein Handtuch um die Hüften und eilte an den Apparat. Wäre es sonst jemand aus der Footbalwelt gewesen, hätte er ausrichten lassen, er riefe irgendwann zurück. Aber bei Bobby Tom Denton lagen die Dinge anders. Sie hatten erst während der letzten Jahre von B.T.s Karriere zusammen gespielt, aber das war egal. Wenn B.T.
    seinen rechten Arm verlangen würde, gäbe er ihn mit Freuden hin. So sehr respektierte er den ehemaligen Kollegen, der seiner Meinung nach der beste Außenstürmer in der Geschichte des amerikanischen Profi-Football war.
    Cal lächelte, als der vertraute, texanische Singsang durch den Hörer drang. »He, Cal, kommst du im Mai runter nach Telarosa zu meinem Wohltätigkeits-Golfturnier?
    Betrachte diesen Anruf als höchstpersönliche Einladung.
    Es gibt ein riesiges Barbecue und mehr schöne Frauen, als selbst du bewältigen kannst. Mit Gracie in der Nähe überlasse ich sie wohl besser

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