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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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stellen, der zusammen mit Germaine Clark zu einer Partie Billard im Hinterzimmer verschwunden war.
    »Ich muß mit dir reden, Junior.«
    »Später, Jodie. Siehst du nicht, daß Germaine und ich beschäftigt sind?«
    Am liebsten hätte sie ihm den Queue abgenommen und ihm damit einen kräftigen Hieb versetzt, aber dazu reichte der Grad ihrer Betrunkenheit nicht aus. »Ihr Jungs habt mir ein Versprechen gegeben, aber bisher hängt die Nummer zwölf noch nicht mal in der Nähe meines Kleiderschranks. Vielleicht habt ihr das mit Kevin vergessen, aber ich nicht!«
    »Wie ich schon sagte, wir arbeiten daran!« Er zielte vergeblich auf das mittlere Loch. »Verdammt!«
    »Das sagst du mittlerweile seit drei Monaten, aber langsam glaube ich dir nicht mehr. Jedesmal, wenn ich ihm auch nur zublinzle, tut er, als wäre ich Luft!«
    Junior trat zur Seite, um Germaine ans Ruder zu lassen, und es freute sie zu sehen, daß ihm offensichtlich etwas unbehaglich zumute war. »Die Sache ist die, Jodie, Kevin stellt sich ein bißchen quer.«
    »Willst du damit sagen, daß er nicht mit mir schlafen will?«
    »Das ist es nicht. Es ist nur so, daß er sich bereits mit ein paar anderen Frauen eingelassen hat, und allmählich wird die Sache ziemlich mulmig. Ich sag dir was: Wie wäre es, wenn du statt Kevin Roy Rawlins und Matt Truate kriegst?«
    »Hör mal her! Wenn ich die beiden Hinterbänkler hätte haben wollen, wäre ich mit denen schon seit Monaten fertig.« Entschlossen verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    »Wir hatten eine Abmachung: Wenn ich ein Supergirl als Geburtstagsgeschenk für den Bomber besorge, kriege ich dafür eine Nacht mit Kevin. Ich habe meinen Anteil erfüllt.«
    »Nicht ganz.«
    Beim Klang des gedehnten Carolina-Dialekts direkt in ihrem Rücken überrann sie ein eisiger Schauder, als wäre sie tot und jemand stampfte geradewegs über ihr Grab. Sie drehte sich um und merkte, daß der Bomber sie mit seinen eisgrauen Augen musterte.
    Was machte er plötzlich hier? Vor wenigen Augenblicken noch hatten ihn ein paar Blondinen an der Bar becirct. Wehalb also tauchte er plötzlich hier im Hinterzimmer auf?
    »Du hast kein Supergirl besorgt, nicht wahr, Jodie?«
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.»Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Ich denke, doch.« Sie fuhr zusammen, als er seine langen Finger um ihren Oberarm legte und sie in seine Richtung zog. »Entschuldigt uns, Jungs. Jodie und ich gehen kurz raus und unterhalten uns ein wenig.«
    »Du bist verrückt! Draußen ist es arschkalt.«
    »Es wird nicht lange dauern.« Ohne ihr eine Gelegenheit zu einem weiteren Widerwort zu geben, zerrte er sie Richtung Hintertür.
    Den ganzen Tag über hatte der Wetterbericht im Radio vor Minusgraden gewarnt, und als sie nach draußen traten, bildeten sich durch ihren Atem kleine Dampfwölkchen in der Luft. Jodie zitterte, und Cal bedachte sie mit einem Blick, der grimmige Befriedigung verriet. Endlich würden seine Fragen beantwortet.
    Geheimnisse hatten ihn, sowohl auf dem Footballfeld als auch im wahren Leben, schon immer nervös gemacht.
    Seiner Erfahrung nach wollte sich in so einem Fall jemand nicht an die Regeln halten, und derartige Heimlichtuerei mochte er nun einmal nicht.
    Natürlich hätte er die Jungs längst dazu bringen können, ihm seine Fragen zu beantworten; aber sie sollten nicht merken, daß er von Rosebud irgendwie verhext war. Erst jetzt, bei Jodies Gespräch mit Junior, kam ihm der Gedanke, daß eine Unterredung mit ihr vielleicht Aufklärung brächte.
    Egal, wie sehr er sich bemühte, er wurde Rosebud einfach nicht mehr los. Selbst in den seltsamsten Situationen fiel sie ihm ein. Wer wußte schon, in wie viele Hotelzimmer sie in letzter Zeit gestolpert, wie vielen Typen sie mit ihrer Geschichte von der SVB oder der Therapeutin gegenübergetreten war? Vielleicht hatte sie sich inzwischen auf die Bears verlegt, und er konnte sich nicht helfen: ständig fragte er sich, für welchen von ihnen sie vielleicht gerade in diesem Augenblick eben nicht aus den Kleidern stieg.
    »Wer ist sie, Jodie?«
    Sie trug nur ihre Empfangsdamen-Uniform, die aus einem figurbetonten Top mit Rundkragen und einem zebragestreiften Minirock bestand, und ihre Zähne klapperten hörbar. »Ein Girl, über das die Leute redeten.«
    Ein Teil seines Hirns flüsterte eine Warnung, daß es vielleicht besser war, es bei dieser Antwort bewenden zu lassen. Sollte er lieber seine Nase nicht in Dinge stecken, die nichts mit ihm zu tun

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