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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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würde ich Sie in Stücke zerreißen.«
    Sie rang nach Luft, denn nun wallte echte Panik in ihr auf. Seine Haltung erschien ihr mit einem Mal bedrohlich, wie er da so mühsam um Beherrschung rang.
    »Und, hat es Ihnen die Sprache verschlagen? Was ist los, Dr. Darlington? Bei unseren vorherigen Begegnungen sprudelten die Worte schließlich nur so aus Ihnen heraus.«
    Sie zwang sich, Ruhe zu bewahren, denn wider alle Vernunft hoffte sie, daß er lediglich ihre wahre Identität herausgefunden hatte und daß es ihm um die Wiederherstellung seines Stolzes als Krieger ging. Bitte laß es nichts anderes sein, flehte sie.
    Langsam kam er auf sie zu, und unweigerlich trat sie einen Schritt zurück.
    »Wie halten Sie es nur mit sich aus?« schnaubte er.
    »Oder ist Ihr geniales Hirn so groß, daß es den Platz, an dem eigentlich Ihr Herz sein sollte, mit übernommen hat?
    Haben Sie sich eingebildet, es wäre mir egal, oder vertrauten Sie einfach darauf, daß ich nie dahinterkäme?«
    »Dahinterkäme?« Ihre Stimme war ein heiseres Flüstern, und sie trat einen weiteren Schritt zurück, bis sie mit dem Rücken an die Tafel rumpelte.
    »Aber es ist mir nicht egal, Professor – eher alles andere!«
    Ihr war gleichzeitig kochend heiß und eisig kalt. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Was für eine elende Lügnerin Sie sind.«
    Er tigerte auf sie zu, und sie hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand Watte in den Mund gestopft. »Ich möchte, daß Sie gehen.«
    »Darauf wette ich.« Inzwischen war er ihr so nahe, daß sein Arm auf ihren Ellenbogen traf. Er roch nach Seife, Wolle und unbändiger Wut. »Ich rede von dem Baby, Professor. Von dem Umstand, daß Sie es sich in den Kopf gesetzt haben, von mir schwanger zu werden. Und wie ich höre, hat es sogar geklappt.«
    Mit einem Mal gaben ihre Knie nach, so daß sie gegen den Kreidebehälter sank. Nicht das. Bitte, lieber Gott, nicht das! Sie schlotterte, und am liebsten hätte sie sich schutzsuchend zusammengerollt.
    Schweigend wartete er ab.
    Zitternd dache sie nach. Sie wußte, daß jede weitere Lüge sinnlos war, und brachte kaum ein Wort heraus. »Die Sache hat mit Ihnen nichts mehr zu tun. Bitte! Vergessen Sie es einfach.«
    Im Bruchteil einer Sekunde hatte er sich auf sie gestürzt, und sie keuchte auf, als er sie bei den Schultern packte und unsanft schüttelte. Seine Lippen waren bleich vor unterdrücktem Zorn, und seine Schläfen schwollen an. »Ich soll es vergessen? Sie wollen, daß ich diese Infamie vergesse, ja?«
    »Ich dachte nicht, daß es Ihnen so wichtig ist!«
    Ohne auch nur die Lippen zu bewegen, knurrte er: »Und ob.«
    »Bitte… ich sehne mich so sehr nach einem Baby.« Sie zuckte zusammen, als er seine Finger in ihren Armen vergrub. »Sie sollten gar nicht in die Sache verwickelt werden.
    Sie hätten es gar nicht erfahren sollen. Ich habe – ich habe so etwas noch nie gemacht. Es war ein… ich möchte so wahnsinnig gern was Kleines, und sah einfach keine andere Möglichkeit…«
    »Sie hatten kein Recht dazu!«
    »Was ich tat, war natürlich nicht richtig. Aber zugleich paßte es auch irgendwie. Das einzige, woran ich denken konnte, war mein Wunsch nach einem Kind.«
    Langsam ließ er sie los, und sie spürte, daß er immer noch mühsam um Beherrschung rang. »Sie hätten andere Möglichkeiten gehabt. Möglichkeiten, bei denen niemand Schaden nimmt.«
    »Eine Samenbank war für mich keine geeignete Option.«
    Er starrte sie verächtlich an, und angesichts seines leisen, drohenden Tons wäre sie am liebsten davongerannt.
    »Keine geeignete Option? Ich mag es nicht, wenn Sie so geschwol en daherreden. Hören Sie, ich bin kein genialer Wissenschaftler wie Sie. Bei einem dämlichen Footballspieler drücken Sie sich am besten möglichst einfach aus!«
    »Es wäre für mich nicht praktisch gewesen, zu einer Samenbank zu gehen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich habe einen IQ von 180.«
    »Gratuliere!«
    »Das ist nicht mein Verdienst, also bin ich auch nicht besonders stolz darauf. So wurde ich geboren, und manchmal ist es eher ein Fluch als ein Segen – daher wollte ich ein normales Kind. Also mußte ich bei der Wahl meines Partners besonders vorsichtig sein.« Sie rang die Hände und überlegte, wie sie es formulieren könnte, um ihn nicht noch mehr aufzubringen. »Ich brauchte einen Mann von – uh – durchschnittlicher Intelligenz. Samenspender hingegen sind meistens Medizinstudenten oder so.«
    »Und nicht irgendwelche Tölpel aus Carolina, die sich

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