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Bleib ungezaehmt mein Herz

Titel: Bleib ungezaehmt mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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unverzeihlich, mein Luchs, aber kannst du mir trotzdem verzeihen?«
    Sebastian hatte sie betrogen! Er kannte den wahren Grund, warum sie nicht in der Lage gewesen war, Marcus' Vorwürfe abzustreiten, und er hatte beschlossen, sie zu ignorieren, um die Sache wieder einzurenken. Wegen Gracemere? Wegen Harriet?
    »Sag etwas«, bat Marcus und strich sanft mit dem Finger über ihre Lippen. »Bitte, Judith, sag etwas. Ich kann nicht zulassen, daß du mich verläßt, meine Liebste, aber ich weiß nicht, wie ich mich sonst entschuldigen soll. Es war eine Qual für mich, zu glauben, du hättest mich ausgenutzt, hättest unsere Leidenschaft nur zu deinem eigenen Vorteil benutzt. Der Gedanke, ich wäre für dich nur ein Mittel zum Zweck, hat mich förmlich wahnsinnig gemacht. Kannst du das verstehen?«
    »O ja«, erwiderte Judith leise. »Ja, das kann ich verstehen.« Und dennoch - selbst in diesem Augenblick, als seine Worte sie mit süßer Freude erfüllten, wußte sie, daß sie ihn weiterhin täuschen würde. Er war immer noch Mittel zum Zweck, und doch war Marcus soviel mehr als das für sie geworden.
    »Judith?« drängte Marcus sanft. »Ich brauche mehr als Verständnis.«
    Sie umklammerte sein Handgelenk. »Es ist vorbei. Laß uns das Geschehene vergessen.«
    Marcus preßte seine Lippen auf ihre, um die Abmachung zu besiegeln. Und Judith klammerte sich an ihn, in dem verzweifelten Bemühen, das bißchen Glück festzuhalten, das ihnen in ihrer restlichen gemeinsamen Zeit noch beschieden war... in der verzweifelten Hoffnung, es bestände vielleicht doch noch eine Chance, daß er nie etwas von der Sache mit Gracemere erfuhr.
    »Wie hast du mich gefunden?« fragte sie, als er schließlich seine Lippen von ihren löste.
    »Durch Sebastian.« Er lächelte auf Judith herab, zeichnete zärtlich die Umrisse ihres Kinns mit einer Fingerspitze nach.
    »Er hat es dir doch wohl nicht gesagt!«
    »Nicht mit Worten. Ich habe ihn verfolgen lassen.«
    »Gütiger Himmel«, sagte Judith. »Wie theatralisch von
    dir.«
    Marcus schüttelte verneinend den Kopf. »Wenn es um theatralische Auftritte geht, meine Liebe, bist du unschlagbar. Diese Nacht-und-Nebel-Flucht durch die Verandatür war ein Melodrama erster Klasse.« Er zog sie fest in seine Arme und küßte sie noch einmal.
    »Nur noch eins...«, murmelte Judith dicht an seinem Mund. »Was diese andere Sache betrifft...«
    »Ah.« Er gab sie widerstrebend frei. »Ich habe meine Bank angewiesen, dir jeden gewünschten Betrag auszuzahlen. Wir sind Partner in dieser Ehe und folglich auch in dem Vermögen, von dem wir beide leben. Ich werde deine Ausgaben nicht wieder in Zweifel ziehen, ebensowenig, wie du meine kritisierst.«
    Marcus' Vertrauen in sie löste bittersüße Gefühle in Judith aus, doch sie verbarg sie hinter einem strahlenden Lächeln. »Also das nenne ich eine einfallsreiche und großzügige Lösung auf ein anscheinend unlösbares Problem!«
    »Aber keine Spiele um hohe Einsätze mehr.« Er kniff sie liebevoll in die Nase. »Und falls ich sehe, wie du dich einer Spielhölle auch nur auf hundert Meter näherst, kann ich für die Konsequenzen nicht mehr garantieren. Verstanden?«
    »Verstanden. Ich werde mich von nun an nur noch mit Gesellschaftsspielen befassen.«
    »Gut. Und jetzt werden wir für ein paar Wochen nach Berkshire fahren, also klingle dem Hausmädchen, damit sie deine Habe zusammenpackt.«
    »Nach Berkshire? Jetzt?«
    »In dieser Minute.«
    »Warum?«
    »Weil ich es so sage«, erklärte er heiter. »Ich glaube, ich gehe jetzt besser hinunter und beruhige Sally, daß du noch heil und in einem Stück bist.« Er schüttelte verwundert den Kopf. »Ich frage mich, ob Jack weiß, was für ein mutiges Geschöpf seine Frau ist, wenn sie in Rage gerät.«
    »Wahrscheinlich nicht«, meinte Judith kichernd. »Und es ist eindeutig deine brüderliche Pflicht, ihn aufzuklären.«
    Während Judiths Aufenthalt in Berkshire widmete Sebastian sich konzentriert der Aufgabe, Harriet den Hof zu machen. Lady Moreton schaute mit wachsender Selbstzufriedenheit zu und rechnete nun jeden Tag mit einem formellen Antrag um die Hand ihrer Tochter. Sebastian fluchte im stillen über die Tatsache, daß ihm die Hände gebunden waren, denn bis er wieder im Besitz seines Geburtsrechts war, hatte er einer Ehefrau nichts anzubieten. Nur Harriet selbst war heiter und sorglos und machte sich keinerlei Gedanken wegen der Warterei, fühlte sich sicher und geborgen in dem Wissen um Sebastians

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