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Bleib ungezaehmt mein Herz

Titel: Bleib ungezaehmt mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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fühle.«
    »Komm her!« befahl er und legte sein Buch beiseite.
    Judith stieß sich von der Tür ab und schwankte auf ihn zu, wobei sie beinahe ein Tischchen mit spindelförmigen Beinen umgestoßen hätte. »O nein!« Sie packte es und stellte es mit großer Anstrengung wieder gerade hin, ein Rülpsen unterdrückend. »Unachtsam von mir. Hab' das Ding gar nicht gesehen.«
    »Also, wie war dein Abend nun wirklich?«.« Sie ließ sich mit einem Seufzer der Erleichterung auf Marcus' Schoß fallen. »Meine Beine sind müde. Ich wette, du hast dich nicht so gut amüsiert wie ich... oh, entschuldige bitte.«
    Einen Moment lang kämpfte sie gegen eine Folge von Schluckaufs an, dann lehnte sie ihren Kopf an seinen Arm und lächelte dieses schräge Lächeln, ihre Augen halb geschlossen hinter den Schlitzen der Maske.
    »Wo zum Teufel bist du gewesen?« fragte Marcus und griff hinter ihren Kopf, um ihr die Maske abzubinden, hin- und hergerissen zwischen Belustigung und Mißbilligung.
    »In Ranelagh«, sagte sie mit einem träumerischen Lächeln. »Bei einem öffentlichen Ridotto. Sehr vulgär, aber höchst amüsant. Mit Sebastian und seinen Freunden.« Ihre Augen fielen zu, ihr Lächeln jedoch blieb.
    An einer vulgären Maskerade teilzunehmen, war eine Sache, gründlich benebelt zurückzukehren, eine andere. »Was zur Hölle hast du getrunken?«
    »Gin«, erklärte sie.
    »Gin!«
    »Ach ja, und Starkbier«, fügte sie fast verteidigend hinzu. »Gin und Porter.« Sie kuschelte sich an seine Schulter, ihr Körper scheinbar knochenlos auf seinem Schoß. »Du hättest mitkommen sollen.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, eine Einladung erhalten zu haben«, erwiderte er trocken. »Und wenn, dann wärst du bestimmt nicht in diesem Zustand nach Hause gekommen, das versichere ich dir.«
    Sie ließ kokett ihre Wimpern flattern. »Du wirst mich doch jetzt nicht ausschimpfen, oder?«
    Marcus seufzte. »Bei deiner augenblicklichen Verfassung hätte das wohl wenig Zweck. Und überhaupt, dein Zustand an sich ist schon Bestrafung genug. Ich möchte morgen früh nicht deinen Kopf haben.«
    »Unsinn!« sagte sie unter einem erneuten Schluckaufanfall.
    »Wart's nur ab. Komm, ich bringe dich jetzt ins Bett.« Er stand auf und hob sie in seinen Armen hoch. Sie schlang ihm einen Arm um den Nacken und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals.
    »Um Gottes willen, halt still, ich möchte dich nicht fallen lassen.«
    »O nein«, murmelte sie. »Lieber nicht. Ich glaub', ich habe Millie gesagt, sie sollte meinetwegen nicht aufbleiben.«
    »Mit einigem Weitblick. Ich wage mir gar nicht auszumalen, was sie denken würde, wenn sie dich so sähe.«
    »Oh, jetzt bist du aber doch zimperlich.« Judith kniff ihn kichernd in die Nase.
    »Hör auf damit, Judith.« Mißbilligung gewann die Oberhand über Belustigung.
    In ihrem Schlafzimmer ließ er sie aufs Bett fallen. Judith gähnte und streckte Arme und Beine weit von sich. »Ich will jetzt schlafen.«
    »Du kannst nicht in deinen Kleidern schlafen.« Marcus hob ihre Füße an, zog ihr die seidenen Pumps aus und warf sie auf den Fußboden. Dann schob er ihren Rock hoch, hakte die Strumpfbänder auf und streifte ihr die Seidenstrümpfe ab. »Steh auf.« Er zog sie auf die Füße und hakte ihr Abendkleid auf, während Judith leicht schwankte und vor sich hin summte, immer noch dieses leicht irre, glückselige Lächeln auf den Lippen.
    Das Kleid glitt in einer Wolke von raschelndem Taft auf den Boden, und Marcus wurde an das erste Mal erinnert, als er Judith in dem Gasthof an der Straße nach Quatre Bras entkleidet hatte. Eine Erinnerung, die ihn unter anderen Umständen heftig erregt hätte. Aber nicht heute abend. Er streifte Judith den Unterrock über den Kopf.
    Judith wählte diesen Moment, um mit einem Seufzer auf das Bett zurückzufallen. Marcus beugte sich über sie und preßte die Lippen zusammen, als er die Bänder an ihrer Kniehose löste. »Hoch mit dir.« Gehorsam hob Judith die Hüften an, damit er das Kleidungsstück herunterziehen konnte.
    Plötzlich öffneten sich ihre Augen in einer trägen, verführerischen Aufforderung, und sie strich mit beiden Händen an ihrem Körper entlang, der nackt war bis auf das Perlenkollier an ihrem Hals und die Perlengehänge an ihren Ohren. Sie blickte Marcus mit demselben schrägen, aber jetzt einladend sinnlichen Lächeln an.
    »Gott im Himmel«, knurrte er. »Wo ist dein Nachthemd?« Er fand es im Schrank und zog Judith in eine sitzende Position, während er sich

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