Bleib ungezaehmt mein Herz
Ankunft der Preußen?« fragte sie und ließ sich auf die Matratze sinken. Wieder ertönte von draußen ein krachender Donnerschlag.
»Wir glauben, daß sie nicht darauf gefaßt sind.« Marcus bückte sich, um ihr die Stiefel auszuziehen. »Napoleon hat Grouchy einem Phantomrückzug der Preußen nach Liege hinterherjagen lassen, als Blücher in Wirklichkeit seine Truppen in unsere Richtung bewegte. Ich glaube, wir haben ihn überrascht.« Er setzte sich auf die Bettkante und zog seine eigenen Stiefel aus. »Ich hoffe, wir haben ihn überrascht... Du kannst nicht in nassen Kleidern schlafen.«
»Du auch nicht«, entgegnete Judith, rappelte sich mühsam wieder hoch und fummelte an den Knöpfen ihrer Jacke herum. »Meine Finger sind ganz taub.«
»Laß mich das machen.« Er schob ihre Hände fort und knöpfte ihre Jacke auf. Seine Hände streiften über ihre Brüste, als er ihr den Mantel von den Schultern schob, und ihre Knospen wurden augenblicklich fest und drängten hart gegen den dünnen Batist ihrer Bluse. Langsam legte er seine Hände auf die üppigen Rundungen. Judith fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, während sie unbeweglich dastand, ihr Blick mit seinem verschmolzen. Regen trommelte gegen die geschlossenen Läden des winzigen Fensters. Unten im Flur bewegte sich ein Soldat im Schlaf und stöhnte leise, das Heft seines Säbels scharrte über den Fußboden.
Mit plötzlicher Heftigkeit und in völliger Stille streifte Marcus Judith die Kleider vom Leib. Ihre Augen glühten wie Feuer, doch ihre Haut war eiskalt, als er ihre Nacktheit liebkoste. »Geh unter die Decke!« murmelte er heiser und schubste sie ins Bett.
Judith gehorchte, kuschelte sich unter die kratzige Wolldecke und schaute zu, wie er sich seine eigenen Kleider herunterriß. Sie hielt die Decke für ihn hoch, als er sich neben sie legte, sie in seine Arme zog und ihren Körper an sich preßte. Bald fühlte sich ihre Haut warm an an den Stellen, wo sie seine berührte, und kalt, wo sie getrennt waren. Seine Handfläche legte sich auf ihre Hüfte, strich über ihren Schenkel und zog ihr Bein über seine eigenen Schenkel, öffnete ihren Körper.
Judith erschauerte, gab sich ganz der leidenschaftlichen, sehnsüchtigen Liebkosung hin, den zärtlichen Fingern, die ihren warmen Schoß erforschten. Ihre Schenkel glitten über sein hartes, muskulöses Fleisch, und ihre Zunge liebkoste die Grube in seiner Schulter, schmeckte das Salz auf seiner Haut, bevor ihre Lippen sich leidenschaftlich auf seine preßten. Ihre Zungen trafen sich, tanzten, stürzten in eine wilde Spirale der Lust, die sie alles um sich herum vergessen ließ bis auf ihre aneinandergepreßten Körper und ihr heftiges Verlangen.
»Liebe mich«, flüsterte Judith gegen seinen Mund. »Jetzt. Jetzt sofort!«
Marcus zog sie unter sich. Er spreizte ihre Schenkel, dann hielt er einen Moment an der Schwelle ihres Körpers inne. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Ausdruck verzückt vor Sinneslust, doch als er auf sie hinunterstarrte, schwang der üppige Vorhang ihrer Wimpern auf und zeigte ihm diese wundervollen goldbraunen Luchsaugen, von Leidenschaft verschleiert. »Liebe mich«, flüsterte sie wieder.
Mit einem Seufzer drang Marcus in die feuchte Zärtlichkeit ihres Schoßes ein, und sie schloß sich um ihn. Er drängte tiefer, fühlte die Geschmeidigkeit ihres Körpers und beugte sich hinunter, um mit den Lippen über ihre Schläfen zu streifen, ihre Augenwinkel zu küssen, mit der Zungenspitze ihre empfindlichen Mundwinkel zu liebkosen. Sie lächelte unter seinen Zärtlichkeiten und streckte die Hand aus, berührte ihn an der Stelle, wo sein Körper mit ihrem vereinigt war. Marcus schnappte scharf nach Luft, als ihn Flammen der Lust durchzuckten. Seine Hände schlossen sich um ihr Gesäß und hoben sie hoch, während er kraftvoll zustieß, in das Zentrum ihres Lebens hinein. Die Knospe der
Verzückung in ihrem Innern brach zu voller Blüte auf, und Judiths Kehle entrang sich ein wollüstiger Schrei.
Marcus stieß noch einmal zu, spürte an seinem eigenen Fleisch, wie Judith den Höhepunkt der Lust erreichte und ihr Inneres heftig zu pulsieren begann. Als er Anstalten machte, sich aus ihr zurückzuziehen, verstärkte sich der Druck ihrer Arme um ihn, als wollte sie ihn in sich behalten, doch er widerstand dem Druck und glitt aus ihr heraus, kurz bevor seine eigene Leidenschaft den Gipfel erreichte und sich sein heißer Strom aus ihm ergoß.
Sie lagen eng umschlungen da, während
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