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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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aufgeschrieben. Warum die Nürnberger nur ein Pfund bekommen haben, weiss ich bis jetzt nicht, vielleicht hat er nicht mehr bekommen. Ich habe heute für Dienstag acht Pfund Butter bestellt und gehen dann am Mittwoch je eineinhalb Pfund an Dich, meine, Deine Eltern, Schramms und Lisa ab. Heute war ich nach Euren Schuhen hier in Zwolle, wo ich zwei Paar bekommen sollte, der gute Mann ist diese Woche verhaftet worden. Mir ist es ja selber peinlich, dass ich für Frau Kolbe noch nichts schicken konnte, aber es wird schon noch klappen. Wenn ich nur mal nach Apeldoorn könnte, aber nachdem ich jetzt erst in A. war, kriege ich kaum einen Tag Urlaub. Schicke mir das Geld, das Du jetzt hast, ruhig an L 26308, die übrige Post aber vorläufig noch an L 27538, bis ich Dir eine andere Nummer wieder schreibe. Warum mein letzter Brief nicht rechtzeitig angekommen ist, weiss ich nicht, ich habe doch von hier in Abständen von drei Tagen geschrieben. Es wird wohl öfters mal mit der Post nicht klappen, das siehst Du ja auch an der Karte, die Du mir mitgeschickt hast. Nun bin ich wieder mal am Schluss.
    Was hat denn Frau Dr. Weise festgestellt? Ist alles in Ordnung? Ich hoffe, dass Du trotz der ‘Postlosigkeit’ einen schönen Sonntag verlebt hast. Ich denke viel an Dich und male mir immer schon aus, wie Du Dich als kleine Mutti ausnimmst.
    Nun zum Schluss Dir recht viele liebe Grüsse u. ‘Süsse’ von Deinem Dichliebenden
    Hans.
    Grüsse an beide Eltern.
     
     
     
    O.U., den 13.5.42
    Meine liebe kleine Lenimaus!
    Jetzt bin ich im Dienst und da nicht viel zu tun ist, will ich gleich Deinen Sonntagsbrief anfangen. Post von Dir habe ich alle beantwortet und hoffe, dass Du meine zwei Briefe bekommen hast. Ich nehme an, dass ich heute Mittag ein paar Zeilen von Dir vorfinde, die ich dann gleich heute nachmittag resp. Abend anschliessend beantworten werde. Wir sind wohl nun hier am Ende unseres Lehrgangs angelangt und werden Anfang nächster Woche zur Kompanie zurückkehren. Bitte schreib also dann wieder unter Feldpostnummer L 26308. Ich weiss noch nicht, ob ich unsere Fernschreiber-Stelle übernehme, da ich grosse Lust habe, wieder zu den Kameraden zurückzukommen. Man vermisst sie doch nach diesem Zusammensein sehr und obwohl ich es hier prima getroffen hatte und der neue Posten vielversprechend ist, ärgere ich mich jetzt doch, dass ich mich hierher gemeldet habe und will auf alle Fälle alles versuchen, wieder meinen alten Posten zu bekommen. Lachst Du mich deswegen aus oder verstehst Du das auch? Jetzt habe ich hier manchmal richtige Budenangst, das macht eben, weil man die Ruhe nicht mehr gewöhnt ist. – Na, wollen einmal sehen, was daraus wird.
    Jetzt habe ich mich hier auf der Abteilung nochmals genauestens wegen der Geburtsbeihilfe erkundigt. Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass Du Dich bei einem Truppenarzt meldest, das kommt nur für aktive in Frage. Also kümmere Dich nicht mehr darum, sondern schicke mir dann ab übernächste Woche Taufschein und sämtliche Rechnungen, die müssen aber alle auf Deinen oder meinen Namen lauten. Es können bis 150,- von der Wehrmacht gezahlt werden, z.B. ist der Höchstbetrag für einen Kinderwagen, der gezahlt wird RM 55,-. Mal sehen was da rausspringt. Heute habe ich vier Pfund Butter und zwei Stück Toilettenseife für Lotte gekauft und wenn ich nicht zu spät aus dem Nachtdienst komme, dann fange ich gleich an zu packen. Heute nachmittag bin ich paar Stunden rumgelaufen wegen Wäsche, Schuhcreme und Gummiband, war vorläufig nichts zu kriegen, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Jetzt habe ich einen Gefreiten nochmals wegen vier Pfund Butter losgeschickt, hoffentlich bringt er sie mit, damit ich fünf Päckchen fertig machen kann. Heute nachmittag war ich im Wannenbad, prima, leider kennen sie hier keine Packungen, ich wollte doch so gerne mal richtig ausschwitzen. Jetzt kann ich Dir melden, dass ich morgen hier in Zwolle wieder umziehe. Ich hatte doch geschrieben, dass meine Wirtsleute in Scheidung leben und die Frau verlässt nun morgen das Haus und ich muss auch räumen. Da war ich heute ein Sprung mal auf der Ortskommandantur. Da war gerade ein Unteroffizier, und nach einer kleinen Ansprache bekam ich einen Quartierschein in ein wunderhübsches kleines Hotel für ein Zimmer bis Dienstag. Morgen Vormittag siedele ich nun um, das Hotel liegt zwar von hier 15 Minuten weg, aber dafür in der Nähe des Bahnhofs und eine Minute von unserem Speisesaal. Am Dienstag oder

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