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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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diese Weise alle unsere Uhren hinüber.
    Liebe Mutter! Wie geht es Dir jetzt gesundheitlich? Ist es mit dem Magen besser geworden und was hat Frau Dr. Weise festgestellt? Ich glaube, Du hast Dir in der letzten Zeit mit der Wäsche und der Wohnung zu viel zugemutet, dazu noch das ewige Treppensteigen bei Alarmen und dabei der Temperaturwechsel, das alles hat dazu beigetragen, dass Du Dich nicht auf dem Posten fühlst. Und es muss schon was dran sein, wenn Du es mir schreibst. Bitte nun aale Dich aber mal richtig aus in Elster, die Unterbringung in der ‘Elsterperle’ scheint auch nicht übel zu sein, fehlt nur noch die Ruhe und gute Verpflegung sowie recht schönes Wetter. Das alles wünsche ich Euch und hoffe nur, dass wir uns dann im Juni (hoffentlich!) recht gesund wiedersehen. Ist denn nun das viereinhalb Pfund Paket endlich eingetroffen, man verliert jedes Vertrauen zur Beförderung durch Bahn und Post. Leider kann ich Dir nun nichts zu dem verloren gegangenen ein Pfund Päckchen dazugeben, denn ich bin selten blank. Wie Du vielleicht schon von Leni gehört hast, sind ja vor kurzem ein Paket mit drei Käsen von mir abgeschickt worden, da bekommt ja dann Tante Anna auch was davon. Nimm Dir nur den Arrac, der hoffentlich auch bis zum Ende Eurer Abreise da ist, mit nach Elster, er soll sehr gut sein und Du kannst ihn vielleicht mal gebrauchen. Mit der Ueberbringung der Butter durch einen Kameraden hat es nun leider auch nicht geklappt, ich lege heute zwei Duplikat-Frachtbriefe bei, einen über die Butter nach Leipzig und einen mit Inhalt zwei Brote, zwei Pfund Mehl und für Heidi zwei Rollen Drops; dieses Paket habe ich an Vater nach Bad Elster adressiert, allerdings ist es dumm, dass man nach Bad Elster kein Expressgut schicken kann, es geht bis Falkenberg und wird dann weitergeleitet. Da kommt Ihr auch schneller zu der Butter, wenn Ihr sie von Leipzig nachgeschickt bekommt und ist auch das Risiko des Verschwindens beim Umladen nicht so gross. Wer nimmt denn nun in Eurer Abwesenheit die Pakete an? Da möchte ich doch bitten, dass mir sofort geschrieben wird, wenn die Sachen eintreffen, denn ich bin ja heilfroh, wenn ich erfahre, dass alles eingetroffen ist. Morgen komme ich nach Apeldoorn und will dort den zweirädrigen Wagen für Heidi kaufen und auch gleich wegschicken, ausserdem will ich versuchen, einen grösseren Karton zu erwischen, denn sonst weiss ich nicht, wie ich die Kartoffeln auf den Weg bringe und ich will auch das noch recht schnell erledigen, damit Ihr mir ja keinen Hunger leidet.
    Ja, Martin verstehe ich auch nicht, statt froh zu sein und die Chancen auszunützen, spielt er oft den feinen Mann, na, wem’s zu wohl wird, der geht aufs Eis tanzen. In der Arbeit bin ich schon ganz schön weit gekommen, nächste Woche, entweder am Montag oder Dienstag fahre ich nun auf vier bis fünf Tage nach dem Sauerland. Vielleicht ist da das Wetter wieder schöner, denn seit heute Nacht giesst es und dazu ist es fürchterlich kalt geworden. An Frau Marx hast Du ja eine gute Hilfe, bitte grüsse doch mal von mir und danke ich auch für die Grüsse. Mit der Butterversorgung und Verschickung hat es diesmal nicht hingehauen, aber das nächste Mal wird’s besser. Ich würde an Eurer Stelle der Bausparkasse Bescheid schreiben, besser ist besser. Natürlich kann Vater meinen Mantel noch mal nehmen, das bedarf doch keiner grossen Frage und ist es gut, wenn die Sachen mal wieder getragen werden. Ihr werdet wohl nun diese Woche viel zu tun haben mit der Packerei und froh sein, wenn Ihr erst in Elster an Ort und Stelle seid.
    Ich wünsche Euch eine recht gute Fahrt und bin mit vielen lieben Grüssen an Dich und Vater, Leni und Heidi
    Dein Hans.
    (Fang dann ganz schnell an Dich zu erholen).
     
     
     
    E.O., den 5.5. 44
    Meine liebe Mutter!
    Heute früh bin ich nun wieder aus dem Sauerland zurückgekommen und will Dir nun gleich auf Deinen lieben Brief vom 27.4. und 2.5. antworten, für die ich Dir recht vielmals danke. Wenn Du nun Nachstehendes liest, dann wirst Du bestimmt sagen, na so ein verfressener Egoist, aber ich lege Dir ganz dringend ans Herz, Dich recht gut zu erholen, denn die Butter zum Streuselkuchen bringe ich mit, es fehlt dann bloss noch, dass Du ihn bäckst. Mir wird jetzt ganz mies, wenn ich an die Butterpakete denke, die noch unterwegs sind, doch darüber schreibe ich am Schluss; aber schreibt mir sofort, wenn Frau Kürbis Euch benachrichtigt, dass Pakete eingetroffen sind, damit ich diese Sorge los

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