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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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Worten mehr steckte – auch wenn ich nicht wusste, was es hätte sein können. Er konnte mich unmöglich beim Umziehen beobachtet haben. Oder etwa doch? Immerhin konnte er auch Gedanken lesen. Wieder einmal blieb mir keine Zeit, meine Befürchtung zu hinterfragen. Warum? Nun, Noah nieste.
    Es war das erste Mal, dass ich das hörte. Und seinem überraschten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nieste er wohl nicht sehr oft. Mit weit aufgerissenen Augen fasste er sich an die Schläfen und schüttelte den Kopf dabei so stark, dass das Wasser von seinen Haaren geschleudert wurde und mir tröpfchenweise ins Gesicht sprenkelte.
    „Ja, verdammt!“, murmelte er. Und dann, nur eine Sekunde später und so leise, dass ich e s kaum hörte: „ʼTschuldigung!“
    „Warum entschuldigst du dich fürs Niesen?“, fragte ich lachend.
    „Nein, nicht fürs Niesen selbst. Nur ... für den absolut unpassenden Zeitpunkt “, erklärte er und betonte die letzten Worte in aller Vehemenz.
    „Schon okay. Niesen reinigt die G edanken, weißt du? Es ist die schnellste Art, einen klaren Kopf zu bekommen. Vielleicht hattest du das ja nötig“, scherzte ich frech.
    Noahs Kinnlade klappte herab. F ür einige Sekunden – in denen ich innerlich einen kleinen Lambada aufführte – sah er mich tatsächlich durch und durch entsetzt an. Dann kehrte sein typisches einseitiges Lächeln zurück und ließ seine Augen erstrahlen.
    „Ja, vermutlich war irgendjemand da oben ...“ und damit deutete er in das Sternenmeer über uns, „... exakt dieser Meinung, Miss Rossberg.“
    Ich lachte mit ihm; gemeinsam blickten wir auf den breiten weißen Strahl, den der Mond über das glitzernde Wasser warf. Sein flackerndes Ende inmitten des tiefen Schwarzʼ markierte den einzigen erkennbaren Punkt des Horizonts. Wie ein langer, schimmernder Teppich erstreckte sich der Glanz vor uns und erinnerte mich an etwas, das ich schon viel zu lange vor mir herschob. Ich nahm Noahs Hand, all meinen Mut ... und begann einfach, ohne weiter darüber nachzudenken.
    „Mein Dad feiert Mitte November die Weltpremiere seines Films in New York. Zum ersten Mal möchte er Jason und mich dafür bei sich haben. Und ich ... hätte dich gerne bei mir, Noah.“
    Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte. Aber das lange Schweigen, in das er nun verfiel, überforderte mich und strapazierte meine Nerven. Warum konnte es nicht ein Mal andersherum sein?
    Wie gerne würde ich zur Abwechslung mal in deinen Kopf schauen.
    „Ich denke an eine unüberschaubare Menschenmenge“, erklärte Noah bereitwillig, sobald er meinen Gedanken erfasste. „Kreischende Fans, die sich gegen Barrieren drücken und alles versuchen, um ihren Idolen möglichst nahe zu kommen. Und ich denke an dich.“ Der Griff seiner Hand festigte sich. „Inmitten dieses Wahnsinns.“
    „Oh, mein Dad will nicht, dass wir mit ihm über den Roten Teppich stolzieren, keine Bange. Wir werden direkt zum Hintereingang des Kinos chauffiert und erhalten noch vor allen anderen Gästen Einlass. Es wird, zumindest für uns, total unspektakulär ablaufen.“
    „Hm“, brummte er mürrisch.
    Bitte, Noah! Lucy, Adrian, Tom und Kathy kommen auch mit.
    Nun fiel seine Hand schlaff von meiner, als hätte ihn urplötzlich alle Kraft verlassen.
    „Du hast alle anderen schon gefragt?“
    Oh, Mist!
    „Allerdings , Madame! Wann?“
    „Vor drei Wochen, in etwa.“
    „Vor drei ...“ wiederholte er ungläubig, drehte mich in seinen Armen und schob mich dann ein wenig von sich, sodass wir jeglichen Körperkontakt verloren. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er nun vor mir und sah in seiner Eifersucht so unverschämt gut aus.
    „Warum hast du bei mir so lange gewartet?“ Das klang nicht wütend, nur verständnislos.
    „Weil ich den richtigen Zeitpunkt ab passen wollte. Außerdem haben sich die Ereignisse am Anfang förmlich überschlagen und ich ... wollte dich nicht überfordern.“
    Obwohl Noah mir direkt in die Augen sah, tief und prüfend, wirkte er so unnahbar wie schon lange nicht mehr.
    „Also, was ist, kommst du mit mir?“, fragte ich ängstlich. „Bitte!“
    Endlich zuckten seine Mundwinkel; dann lächelte er und zog mich zurück in seine Arme. „Was für eine Frage, natürlich komme ich mit dir.“
    Erleichtert ließ ich den Kopf gegen seine nackte Brust fallen. „Danke! ... Und jetzt raus aus der nassen Hose, du erkältest dich noch.“
    Irgendetwas an meiner Bemerkung fand er witzig. „Wohl kaum“, murmelte er, wandte

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