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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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platzierte sie vor dem Spotlight und legte die Kamera darauf ab.
    Ja, du hast recht, Emily. Er legt sich alles schön säuberlich zurecht. Dieser Mann ist wahnsinnig, ein Psychopath.
    Das war der Moment, in dem meine Entscheidung fiel. Spät, unverzeihlich spät.
    Ich brauche Hilfe. ... Verstärkung.
    Wie sollte ich – vollkommen unbewaffnet und anatomisch betrachtet nicht gerade der Stärkste – diesem Verstörten gegenübertreten und Emily retten?
    Unmöglich! Zwar könnte mir Michael vielleicht auch zu körperlicher Kraft verhelfen ...  
    „Und ob!“
    Dachte ich mir! Aber kugelsicher wird mein Körper deshalb noch lange nicht.
    „Ich bedaure, nein .“
    Jims offensichtlicher Irrsinn machte ihn so gefährlich und absolut unberechenbar. Emily stellte nichts weiter als eine weitere Marionette für ihn dar – wie so viele andere bereits vor ihr.
    Nein, die Cops müssen eingeweiht werden, sofort.
    Mit zittrigen Hän den zückte ich mein Handy, doch dann wurde mir klar, dass ich nicht telefonieren konnte. Einige der kleinen Fensterscheiben waren zersprungen, und es war zumindest nicht ausgeschlossen, dass mich Jim hören würde. Mein Handy hatte ich schon lange, unmittelbar nach Adrians letztem Anruf, lautlos gestellt.
    Also eine SMS .
    Ja, ich würde Adria n mitteilen, wo ich mich befand. Er konnte die Cops benachrichtigen. Problem Nummer zwei: Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand. Wie lautet die gottverdammte Adresse?
    „Noah ...“
    Michael ! Lass mich fluchen, zum Henker! Das ist die mit Abstand beschissenste Situation, in der ich mich jemals in meinem verfluchten Leben befunden habe. Scheiße, Mann! Und jetzt raus aus meinem verdammten Kopf!
    „Nicht, bevor ich dir die Adresse genannt habe, Hitzkopf!“
    Wo her auch immer er sie kannte, er sagte sie mir. Wieder ließ ich meine Finger über das Display meines Handys fliegen. Kurz und prägnant schilderte ich Adrian, wer Ems Entführer war und dass er sich mit ihr in der letzten Halle dieser Stichstraße verschanzt hatte.
    Gerade hatte ich den Senden- Button gedrückt, da hörte ich Jims Stimme unter mir – mit dem leisen Echo, das Emilys treue Gedanken erzeugten.
    „David, hallo! ... Ja, ich bin es, Jim . ... Ja ... Nein, ich weiß, du bist gerade beschäftigt. Lösegeldübergabe, richtig?“
    Das fiese Grinsen dehnte sich mit den letzten Worten erneut über sein Gesicht, während er auf Emily zuging, die ängstlich auf ihrer Unterlage zurückwich. Meine Fäuste ballten sich erneut, als ich ihre Panik zu spüren bekam. Jim fackelte nicht lange. Er griff mit seiner freien Hand in ihre hochgesteckten Haare – und zerrte sie kraftvoll zu sich.
    „Nun, Dave, i ch dachte nur ...“
    In diesem Moment löste er das Klebeband über Ems Mund so ruckartig, dass es die ohnehin schon geschundene Haut ihrer Lippen stellenweise mit sich riss. Ihr Schmerz ging mir durch Mark und Bein und entlockte Emily einen spitzen Aufschrei.
    „... es würde dich vielleicht interessieren, dass ich deine Kleine habe“, beendete Jim seinen Satz mit triumphierender Miene. Das Entsetzen, das in Davids Reaktion – wie auch immer die ausfiel – lag, genoss er offensichtlich in vollen Zügen. Sein Grinsen zog sich nun noch breiter als zuvor; grob stieß er Emily von sich und wandte sich ab.
    „David, überleg, was du sagst“, forderte er in überheblicher Gelassenheit. „Nicht ich höre, was du sagst, mein Freund. Dieses Mal hörst du genau zu, was ich dir zu sagen habe. Also, hier sind die Regeln: Ihr lasst die Männer gehen. Sie bringen euch sowieso nichts, haben keinen Schimmer, was ich vorhabe. Keiner folgt ihnen, niemand lauert ihnen auf. Stattdessen stattet ihr mir und deiner Kleinen einen Besuch ab. Wie ich vermute, habt ihr den Anruf inzwischen zurückverfolgt, nicht wahr? Nun, dann wisst ihr ja, wo wir stecken. Bring mit, wen du willst, David, aber du gehst voran. Du wirst – so, wie es dir gebührt – der Erste sein, der den Festsaal betritt und über den Roten Teppich schreitet. Also, ich erwarte dich in zehn Minuten, David. Länger braucht ihr nicht, lasst mich nicht warten!“
    „Nein, Dad, tu es nicht!“, rief Emily voller Panik.
    Jim s Gesichtszüge entgleisten, als er sich ihr ruckartig zuwandte. Mit nur drei großen Schritten war er wieder bei ihr. „Du hast deine Tochter nicht gut erzogen“, zischte er in sein Handy. Seine ohnehin schon schmalen Augen waren nur noch Schlitze. Schlitze, die unter seinen Worten wütend aufblitzten. Sein Unterkiefer schob

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