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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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daneben die metallene Eingangstür. Nun standen sämtliche Cops schussbereit vor diesen Zugängen verteilt. Es sah so aus, als wollten sie die Halle stürmen. „Sie haben alles abmontiert. Wir kommen nicht aufs Dach“, erklärte der Späher.
    Nun, für mich war das gut, abe r für die gesamte Situation ...
    „ So ein Mist! Wie lange hat dieser Kerl das geplant?“, zischte ein anderer. „Hoffen wir, dass der Heli bald eintrifft.“
    Einer der Männer in Zivil hob die Hand, gebot den Männern zu schweigen und flüsterte David, der ebenfalls eine schusssichere Weste trug, noch etwas zu, das ich nicht verstand. Dann gab er einem der uniformierten Cops ein Zeichen und ließ sich von ihm die schwere Tür zur Halle öffnen.
    Emilys Herzschlag beschleunigte sich, als sie das metallene Geräusch vernahm. Und als sie ihren Vater sah – nicht mehr als ein vager Umriss im hellen Schein des Spotlights –, sackten ihre Knie weg ... und mit ihr die Bilder.
    Oh nein! Ist sie ohnmächtig geworden?
    Vermutlich war sie plötzlich schwer in seinen Armen geworden, sodass Jim ihr einen Hieb verse tzte. Zumindest dauerte es nur wenige Sekunden – nicht einmal so lange, bis die Männer ein einziges Wort miteinander gewechselt hatten, bis mich neue, flimmernde Bilder erreichten. Die Erkenntnis, dass dies nur möglich war, indem Emily quasi im Erwachen schon wieder gezielt an mich dachte, traf mich tief.
    Ich bin so nutzlos, so ... unbrauchbar. Em hätte es nicht schlechter treffen können als mit mir.
    „Noah! Ich weiß, dass es das ist, was dir dein Stiefvater über Jahre hinweg eingetrichtert hat, Junge. Aber du bist nichts von alledem. Du bist sehr wohl wichtig und wertvoll für Emily. Denn ohne dich wird sie die kommende Viertelstunde nicht überleben. Du hast es in dir, Noah. Du hast mich. Und nun handle!“
    Michaels Worte und seine warme Stimme überschnitten sich mit Jims bizarrer Begrüßung für David: „Oh, der werte Herr Regisseur. Wie dankbar ich doch bin, dass Sie uns die Ehre erweisen. Sehen Sie, alles ist vorbereitet, der Rote Teppich schon ausgerollt.“
    Ich spürte seinen feuchten Atem in Emilys Nacken und den Ekel, den sie dabei empfand. Inzwischen hatten sich ihre Augen wieder an die grelle Helligkeit des Scheinwerfers gewöhnt. Nun sah sie ihren Dad durch tränenbenetzte Augen.
    David selbst sah aus, als würde er ebenfalls am liebsten losheulen. Sein Blick verschmolz mit dem seiner Tochter und bekannte nichts als Reue und tiefe Sorge. „Was willst du, Jim?“, fragte er mit angstgepresster Stimme.
    „Dass du die Kamera nimmst, Dave. Lade sie dir auf die Schulter, los!“
    David drehte den Kopf nur unwillig, blickte auf die Kamera neben ihm, die auf der Kiste bereitlag, und befolgte Jims Anweisung.
    „ Schwer, nicht wahr?“, fragte der, als David leise ächzte. „Kannst du dir vorstellen, wie schwer dieses Teil wird, wenn du es sechzehn Jahre lang trägst? Sechzehn Jahre, in denen es für dich, Dave, immer weiter bergauf ging. Ich hingegen blieb unten, ganz unten. Als hätte mich das Gerät auf meiner Schulter herabgedrückt, an Ort und Stelle gehalten. Aber heute ... Heute machen wir es andersherum. Schalt sie an!“
    David blickte Jim ungläubig an. Für einen Moment sah er so aus, als wollte er etwas erwidern. Doch dann fasste er sich, verkniff sich die Worte und schaltete die Kamera ein. Ein rotes Licht zeigte an, dass sie lief.
    „Heute, lieber Kollege ...“, fuhr Jim theatralisch fort, „... bin ich dein Regisseur, und du, David Rossberg, ... du bist mein Kameramann, in Ordnung? Ein Drehbuch habe ich schon, weißt du? Ein sehr gutes sogar. Man behauptet doch, das Leben schreibe die besten Drehbücher, nicht wahr? Und jetzt frage ich dich, Dave – als meinen ewig treuen Freund –, wie gefällt dir diese Geschichte? Nehmen wir an, die Tochter eines berühmten Regisseurs wird auf der Weltpremiere des neuesten Films ihres Vaters entführt. Einfach so, aus dem prallgefüllten Kinosaal. Schnell trudeln Lösegeldforderungen ein, und alles sieht nach einer ganz gewöhnlichen Entführung aus. Mit dem altbekannten Motiv: das liebe Geld.“
    In diesem Moment lachte er heiser auf und umfasste Emilys Mitte so fest, dass ihr speiübel wurde. Ich spürte den Lauf der Pistole, den Jim gegen ihre Schläfe presste, während er ... ja, in einem genießerischen Ton fortfuhr: „Doch dann, genau zum Zeitpunkt der Lösegeldübergabe, meldet sich einer der engsten Mitarbeiter bei dem verzweifelten Regisseur. Nein,

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