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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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nicht aufleuchteten, da ... war es schon passiert. Warum hast du eigentlich nicht gebremst?“, wunderte er sich nun.
    Oh Gott, Noah, bitte frag mich das nicht!
    „Ich ... ähm ... habe geheult und konnte überhaupt nichts sehen“, gestand ich mit einem Seufzer .
 Nun sah er mich geschockt an.
    „ Was? Du hättest an die Seite fahren und anhalten müssen. Es hätte viel schlimmer kommen können. “ 

    Ich nickte beschämt. „Ja, ich weiß. Aber in diesem Moment konnte ich einfach nicht klar denken. “ 

    „Das wird so viel schwieriger, als ich dachte“, murmelte Noah und stützte die Stirn in seine Hände.
    Viel zu oft verstand ich nicht, was e r meinte.
    „Siehst du, was ich dir antue?“, fragte er düster.
    „Nein, das sehe ich nicht!“, rief ich wütend. „Hör jetzt auf damit, Noah! ... Nicht du trägst die Schuld. Sie tun es! Wer auch immer dir das alles angetan hat.“
    „Mein Stiefvater”, brach es aus ihm heraus, und der Schock in seinen weit aufgerissenen Augen ließ mich erkennen, dass dieses Geständnis alles andere als geplant gewesen war.
    Na, plötzliches Versagen des Hirn-Mund-Filters? Willkommen in meiner Welt!
    „Es war mein Stiefvater”, murmelte Noah leise und blickte auf seine Hände herab, die sich unter dem folgenden Wort wie von selbst zu Fäusten ballten. „Doug.“
    Ich schwieg, gebannt und schockiert zugleich, hatte Noahs Leid doch nun einen Namen. „Wusste deine Mutter ...?“, wisperte ich ängstlich.
    Bei dem Wort Mutter zuckte er zusammen, wandte seinen Blick ab und schluckte hart. Der Schmerz sprach aus jedem Millimeter seines eingesackten Körpers. Wie ein Häufchen Elend hockte er vor mir.
    „Ja. ... Sie hat ... geschwiegen und ... es geduldet. Alles.“
    Mit einem Mal überkam mich die schreckliche Befürchtung, dass es Dinge gab, die selbst Adrian und Lucy nicht einmal ahnten. Es war die Art, wie Noah dieses Alles aussprach.
    Meine Augen stachen, aber ich ignorierte den beißenden Schmerz und die Tränen. Wie sollte ich ihm helfen, wenn mich allein die Vorstellung seines Martyriums schon so sehr schockierte?
    Ich schmeckte etwas Bit teres und versuchte es herunterzuschlucken, doch es hinterließ ein unverkennbares Brennen in meinem Hals. Magensäure . Jetzt erst bemerkte ich die Übelkeit.
    Noch immer verharrte ich schweigend, noch immer saß Noah gebrochen und bis auf den Grund seiner Seele verletzt vor mir.
    Irgendwie schaffte ich es endlich, den Arm nach ihm auszustrecken und mit meinen Fingerspitzen über seine Haare zu gleiten. Er rührte sich nicht, zuckte nicht einmal. Nach etlichen Sekunden jedoch spürte ich einen leichten Druck gegen meine Hand. Er schmiegte sich in meine Berührung, wie ein bedürftiges Kind.
    Ein leises Seufzen entrang sich seiner Kehle, als ich die zweite Hand ebenfalls zu seinem Gesicht führte und federleicht über seine Wange strich. Und dieses kleine Geräusch löste etwas in mir aus. Mit einem Mal wusste ich genau, was zu tun war. Was wir beide ersehnten war dasselbe, doch keiner von uns wagte den nächsten Schritt. Vermutlich wäre Noah zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht in der Lage dazu gewesen; vielleicht realisierte er seine Sehnsucht nicht einmal. Ich hinge gen spürte sie nun überdeutlich. Also war es auch an mir zu handeln.
    Langsam rückte ich ihm entgegen. Meine Fingerspitzen vergruben sich in seinen weichen, strubbeligen Haaren und dirigierten seinen Kopf mit sanftem Druck zu mir. Er seufzte erneut ... und ließ sich bis an meine Schulter führen. Vorsichtig schlang ich meine Arme um seinen Rücken und presste ihn an mich. Seine Nähe tat so gut. Ich hielt ihn beinahe ehrfürchtig, wusste ich doch, dass Noah außer mir niemanden so dicht an sich heranließ. Seinen Atem an meiner Schulter zu spüren, war wie das größte Geschenk für mich. Wann war er wohl das letzte Mal so umarmt worden?
    Noahs Hände kamen auf meinem Rücken zu liegen und streichelten mich dort in kleinen Kreisen. Unsicher, zögerlich. Dennoch ließen seine Berührungen eine Gänsehaut auf meinen Armen entstehen. Ich schloss die Augen und genoss die Nähe zu ihm – die Art, wie sich sei n Körper gegen meinen schmiegte, und Noahs tiefen, ruhigen Atemfluss – in vollen Zügen.
    Die Schulklingel unterbrach den Moment und all seinen Zauber in brüsker Weise. Für die Zerbrechlichkeit dieses Augenblicks war der metallene Klang zu schrill und viel zu laut.

XIII.
     
    Noah zuckte zusammen und entzog sich meinen Armen, bevor ich mich darauf

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