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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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vorbereiten konnte. Der Verlust war sofort spürbar; ich fühlte mich ... leer .
    Er sah mir zu, wie ich das Essen zusammenräumte und zurück in meinen Rucksack packte. Gemeinsam gingen wir zurück ins Schulgebäude. Die restlichen Unterrichtsstunden würden wir getrennt voneinander hinter uns bringen müssen, und er schien dazu ebenso wenig Lust zu haben wie ich. Langsam, ohne die geringste Motivation, schlenderte er neben mir her, zu unseren Schränken. Neugierige, amüsierte und teils auch verblüffte Blicke verfolgten uns bei jedem Schritt. Mir war das egal. So sehr ich bis lang versucht hatte bei meinen Mitschülern kein Aufsehen zu erregen, so gleichgültig war es mir nun.
    Soll ten sie doch starren, na und?
    „Möchtest du nachher mit uns fahren?“, fragte Noah leise, als ich die Tür meines Spinds verschloss.
    „Sehr gerne”, erwiderte ich lächelnd. „Wenn du willst, kannst du auch noch mit zu mir kommen. Jay und mein Dad kommen erst heute Abend nach Hause.“
    Ich musste mir echt etwas einfallen lassen, so konnte das unmöglich weitergehen. Ich konnte nicht jedes Mal tiefrot anlaufen, wenn ich ihn bat mich zu besuchen. Das war wirklich entwürdigend.
    Noah jedoch lächelte mir nur zu und nickte. Meine Gesichtsfarbe, á la Tomate mit Sonnenbrand, ignorierte er dabei großzügig. „Okay”, antwortete er, „Dann bis nachher.“ Mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand strich er für einen winzigen Moment über meine Wange, bevor er sich umdrehte und mit seinen markant großen Schritten davonmarschierte.
    „Bis nachher”, flüsterte ich versonnen, ohne dass er es noch hören konnte.
    Als Noah um die Ecke bog und sich meine Benommenheit auflöste, schüttelte ich meinen Kopf und prüfte schnell auf meinem Stundenplan, was als nächstes anstand. Biologie, richtig. Also los, Konzentration! Nur noch zwei Schulstunden meines Lieblingsfachs, dann würde ich ihn wiedersehen. Das war zu schaffen, ... oder?
    „Ha!“, rief eine triumphierende Glockenstimme hinter mir. Schon hakte sich der dazugehörige, zierliche Arm bei mir unter. Von der anderen Seite kam ein zweiter, nicht ganz so zierlicher Arm dazu. „Wir haben alles gesehen”, flüsterte mir Kathy verschwörerisch zu.
    „Was habt ihr gesehen?“ Ich drehte mich um und sah die beiden heraus fordernd an.
    „Wie er dich angesehen hat, wie er dich angelächelt hat, wie er dir über die Wange gestreichelt hat”, sprudelte es aus Lucy hervor, die wieder einmal haltlos auf und ab hüpfte und vor Begeisterung nur so strahlte.
    „Schon gut, nicht so laut!”, ermahnte ich sie und spürte dabei, dass ich erneut puterrot anlief.
    Kathy lächelte mich lieb an. „Du bist der Hammer, Emily! Wer hätte gedacht, dass du den Eisblock so schnell zum Schmelzen bringst?“
    Empört stützte Lucy die Hände in die Hüften, aber dieses Mal kam ich ihr zuvor. „Noah ist kein Eisblock! Er ist ... das Gegenteil von einem Eisblock”, sagte ich bestimmt und funkelte Kathy wütend an.
    „Wie auch immer. So lange du glücklich bist und er dich nicht verletzt, freue ich mich für dich, Emily.“
    Gemeinsam schlenderten wir in den Biologie raum. Adrian saß bereits an seinem Tisch und sah mich aus traurigen, samtbraunen Augen an. Schon in den ersten Unterrichtsstunden hatte er mich immer wieder so angeschaut. Ich war mir sicher, dass er es mir übel nahm, Noah von unserem Gespräch erzählt zu haben. Und es tat mir weh, dass er dachte, ich hätte sein Vertrauen in irgendeiner Weise missbraucht.
    Also nutzte ich die verbleibende Zeit, um ein Blatt aus meinem Notizblock zu reißen und ihm eine eilige Botschaft zukommen zu lassen.
     
    Es tut mir leid, aber ich musste es ihm sagen. Ich verspreche dir, es wieder geradezubiegen, Adrian. Du bist der beste Bruder, den sich Noah hätte wünschen können. Irgendwann wird auch er das sehen.
     
    Unmittelbar bevor der Unterricht begann, warf ich meine Nachricht auf Adrians Tisch. Er las sie, und als er mich daraufhin ansah, nickte ich ihm lächelnd zu.
     
    Ist er nicht mehr sauer?
     
    ... fragte Adrian in seiner Antwort. Ich schüttelte den Kopf, bevor ich zurückschrieb:
     
    Er hat mich sogar gefragt, ob er mich nach Hause bringen soll.
     
    Adrian las ... und sah mich mit großen Augen an, bis ein Lächeln seinen Mund umspielte. Eilig schrieb er die letzten Worte unseres heimlichen Austauschs:
     
    Emily Rossberg, du vollbringst Wunder.
     
    Lucy entging der Schriftwechsel nicht. Fragend blickte sie zwischen uns hin und her.

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