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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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wenn sie es schaffen würde, wieder als normaler Erdenbürger durchzugehen, würde es sich immer wie eine Maskerade anfühlen. Ihre Welt war ein einziger albtraumhafter Hort der Unsicherheit.
    Ach, Margot, sieh dich nur an. Verschickst mal wieder gedruckte Einladungskarten für deine nächste Selbstmitleidsparty. Was keine gute Idee war, da ihr die Taschentücher ausgingen. Mikey legte ihr die Pfoten auf die Knie und leckte ihre Hand. Seine großen, sorgenvollen dunklen Augen unter seinen zotteligen Stirnfransen entlockten ihr ein tränenfeuchtes Lächeln. Der gute, alte Mikey – ihr Lebensretter. Sie streichelte seine Ohren und lobte ihn, bis sein ganzer Körper vor Entzücken wackelte.
    Das Gras hinter Mikey wurde plötzlich von einer Wolke opalisierenden schwarzen Tafts verdeckt. Margots Blick glitt an dem Rock nach oben, bis er auf Tamaras lächelnde Lippen und undurchdringliche dunkle Augen traf.
    Die Frau betrachtete das mit Wimperntusche verschmierte Kleenex in Margots Hand. »Eine bewegende Trauung, nicht? Fast hätte ich selbst ein paar Tränen der Rührung vergossen.«
    Der sanfte Spott in ihrer Stimme war wie ein Nadelstich. Margot putzte sich ein letztes Mal die Nase und steckte das Taschentuch in ihre Handtasche. Tamaras perlenbesetzte schwarze Abendtasche machte ihr schlagartig bewusst, wie furchtbar schlecht ihre braune Ledertasche mit ihrem Kleid harmonierte. Sie vermisste ihr Sammelsurium an Accessoires.
    »Ja, sie war wirklich zauberhaft.« Margot starrte der Frau ins Gesicht, und vor lauter Neugier vergaß sie fast ihre guten Manieren. Sie überlegte, wie Tamara wohl reagieren würde, wenn sie sich bei ihr erkundigte, wie man ein Auto kurzschließt.
    Tamaras Blick wanderte zum Springbrunnen. »Sie schießen dort drüben Fotos, aber ich lasse mich nicht fotografieren.«
    »Ich mich auch nicht«, gestand Margot nach einer zögerlichen Pause.
    Tamaras Brauen zuckten nach oben. »Ach nein? Wieso denn nicht?«
    Margot atmete zitternd aus. »Aus den gleichen Gründen wie du, vermute ich.«
    »Oh! Davy hat dir also von mir erzählt?« Tamaras Lächeln wurde breiter. »Ich wusste es. Kein Wunder, dass du nervös wirkst. Bist du auf der Flucht vor den Gesetzeshütern? Und trotzdem lässt du dich von Davy in ein Hornissennest voller FBI-Agenten schleifen? Nicht sehr weise, aber er ist ein Mann mit Durchsetzungsvermögen. Ich habe selbst eine Schwäche für Männer, die wissen, wo es langgeht, nicht zuletzt, da ich jedes andere Exemplar, mit dem ich mich einlasse, vollständig zugrunde richte. Ist die Liebe nicht wunderbar?«
    »Und ausgerechnet du sagst mir, dass es nicht weise sei, hier zu sein?«
    »Ich spiele gern mit dem Feuer.« Tamara schnippte gegen eine von Margots Locken. »Diese Haarfarbe steht dir übrigens nicht. Du bist eigentlich rothaarig, oder? Du solltest es lieber mit Aschblond versuchen. Vielleicht ein paar honigblonde Strähnen. Und lass es um Himmels willen von jemandem färben, der sein Handwerk versteht. Mach es bloß nicht selbst!«
    »Danke für den Tipp«, sagte Margot mit zusammengebissenen Zähnen. Na toll! Jetzt war auch noch ihre Haarfarbe beschissen – ein weiterer Grund, um sich unsicher zu fühlen.
    »Ich dachte, ich nutze die Gelegenheit, mit dir zu sprechen, solange Davy von der Kamera aufgehalten wird. Er kann mich auf den Tod nicht ausstehen, deshalb wird er mich den restlichen Abend vermutlich nicht in deine Nähe lassen«, erklärte Tamara.
    Margot straffte die Schultern. »Ich entscheide, mit wem ich spreche, nicht er.«
    »Gut so.« Sie klatschte in die Hände. »Behalte diese angriffslustige Einstellung bei. Du wirst sie brauchen. Diese Master-of-the-Universe-Typen sind schwer zu zähmen.« Ihre Miene wurde nachdenklich. »Davy besitzt diese heroische Ader, genau wie sein Bruder. Ich nehme an, er will dich retten. Wie anbetungswürdig! Vermutlich wird er dabei umkommen, trotzdem ist es sehr süß von ihm.«
    »Nein, so ist es gar nicht. Ich benutze ihn nur für Sex.«
    Tamara ließ ein glockenhelles Lachen hören. »Du bist eine harte Nuss, hm?«
    Margot verschränkte die Arme. »Ich versuche es.«
    Mikey machte es sich auf Tamaras Taftschleppe bequem und forderte sie mit allen vieren in der Luft auf, ihm den Bauch zu kraulen. Guter Junge , lobte Margot ihn mittels Gedankenübertragung. Weiter so! Sabbere! Benimm dich wie ein Hund!
    Tamara befreite ihre Schleppe und tat Mikey den Gefallen, indem sie ihn mit der Sohle ihres eleganten Schuhs streichelte. Mikey

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