Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
Vom Netzwerk:
über seinen ausgestreckten Körper hinweg gegen die Rückwand des Unterstands.
    Ein dumpfer Aufschlag, ein Grunzen, ein Rascheln im Dunkeln, und Davy kam gerade noch rechtzeitig auf die Füße, um die nächste Attacke abzuwehren. Himmel, war der Kerl flink!
    Es folgte ein Durcheinander parierter Tritte und Schläge. Es war eine Weile her, seit er zuletzt ums Überleben gekämpft hatte – zu lange. Er war aus der Form. Fast wäre er auf einen gegen seinen Magen gerichteten Scheinangriff reingefallen, bevor ihn in letzter Sekunde sein Instinkt warnte, in Deckung zu gehen, um einem tödlichen Fingerstich in seinen Hals zu entgehen. Der Mann trug einen Anzug und eine Haube wie ein Henker. Sie glänzte wie aus Seide oder Synthetik.
    Davy taumelte zurück und duckte sich unter einem Tritt in sein Gesicht weg. Er machte schnelle Ausfallschritte nach rechts und nach links, um den Attacken seines Widersachers auszuweichen. Er bekam nicht eine Sekunde, um nach seiner Waffe zu tasten. Formelle Herrenbekleidung eignete sich nicht zum Kämpfen, das Gleiche galt für diese starren, rutschigen Schuhe, trotzdem flaute das aufgeregte Gedankenwirrwarr in seinem Kopf allmählich zu der tödlichen Stille in einer Kampfzone ab.
    Davy machte einen Satz nach hinten, hinaus ins Freie, und parierte dabei einen pfeilschnellen Angriff auf seine Kehle. Er drosch den attackierenden Arm nach unten, stieß sein Bein nach hinten und rammte mit aller Kraft seinen eigenen Arm nach unten, um seinen Ellbogen in das Schlüsselbein des Wichsers zu stoßen. Ein scharfes Keuchen war seine Belohnung, eine winzige Verschnaufpause, während Snakey zurücktaumelte. Mit etwas Glück hatte er dem Kerl einen zertrümmerten Knochen in die Lunge getrieben.
    Leider war dem nicht so. Snakey stürzte sich mit einem zornigen Zischen erneut auf ihn.
    Davy tänzelte zurück und schätzte seinen Gegner ein. Professionell. Er favorisierte den Schlangenstil. Druckpunkte. Der Stachel des Todes in seinen Fingerspitzen. Sehr hohe Schmerzschwelle. Alles schlechte Nachrichten.
    Snakey griff an. Davy blockte einen Aufwärtshaken in seine Achselhöhle ab und packte das Handgelenk des Mannes. Er zog ruckartig mit einer Drachenklaue, und zack , versetzte er ihm einen rotierenden Schlag auf den Solarplexus. Snakey stolperte wieder nach hinten. Dieses Mal haftete seinem Grunzen ein Anflug wütender Überraschung an.
    Wut war gut – bei einem Gegner. Er selbst durfte sie nicht zulassen. Snakey keuchte inzwischen, seine Augen glänzten im orangefarbenen Licht der Straßenlaterne, als wäre er wirklich ein Reptil. Davy blockte einen hohen Schlag ab und landete mit den Knöcheln seiner Hand einen Treffer gegen die Schläfe des Mistkerls.
    Snakey torkelte nach hinten, bevor er mit einem Drehsprung ein weiteres Mal angriff. Davy machte einen Satz zurück, um dem Schlag in seine Rippen auszuweichen, dabei glitt er mit seinen Schuhen auf dem Asphalt aus. Er stürzte zu Boden und kam im gleichen Moment wieder auf die Füße, als Snakey in das Dickicht der Kiefern unterhalb des Parkplatzes eintauchte.
    Mit hektisch schlagendem Herzen nahm Davy die Verfolgung auf, doch er kam nicht weit, bevor er realisierte, dass die Dunkelheit ebenso undurchdringlich war wie der Wald. Er stolperte durch die pechschwarze Finsternis, Zweige zerkratzten ihm das Gesicht. Er zwang sich, stehen zu bleiben und die Ohren zu spitzen. Ihm weit voraus hörte er von rechts ein knisterndes, schnappendes Geräusch, aber es erstarb, noch während er lauschte.
    Keine Chance, den Kerl jetzt noch zu erwischen – nicht ohne Suchscheinwerfer und Hubschrauber, aber bis er Hilfe geholt hätte, wäre Snakey längst über alle Berge. Sein Wunsch, den Bastard zu töten, brannte wie Säure in ihm.
    Er schleppte sich über glitschige Kiefernnadeln mühsam zum Parkplatz hoch, wo er den ihm zugefügten Schaden inspizierte. Das Gesicht war zerkratzt, eine Wange feucht von Blut. Dazu schmerzte seine Schulter von dem unbeholfenen Sturz, und eine Hand begann allmählich zu pochen, nachdem sie gegen den Pick-up geschmettert worden war. Es könnte schlimmer sein. Er hätte sterben können. Ohne Probleme.
    Das war also das Arschloch, das Margot verfolgte. Ihre Lage war noch ernster, als er es sich vorgestellt hatte.
    Als er aus dem Wagen stieg, kam Margot mit schreckensgeweiteten Augen durch die Glastür gestürmt. »Lieber Gott! Bist du …«
    »Mir fehlt nichts«, sagte er und zuckte zurück, als sie sein Gesicht anfasste. »Ich habe auf

Weitere Kostenlose Bücher