Blick in Den Abgrund -3-
begann, sich zu bewegen, kam ihm einladend mit ihrem Körper entgegen. Kein Machtkampf, nur süße Begierde. Sie hatte vor ihrem Verlangen kapituliert. Je mehr sie sich ihm hingab, desto mehr konnte er sich ihr hingeben. Es war ein Gefühl, das anwuchs und sich zu wilder, purer Energie steigerte. Er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper, der sich in ihrem bewegte, aber sie war ganz nah bei ihm, umklammerte ihn mit Armen und Beinen und drückte ihn an sich. Sein Rettungsanker. Sie stürzten gemeinsam von der Klippe in einen Abgrund der Ekstase, die so überwältigend war, dass sie keinen klaren Gedanken zuließ.
Als er die weichen Vibrationen spürte, öffnete er die Augen. Ihr Gesicht war nass, ihre Lider fest geschlossen. »Margot. Bist du …?«
»Nein. Ich bin nicht okay. Ich bin eine einzige Katastrophe.« Sie wischte sich mit der Hand über die Augen. »Ausgerechnet jetzt muss ich solche Gefühle für jemanden entwickeln. Dabei wusste ich es. Ich wusste, dass du zu viel sein würdest, trotzdem habe ich einfach die Augen zugemacht und bin gesprungen.«
Er empfand hilflose Verwirrung. »Margot, ich wollte nicht …«
»Nein.« Sie legte ihm die Hand auf den Mund. »Meine törichten Gefühle sind nicht deine Schuld. Du gibst dein Bestes, also sprich es nicht aus. Lass mich bitte aufstehen. Ich muss für eine Sekunde ins Bad verschwinden.«
Das hier ist nicht mein Bestes , wollte er sagen, aber er wusste weder, was die Worte bedeuteten, noch, woher sie kamen. Er glitt aus ihrem Körper. Margot stand auf und eilte aus dem Zimmer.
Sein Bestes? Er wusste nicht, was sein Bestes war. Er veränderte sich, mutierte vor seinen eigenen entsetzten Augen. Es verstörte ihn zutiefst.
Er warf das Kondom weg, dann schlüpfte er zwischen die abgenutzten Betttücher und rieb das schwere Material der groben Wolldecke zwischen den Fingern. Wenn er Margot das nächste Mal herbrächte, würde er neue Bettwäsche im Gepäck haben.
Als sie wieder ins Zimmer kam, wirkte sie verlegen, und ihre Augen waren feucht und gerötet. Er rutschte auf die kalte Bettseite und hob die Decke für sie an. Sie kroch neben ihn. Jeder Zentimeter seines Körpers war glücklich über die Berührung. Er wollte es ihr sagen, nur wusste er nicht, wie er es formulieren sollte, damit sie nicht wieder zu weinen anfing. Gott bewahre!
Er strich ihr ein paar wirre Strähnen aus dem Gesicht. »Ich liebe dein Haar.«
Sie zwirbelte eine Locke zwischen ihren Fingern und lächelte ihn an. »Du hättest es in seinen guten Zeiten sehen sollen, als ich noch rothaarig war und mir teure Friseurbesuche leisten konnte. Ich sah ziemlich gut aus, ohne überheblich klingen zu wollen.«
»Ich habe Fotos von dir gesehen. Du sahst toll aus, trotzdem mag ich deine Haare lieber, wenn sie dir lang und weich ums Gesicht fallen. Das wirkt sexy.«
»Oh, danke.« Er spürte ihr leises Beben, als sie eine Gefühlsregung zu unterdrücken versuchte, die er inzwischen gut genug kannte, um zu wissen, dass sie weder Lachen noch Weinen verhieß, sondern etwas, das sie für sich behalten wollte. Ihm ging vor Zärtlichkeit das Herz über. Er wollte ihr Gesicht von diesem Kupferrot umrahmt sehen. Er schloss die Arme fester um sie. »Lass die Farbe mir zuliebe herauswachsen.«
Sie schluckte. »In Ordnung. Wenn du das möchtest.«
Er realisierte, dass Haare nur langsam nachwuchsen. Es dauerte Monate. Manchmal Jahre. Anstatt alarmierend war dieser Gedanke seltsam tröstlich.
Margot war zu aufgedreht, um zu schlafen. Sie wollte keine einzige Sekunde der köstlichen Wärme von Davys nacktem Körper neben ihrem verpassen. Er drückte sie in Löffelchenstellung fest an sich, um so viel Körperkontakt wie möglich herzustellen. Sie nahm an, dass er schlief, bis er sie zu liebkosen begann, mit der Hand über ihren Bauch streichelte und sie dann tiefer, bis zu dem Dreieck weicher Löckchen zwischen ihren Beinen gleiten ließ.
Es war absurd, aber sie konnte ihm einfach nichts abschlagen – nicht bei ihrer Gefühlslage heute Nacht. Sie lockerte ihre Schenkel und drückte seine Hand tiefer, dann bewegte sie sich unter seinen Fingern, um mehr von dieser süßen, verzweifelten Wonne zu bekommen, die nur er ihr schenken konnte.
Davy schob die andere Hand unter ihren Po, um von hinten an die warme Quelle seidiger Nässe zu gelangen.
Sie öffnete erschrocken die Augen und versuchte, sich ihm zu entwinden, aber sein Finger war schon in sie hineingeglitten. Kalte Panik erfasste sie. Sie hatte
Weitere Kostenlose Bücher