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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Erkenntnis. Ihr Gesicht begann zu glühen. »Nicht, dass ich das Recht habe, mir ein Urteil anzumaßen. Aber es stimmt, was Gomez sagte. Ich habe dir schon jetzt mehr Schwierigkeiten eingebrockt, als Fleur je …«
    »Hör auf!« Sein Ton ließ sie zusammenfahren. »Du hast mir das nicht angetan. Es war Snakey. Krieg das endlich in den Kopf! Wenn du dir selbst die Schuld gibst, wirst du nicht klar genug denken können, um das Problem zu lösen.«
    »Ich hätte dich nicht mit reinziehen dürfen«, beharrte sie.
    Davy schnaubte verächtlich. »Du hast versucht wegzulaufen.« Er bog von der Straße ab, die seit mehreren Kilometern nichts weiter als eine schmale, holprige Staubpiste war, und tauchte in eine enge, dunkle Schlucht von Bäumen ein. »Ich habe dich aufgehalten, weißt du noch? Meine Gefühle waren verletzt, also habe ich dir ein furchtbar schlechtes Gewissen eingeredet und mich aufgeführt wie der letzte Arsch.«
    »Das stimmt, aber ich …«
    »Meine eigene Dummheit hat mich in diese Lage gebracht. Nicht zu vergessen meine Geilheit.«
    »Mensch, danke, Davy. Das ist echt tröstlich«, spottete sie.
    Die Straße schlängelte sich in steilen Kurven immer weiter den Berg hinauf, bis sie schließlich in eine Lichtung mündete. Im Licht der Scheinwerfer wurde ein abweisendes, marodes altes Haus sichtbar. Er parkte den Wagen und schaltete die Scheinwerfer aus.
    Der Mond schien sehr hell. Davy stieß die Fahrertür auf. »Lass uns reingehen. Ich fühle mich wohler, wenn wir uns drinnen verbarrikadiert haben.«
    Auf ihren hohen Absätzen stolperte Margot unbeholfen über den Kies, bis Davy ihren Arm nahm und sie zum Haus führte. Er schaltete eine Stablampe an und arbeitete sich durch eine komplizierte Abfolge von Schlössern, Sperrriegeln und Codes, bevor er die Tür öffnete und vor ihr eintrat.
    Margot wartete in der pechschwarzen Finsternis, bis zischend ein Streichholz aufflammte. Davy entzündete eine Kerosinlampe, deren flackerndes Licht einen warmen Schimmer auf sein Gesicht warf. Sie standen in einer großen, halb fertigen Küche, die mit groben Holzbrettern vertäfelt war. Ein auf Böcken stehender Tisch und ein voluminöser Holzofen dominierten den Raum. Davy stellte die Lampe auf den Tisch und sicherte die Tür, indem er einen Zahlencode in ein blinkendes Gerät an der Wand eingab.
    »Eine elektrische Alarmanlage und Kerosinlampen?«, wunderte sie sich laut. »Wie passt das zusammen?«
    »Keiner von uns wollte elektrisches Licht in der Küche«, erklärte er. »Wir haben elektrisches Licht und Elektroheizungen oben in den Schlafzimmern, weil wir faule, verweichlichte Männer sind, aber hier unten hätte es sich einfach nicht richtig angefühlt. Unser Vater würde sich im Grab umdrehen, wenn er uns dabei erwischen würde, wie wir an der elektrischen Zitze des bösen Establishments saugen, darum haben wir die Küche in seinem Sinne pur belassen. Bis auf den Alarmbewegungsmelder. Selbst Dad hätte an der kleinen Spielerei seinen Spaß gehabt.«
    »Ihr McClouds seid schon ein seltsamer Haufen.«
    Ein grimmiges Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ja, ich weiß. Möchtest du etwas aus der Küche, Margot? Wasser, Kaffee, ein Bier?«
    »Nein, danke.«
    »Dann lass uns nach oben gehen. Ich muss aus diesem idiotischen Anzug raus.« Ein bedrücktes Schweigen folgte auf seine Worte. Davys Kiefermuskeln traten hervor. »Wir haben jede Menge Betten, falls du lieber allein sein willst«, erklärte er. »Du musst nicht …«
    »Ich will nicht allein sein. Das ist das Letzte, was ich will. Ich will dich.«
    Davy schloss für einen winzigen Moment die Augen. »Gut.«
    Er nahm ihre Hand und führte sie zur Treppe. Sie folgte ihm, ohne zu zögern. Es war ihr egal, wie verletzt sie hinterher sein würde. Das Einzige, das zählte, war ihr brennendes Verlangen. Sie wollte so viel von ihm, wie sie bekommen konnte. Der harten Realität würde sie sich später stellen, das musste sie nicht jetzt schon tun.
    Der Adrenalinrausch nach einem Kampf machte ihn immer gefährlich geil, aber heute hatte er schon vor der Schlägerei unter Strom gestanden. Eine explosive Kombination. Auf dem Weg die Treppe hinauf öffnete Davy seine Hemdknöpfe und lockerte die verflixte Fliege um seinen Hals. Rauls Enthüllungen beschäftigten ihn die ganze Zeit. Herrgott, was für eine Ironie! Nachdem er sein gesamtes Erwachsenenleben den harten Kerl gemimt, sich stets eine reine Weste bewahrt und Recht und Ordnung geachtet hatte, wurde er nun

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