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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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ich werde Davy gehörig den Marsch blasen, dass er wie ein blutiger Anfänger seine Fettfinger auf ein Beweisstück gelegt hat.«
    Margot wusste nicht, was sie sagen sollte, um das Gespräch zu beenden. Am liebsten hätte sie einfach aufgelegt. Sie stand wie gelähmt da und versuchte, der logischen Gedankenkette nicht bis zu dem dunklen Ort zu folgen, an den sie führte. Es half nichts. Sie wurde mitgezerrt.
    Davy hatte die Halskette nie berührt. Sie rekapitulierte jeden einzelnen Moment, den sie zusammen verbracht hatten. Sie hatte das Ding nie aus seinem Versteck unter ihren Haarnadeln, Klammern und Gummis geholt. Er war dreimal bei ihr zu Hause gewesen – immer in ihrer Gegenwart. Das erste Mal, dass er die Schlangenkette gesehen hatte, war, als sie von ihrem Windspiel baumelte, und da hatte er großes Aufheben darum gemacht, sie nur ja nicht zu berühren. Was bedeutete, dass … nein. Das war undenkbar. Nicht Davy.
    Und wozu sollte er sich die Mühe machen, jemanden anzuheuern, der die Kette auf Fingerabdrücke untersuchte, wenn er wusste, dass seine eigenen darauf waren?
    Weil er hundertprozentig davon ausgegangen ist, dass er diesen Anruf selbst entgegennehmen würde , argumentierte eine kühle Stimme in ihrem Kopf. Nick hatte es auf Davys Handy versucht. Dieser Anruf war ihm nur durch puren Zufall entgangen. Niemand war perfekt. Noch nicht einmal Davy McCloud.
    Ein kaltes, dumpfes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus und zog sie nach unten, bis sie sich vornüberbeugen musste und fast zu Boden gegangen wäre. Sie keuchte gegen den harten Knoten des Schmerzes an – und gegen die Angst. Wie dumm sie war. Ein bisschen Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit von einem Mann, und schon plumpste sie ihm in den Schoß wie eine überreife Frucht.
    Es war unmöglich. Sie durfte das nicht mal denken. Alles andere, nur das nicht. Die jüngsten Ereignisse in ihrem Leben ordneten sich ohne ihr Zutun erbarmungslos in chronologischer Reihenfolge an. Vor drei Wochen hatte sie als Trainerin im Women’s Wellness angefangen. Die Rosenblätter waren zwei Wochen her. Der Einbruch lag eine Woche zurück. Der tote Hund sechs Tage.
    Sie dachte an ihren ersten Besuch in seinem Dojo zurück. Wie er sich ihr in den Weg gestellt, sie festgehalten und zu Tode geängstigt hatte, bevor er anschließend zu ihr nach Hause gekommen war, obwohl sie ihn ausdrücklich nicht eingeladen hatte.
    Sie musste sich ermahnen fair zu bleiben, schließlich hatte sie ihn hereingebeten. Er hatte auf der Veranda gestanden und auf ihre Erlaubnis gewartet. Wenn sein Charisma und Sex-Appeal sie umgehauen hatten, war das nicht sein Verschulden.
    Der Gedanke war unerträglich. Sie hatte Davy mehr von sich preisgegeben als je zuvor einem Mann. Sie hatte in seine Seele geblickt. Gefühlt, wie sich der Lauf der Welt veränderte. Ihr Urteilsvermögen konnte nicht derart miserabel sein.
    Sie liebte ihn. Und das schon fast seit ihrer ersten Begegnung. Er war alles, was sie sich in ihren kühnsten, wildesten Fantasien erträumt hatte. Aber da die wildesten Fantasien eines Menschen von seinen guten und schlechten Kindheitserfahrungen geprägt wurden, machte es Sinn, dass sich alles, was auf ihnen basierte, am Ende als Täuschung entpuppte. Man musste sich nur ansehen, welche Erlebnisse Davy geprägt hatten. Er hatte hilflos zusehen müssen, wie seine Mutter verblutet war und wie sein Vater den Verstand verloren hatte.
    Das ist nicht fair , schrie eine innere Stimme. Niemand war verantwortlich für die Scheiße, die einem in der eigenen Kindheit widerfuhr. Niemand.
    Sie hatte die Hände auf den Mund gepresst. Ein hoher, wimmernder Laut drang aus ihrer Kehle, doch er konnte die kalte Stimme in ihrem Kopf nicht übertönen. Sie hatte vom ersten Moment an geahnt, dass der Mann zu gut war, um wahr zu sein – zu sexy und umwerfend, zu klug, zu talentiert im Bett, zu leidenschaftlich und beschützerisch. Zu verdammt perfekt.
    Es gab immer einen Haken. Immer.
    Hässliche Zweifel schlichen sich in ihren Kopf. Joe Pantani, mit bloßen Händen totgeschlagen. Bart Wilkes, der niemals mehr verraten würde, wer ihm den Schlangenanhänger abgekauft hatte. Das Gothicmädchen, das nie mehr die Person identifizieren würde, die es beauftragt hatte, Mikey zu entführen. Das Blut, der tote Hund – all das hatte erst begonnen, nachdem sie im Women’s Wellness angefangen … und Davy McCloud kennengelernt hatte.
    Sie war so verzweifelt und verletzlich gewesen. Der perfekte Zustand, um einem

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