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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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bekomme.«
    »Tu ihr nicht weh!«, flehte Faris ihn an. »Wenn sie gefoltert werden muss, lass es wenigstens mich machen. Ich bin gut darin, besser als du. Ich kann meine Nadeln benutzen.«
    Marcus versetzte ihm einen Schlag mit der Rückseite seiner Hand. Ein dünnes Rinnsal Blut lief aus Faris’ Nase. »Sag mir nicht, was ich zu tun habe! Du hast versagt.«
    »Lass mich ihn töten«, flüsterte Faris mit gebrochener Stimme. »Ich kann es tun. Ich schwöre.«
    »Er hat dich schon mal besiegt«, wies Marcus ihn unbarmherzig hin. »Zweimal.«
    »Das war reines Glück«, protestierte Faris. »Beim ersten Mal hatte ich nicht damit gerechnet, dass er so versiert ist. Und beim zweiten Mal …«
    »Ausreden machen mich wütend«, knurrte Marcus. »Versagen ist inakzeptabel. Das habe ich dir schon vor langer Zeit beigebracht. Erinnerst du dich nicht an die Lektion?«
    »Ich erinnere mich.« Faris’ Mund zitterte. »Bitte! Lass mich ihn töten!«
    »Wir werden sehen.« Marcus wischte mit seinem Taschentuch den blutigen Schleim weg, der aus Faris’ Nase sickerte. »Du bist zu aufgeregt, Faris.« Er küsste seinen Bruder auf den Kopf und streichelte sanft sein Gesicht. »Versuche dich zu entspannen!«
    Dank seiner langen Erfahrung als Privatdetektiv verstand Davy es meisterlich, andere um den Finger zu wickeln. Tatsächlich waren seine herausragenden Fähigkeiten im Manipulieren von Menschen zum Zweck der Informationsbeschaffung einer der Gründe, warum er beschlossen hatte, aus dem Geschäft auszusteigen. Er wollte in Zukunft ethischere Talente entwickeln.
    Trotzdem war seine Begabung im Notfall überaus hilfreich. Nachdem er ein paar Minuten Krells Website studiert, sich ein bisschen Text eingeprägt und mit einer Ladung Bockmist aufgepeppt hatte, fiel es ihm nicht schwer, sich als potenzieller Kunde für die Installation eines umfangreichen, kostenintensiven biometrischen Sicherheitssystems auszugeben. Hinzu kam, dass Kraus so viel redete, dass Davy kaum Gefahr lief, versehentlich seine fachliche Unkenntnis zu verraten. Die eigentliche Herausforderung bestand darin, während des monotonen Verkaufsgesprächs eine interessierte Miene beizubehalten.
    Irgendwann machte Kraus eine Pause und musterte Davys Gesicht. »Entschuldigen Sie die persönliche Frage, aber wobei haben Sie sich diese blauen Flecken zugezogen?«
    »Beim Freeclimbing am Mount Rainier«, log Davy gekonnt. »Ich hatte mich in einer Felsspalte verfangen.«
    »Freeclimbing?« Kraus machte große Augen. »Sie sind ein Draufgängertyp, was?«
    Davy zuckte unverbindlich mit den Schultern. »Hin und wieder. Aber ich habe ebenfalls eine persönliche Frage an Sie, Mr Kraus.« Er setzte eine kummervolle Miene auf und trommelte mit den Fingern auf Kraus’ großen, glänzenden Schreibtisch. »Mein Arbeitgeber hat gewisse Zweifel geäußert, und zwar wegen, nun … dieser Sache, die vergangenen Herbst passiert ist.«
    Kraus’ Gesicht verdüsterte sich. »Ich hatte mich schon gefragt, wann Sie darauf zu sprechen kommen würden. Das Erste, was ich betonen möchte, ist, dass das, was mit Caruso geschehen ist, nichts mit Krell zu tun hatte. Es war eine direkte Folge des liederlichen Lebensstils des Mannes.«
    Davy nickte ihm ermutigend zu.
    »Sie machen sich keine Vorstellung, in was für eine schwierige Lage wir seinetwegen gerieten«, klagte Kraus. »Unser Aktienkurs stürzte in den Keller. Die Presse deutete eine Verbindung mit dem organisierten Verbrechen an. Seine Sekretärin, Miriam, das Mädchen draußen an den Telefonen, erlitt einen Nervenzusammenbruch. Und das alles nur, weil der Kerl seinen Reißverschluss nicht geschlossen halten konnte.«
    »Ah. Caruso war also ein Casanova?«
    Kraus schnaubte abfällig. »Eher ein rolliger Kater. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, aber er hätte sich um Diskretion bemühen können. Und er hätte es besser wissen sollen, als Mag Callahan an der Nase herumzuführen.«
    »Und Mag Callahan ist wer genau?«
    »Die Frau, die ihn umgebracht hat. Wir hatten sie als Webdesignerin engagiert. Ich wusste schon, als ich sie das erste Mal zu Gesicht bekam, dass sie Ärger bedeutete. Sie war bildhübsch, aber ich halte mich an den Vorsatz, die Finger von Frauen zu lassen, die eher sterben würden, als einem Mann eine Verschnaufpause zu gönnen. Craig hätte klüger sein müssen.«
    »Hmm.« Davy hielt seine Miene sorgsam neutral. »Ich verstehe.«
    Kraus begann, sich für das Thema zu

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