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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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erwärmen. »Ich meine, ich verstehe den Impuls. Der Körper dieser Frau – ein Traum. Aber ebenso gut verstehe ich, warum er sich bei jemandem wie Mandi austoben wollte. Mandi war weniger … hm, keine Ahnung. Dominant?«
    Kraus bedachte ihn mit einem Von-Mann-zu-Mann-Grinsen. Davy konnte sich nicht überwinden zurückzugrinsen, aber zum Glück war Kraus zu sehr auf sich selbst konzentriert, um es zu bemerken.
    »Wie sich dann herausstellte, war Mag noch weitaus dominanter, als wir ahnten. Sie fanden den Mann nackt von der Zimmerdecke baumelnd. Mag hat die beiden in flagranti erwischt, und ich vermute, sie wollte Mandi zeigen, wo der Hammer hängt, also hat sie sie gleich mit abgemurkst.« Kraus schüttelte den Kopf. »Weiber. Wer will die je verstehen?«
    »Hmm«, machte Davy. »Und die Polizei hatte keinerlei Zweifel?«
    Kraus zuckte die Achseln. »Wer wäre sonst infrage gekommen? Es war ihre Waffe. Das Überwachungsvideo zeigt, wie sie das Gebäude betritt. Niemand hat sie seither gesehen. Da muss man nur eins und eins zusammenzählen.«
    Davy nickte. »Was war Carusos genaue Aufgabe hier?«
    »Forschung und Entwicklung. Mike Wainwright kannte ihn aus Stanford. Caruso war ein verteufelt guter Erfinder, so viel muss man ihm lassen. Viele der Ideen, die ein kleines Unternehmen wie Krell derart konkurrenzfähig gemacht haben, stammten von ihm.« Kraus seufzte. »Aber so ist der Lauf der Dinge. Also, was kann ich sonst noch für Sie tun, Mr Evan?«
    Davy seufzte in Gedanken. Falls jemand bei Krell die Verantwortung für das trug, was mit Caruso und Margot passiert war, wusste Kraus nichts darüber, und der andere Mitarbeiter, den Margot erwähnt hatte, war nicht in der Stadt. Er würde nächste Woche noch mal herkommen müssen.
    Davy schüttelte Kraus die Hand, versprach, in Kontakt zu bleiben, und ging hinaus zum Empfang. Carusos ehemalige Sekretärin, Miriam, war gerade am Telefon. Er beobachtete sie unauffällig. Jung, blond, drall. Ihr Blick huschte zu Davy, während sie in ihr Headset sprach. Sie erstarrte mit aufgerissenen Augen.
    Die helle Panik, die sie ausstrahlte, ließ seinen Nacken kribbeln.
    »Ich richte ihm aus, dass er Sie anrufen soll, Mr Tripp«, sagte sie. »Ja, Ihnen auch noch einen schönen Tag. Auf Wiederhören.« Sie schaute zu Davy hoch. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Er setzte sein charmantestes Lächeln auf. Miriam wandte den Blick ab, ohne sein Lächeln zu erwidern. »Mr Kraus erzählte mir, dass Sie früher für Craig Caruso gearbeitet haben«, setzte er an. »Ich würde Ihnen gern ein paar kurze Fragen stellen.«
    Das Rosarot ihrer Wangen verblasste schlagartig. »Ich habe für ihn gearbeitet, trotzdem kannte ich ihn kaum«, antwortete sie. »Es ist einfach schrecklich, was mit ihm geschehen ist.«
    »Kannten Sie Mandi Whitlow?«
    »Ein bisschen, aber nicht wie eine Freundin oder so. Sie war Technikerin, und ich unterstehe dem Büroleiter. Deshalb kann ich Ihnen nicht viel über die beiden sagen. Eigentlich gar nichts.« Sie blinzelte hektisch.
    »In Ordnung«, meinte er sanft. »Bitte entschuldigen Sie die Störung.«
    »Keine Ursache.« Ihr strahlendes Lächeln erinnerte an eine Plastikmaske.
    Verwirrt und nachdenklich trat er in das gleißende Sonnenlicht. Miriam benahm sich, als ob sie etwas verheimlichte. Bob Kraus hatte das nicht getan. Er hätte Sean mitnehmen sollen. Sean war großartig darin, Informationen aus Frauen herauszukitzeln, dieses Talent machte seine Brüder immer wieder sprachlos. Davy hatte es nie über sich gebracht, mit einer Frau zu flirten, an der er kein echtes Interesse hatte. Es kam ihm wie Missbrauch vor.
    Sean hingegen überwand diese Hürde, indem er ihnen allen ein echtes, aufrichtiges, intensives Interesse entgegenbrachte. Unscheinbaren Frauen, schüchternen, dicken, dünnen, sogar seltsamen Frauen – Sean fand sie alle faszinierend. Es war seine Geheimwaffe. Und sie schmolzen wie Wachs in seinen Händen.
    Er ging zu seinem Wagen. Ein Motor heulte auf. Davy drehte sich um und sah einen grauen Kleinbus mit getönten Scheiben, der hinter ihm anhielt. Die Seitentür glitt auf. Zwei Männer sprangen heraus und richteten schallgedämpfte Waffen auf ihn. Sie zeigten das nüchterne Gebaren erfahrener Profikiller.
    Sein Magen krampfte sich zusammen. Was war er für ein dämliches Arschloch gewesen, Margot hierher zu bringen! Er hätte weiterfahren müssen, bis über die mexikanische Grenze. Er hätte mit ihr untertauchen, ihr eine neue Identität besorgen, sie nach

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