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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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ohnehin eine miserable Lügnerin.
    »Ich habe Ihnen das meiste schon erzählt.« Sie mied seinen Blick. »Die Sache mit den Rosenblättern fing vor zwei Wochen an. Der Einbruch liegt sechs Tage zurück. Vor drei Tagen tauchte der tote Hund auf. Und genauso lange ist es her, seit ich zuletzt geschlafen habe.«
    »Wissen Sie, welche Rasse?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es war schwer zu bestimmen, bei all dem Blut. Jedenfalls war es ein großer Hund. Könnte ein Schäferhundmischling gewesen sein.«
    Nickend bedeutete er ihr fortzufahren.
    »Ich fand ihn nach dem Aufwachen. Dem vielen Blut nach vermute ich, dass wer auch immer ihn getötet hat, die Tat auf meiner Veranda begangen haben muss, während ich schlief. Wie unheimlich ist das bitte?«
    McCloud fasste hinter sich und holte noch ein Bier aus dem Kühlschrank. Er öffnete es mit einer lässigen Bewegung seiner riesigen Hand und stellte es vor sie hin.
    »Versuchen Sie etwa, mich betrunken zu machen?«, fragte sie.
    Seine Mundwinkel zuckten. »Sie müssen ein bisschen runterkommen.«
    Sie verdrehte die Augen und nahm einen Schluck. »Schlechte Idee, McCloud. Wenn ich runterkäme, würde ich mich selbst zwei Meter tief ungespitzt in den Boden rammen. Was kein hübscher Anblick wäre.«
    Seine Grübchen wurden sichtbar. Plötzlich wünschte sie sich, ihn wieder grinsen zu sehen. Ein breites, wildes, unkontrolliertes Grinsen. Sie malte sich aus, wie er sich vor Lachen auf dem Boden kugelte. Keuchend und japsend, während sie ihn vielleicht kitzelte. Diese absurde Vorstellung weckte eine seltsame Sehnsucht in ihr.
    »Erzählen Sie weiter«, drängte er. »Wie war das mit dem Einbruch?«
    Sie konzentrierte sich auf die Frage. »Eines Abends kam ich von der Arbeit nach Hause, und alles war dem Erdboden gleichgemacht. Die Möbel kurz und klein geschlagen, alles aus den Regalen gerissen. Bücher, Geschirr, der Inhalt des Kühlschranks, die Küchenschränke. Aber das Einzige, was sie mitgenommen haben, war mein Laptop. Und meine Skizzenbücher.«
    »Skizzenbücher? Was war darin?«
    Sie riss die Augen auf. »Ähm … Skizzen?«
    Ihr Sarkasmus tat seiner gefassten Konzentration keinen Abbruch. »Wie steht’s mit Schmuck? Bargeld?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich besitze nichts dergleichen.« Mit Ausnahme des scheußlichen Schlangenanhängers, doch dafür müsste sie über unaussprechliche Dinge reden. Außerdem war das elende Ding ohnehin nicht gestohlen worden. Leider.
    »Könnten die nach irgendetwas gesucht haben?«, fragte er.
    Sein Ton war neutral, trotzdem plagte sie das schlechte Gewissen. Hier war sie, die kahle Wand, hinter der sie anfangen musste, sich Halbwahrheiten aus den Fingern zu saugen. »Falls ja, wüsste ich nicht, wonach. Ich habe niemanden herumlungern sehen, keine Liebesbotschaften bekommen, wurde nicht zu einem Rendezvous eingeladen und habe niemanden verärgert … von dem ich wüsste.« Sie hoffte, dass das Beben in ihrer Stimme ängstlich anstelle von schuldbewusst klänge.
    Er nickte bedächtig. »Ein rachsüchtiger Ehemann?«
    »Ich war nie verheiratet«, wiegelte sie schnell ab.
    »Ein Exfreund vielleicht?«
    Sie dachte an Craig und schluckte den harten, brennenden Kloß in ihrer Kehle runter. »Da ist keiner, der so wütend auf mich wäre.«
    »Wie steht’s mit einer nachtragenden Frau. Haben Sie sich irgendwann in letzter Zeit mit einem verheirateten Mann eingelassen?«
    »Nein. Ich bin doch keine Masochistin«, antwortete sie bissig.
    »Haben Sie irgendwen erpresst?« Sein Ton war komplett sachlich.
    »Wie bitte?« Sie schoss von ihrem Stuhl hoch und zeigte zur Tür. »Raus!«
    Mikey wählte genau diesen Moment, um aufzuspringen und die Vorderpfoten auf McClouds Knie zu legen, wobei er so kräftig mit dem Schwanz wedelte, dass es seinen Körper durchrüttelte. Dieses treulose kleine Ekel. Er war fest entschlossen, ihr in den Rücken zu fallen.
    McCloud vergrub sanft die Finger in Mikeys Fell. »Ich gehe nur methodisch vor«, beschwichtigte er sie. »Nehmen Sie es nicht persönlich.«
    Margot ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken. Der Drang, einem anderen Menschen ihre Probleme anzuvertrauen – nein, nicht einfach irgendeinem anderen Menschen, sondern Davy McCloud –, war nahezu überwältigend.
    Sie hatte immer daran geglaubt, dass sie auf ihren Instinkt vertrauen sollte, nur dass hier nicht ihr Instinkt die treibende Kraft war. Es waren ihre Angst und Erschöpfung, die sie beeinflussten und vermutlich einen fatalen Fehler machen

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