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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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ließen.
    Sie stieß ein nervöses, abfälliges Schnauben aus. »Keine verheirateten Männer«, wiederholte sie gereizt. »Überhaupt keine Männer seit langer Zeit.«
    »Wie lange?«
    »Das geht Sie verdammt noch mal nichts an.«
    »Doch, das tut es. Wenn auch nur im Kontext dieser Unterredung.«
    Sie knibbelte am Etikett ihrer Bierflasche herum. »Seit fast neun Monaten.«
    »Warum haben Sie mit ihm Schluss gemacht?«
    Weil jemand ihn abgeschlachtet und mir die Schuld in die Schuhe geschoben hat.
    Margot fragte sich, ob die Wahrheit seine unergründliche Miene erschüttern würde. Sie bedachte ihn mit ihrem eisigsten Blick und wappnete sich für eine Lüge.
    »Er hat mich betrogen.«
    Was der Wahrheit entsprach, dämmerte es ihr. Es war irrelevant, aber wahr.
    Davy nickte. »Wie lange sind Sie schon in der Stadt?«
    »Seit sieben Monaten. Ich kenne nicht sehr viele Leute hier.«
    »Wo haben Sie vorher gelebt?«
    »Ich verstehe nicht, wieso das relevant ist«, fuhr sie auf. »Oh, warten Sie – Sie sind derjenige, der entscheidet, was relevant ist, nicht wahr?«
    Er lächelte, doch sein Blick war wachsam. »Das haben Sie gesagt, nicht ich.«
    Sie holte tief Luft. »L.A.«, log sie.
    »Haben Sie irgendeinen Anlass zu der Vermutung, dass jemand aus L.A. …«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf zu hastig. »Absolut nicht.«
    Seine Augen wurden schmal. »Es steckt eine Geschichte hinter dem Ganzen.« Sein Tonfall platzierte die Worte genau in der Mitte zwischen einer Feststellung und einer Frage.
    Oh Gott! Wenn du wüsstest . »Nicht wirklich. Außerdem ist das Schnee von gestern.« Sie entspannte ihre Mimik in dem Versuch, ruhig auszusehen, während sich heillose Panik in ihr breitmachte. Das hier war eine Nummer zu groß für sie. Sie stahl dem Mann grundlos die Zeit.
    »Sie haben nicht die Polizei alarmiert. Nicht wegen des Einbruchs. Nicht wegen des Hundes.«
    In seiner Stimme klang kein Vorwurf mit. Trotzdem witterte sie einen und errötete. Sie schüttelte den Kopf und wartete auf die nächste Frage, die auf der Hand lag.
    Minuten verstrichen. Mikey rollte sich glückselig auf den Rücken, streckte die Beine in die Luft und wackelte mit dem Schwanz, während McCloud ihn kraulte. Ihr Herz begann laut zu pochen.
    Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. »Nun machen Sie schon. Wollen Sie mich nicht nach dem Grund fragen?«
    Sein wachsamer Blick traf ihren. »Werden Sie ihn mir verraten?«
    »Nein.«
    »Dann hat es keinen Sinn, danach zu fragen, oder?«
    Ungerührt streichelte er Mikey weiter, als wäre alles in bester Ordnung. »Das war’s dann?«, schloss sie zögerlich. »Keine weiteren Fragen?«
    Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Ich empfehle Ihnen, die Polizei zu verständigen. Sie haben ein ernsthaftes Problem. Die Polizei verfügt über Möglichkeiten, die ich nicht habe. Außerdem kann ich Ihnen sowieso nicht helfen, solange Sie mir nicht sagen, was wirklich vor sich geht.« Er hielt nachdenklich inne, dann setzte er hinzu: »Allerdings könnten die Cops das auch nicht. Egal. Falls Sie reden möchten, werde ich zuhören.«
    »Glauben Sie mir«, erwiderte sie. »Sie wollen es nicht wissen.«
    »Und ob ich das will!«
    Das strahlende Leuchten in seinen Augen raubte ihr jeden klaren Gedanken. »Sie würden es bereuen«, hörte sie sich sagen.
    »Wahrscheinlich. Ich habe nie behauptet, klug zu sein. Wie schon gesagt, die Neugierde ist mein einziges Laster. Sie ist weitaus verlockender als Drogen oder Rock ’n’ Roll.«
    »Sie haben den Sex vergessen«, antwortete sie, ohne nachzudenken.
    Sein Blick glitt über ihren Körper. »Nein, das habe ich nicht.«
    Der versonnene Ausdruck in seinen Augen jagte ihr ein Kribbeln über den Rücken. Als wäre es nicht schon schlimm genug, ihn zu belügen – jetzt flirtete sie auch noch mit ihm. Das teuflische Flittchen in ihr gewann allmählich die Oberhand.
    Mit unendlicher Mühe unterbrach sie den Augenkontakt, dann rieb sie sich über den Nacken auf der verzweifelten Suche nach einem geschmeidigen Themenwechsel. »Ich habe schon Knoten im Genick davon, ständig über meine Schulter schauen zu müssen«, murmelte sie.
    »Ich könnte Ihnen den Rücken massieren«, schlug er vor.
    Sie lachte ihm ins Gesicht. »Ha! Darauf wette ich.«
    »Ich würde Sie nicht begrapschen. Ganz ehrlich. Ich bin sehr gut darin.«
    Fasziniert beobachtete sie, wie das schreckliche Licht der nackten Glühbirne die Flächen und Konturen seines Gesichts akzentuierte und jedes

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