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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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der Blutsee ließ sie grotesk klingen, erschreckender als jede Horrorfilmmusik, die sie je gehört hatte. Hier war auch keine Gruppe, die sich trennen und das Weite suchen würde. Nur sie und Mikey, der einen angstbedingten Notfrieden mit ihr geschlossen hatte und jetzt zitternd hinter ihren Knöcheln kauerte. Mikey würde sich mit zehn Pitbulls gleichzeitig anlegen, aber gegen Snakey hatte er keine Chance, und er wusste es.
    Ihr erging es genauso. Sie fürchtete sich zu Tode. Der einzige Ausweg wäre, die Flucht anzutreten, aber ihre Notfallrücklagen waren für ihre gefälschten Referenzen draufgegangen beziehungsweise für Dinge wie die Couch, ein hübsches Kleid und sexy Schuhe, die sie sich zur Feier des Tages geleistet hatte, als ihr der Job sicher war. Was anschließend noch übrig war, hatten die Tierarztrechnungen und die Hundepension verschlungen. Die dreiundzwanzig Dollar in ihrem Kühlschrank würden kaum ausreichen, um ihr klappriges Auto vollzutanken.
    Sie musste noch eine Woche warten, bevor sie ihre nächsten mageren Gehaltsschecks von Joe’s Diner und den verschiedenen Fitnesscentern bekam. Sie kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder. Das Blut verschwand nicht. Na toll! Sollte sie neben allem anderen jetzt auch noch verrückt werden, würde sie ernsthaft in der Klemme stecken.
    Der Gedanke entlockte ihr ein gepeinigtes Lachen. Als wären ihre Probleme nicht so schon schlimm genug: fälschlicherweise des Mordes beschuldigt und auf der Flucht vor dem Gesetz, verfolgt von einem grauenhaften Killer mit unbekannten Motiven, belauert von einem blutrünstigen Irren, der derselbe Mann sein könnte oder auch nicht.
    Das Blut roch ekelerregend fleischig. Rebellierend krampfte sich ihr Magen zusammen. Unter den gegebenen Umständen wäre es vielleicht eine Wohltat, den Verstand zu verlieren.
    Sie musste fliehen, so wie zuvor ziel- und rastlos von einem Nirgendwo zum nächsten hetzen, wobei die Katastrophe die ganze Zeit wie das Fallbeil einer Guillotine über ihr schwebte. Autsch! Eine Guillotine war im Moment definitiv das falsche Bild, um es heraufzubeschwören.
    Davonzulaufen war ihre einzige Option. Aber warum hatte sie dann McCloud um fünf Uhr morgens angerufen und ihn angefleht zu kommen und ihr die Hand zu halten? Gott, war sie erbärmlich!
    Weil sie sich bei ihm sicher fühlte. Weil sie ihn ein letztes Mal sehen wollte. Weil sie sich verabschieden wollte.
    Die Antwort auf ihre eigene Frage überrumpelte sie wie ein heftiger Schlag auf den Hinterkopf und trieb ihr die Tränen in die Augen. Ja, das war der Grund. Um sich von einer Fantasie zu verabschieden. Um sich bei ihm zu bedanken … wofür, wusste sie selbst nicht. Für das, was er vielleicht für sie hätte sein können, wäre ihr Leben anders verlaufen.
    Was war sie doch für eine Idiotin! Ein sexuell aufgeladener Moment mit einem Mann, und schon beklagte sie bitterlich den Verlust der Liebe ihres Lebens. Also bitte!
    So. Der Plan. Jeden Penny zusammenkratzen, den sie auftreiben konnte. Ihre Schicht im Diner durchziehen, um das Trinkgeld zu kassieren. Versuchen, wenn auch sicher vergeblich, diesen Geizhals Joe dazu zu bringen, sie für die bereits geleistete Arbeit vorzeitig zu bezahlen. Das Gleiche in den Fitnesscentern. Den gottverdammten Anhänger versetzen. Und dann nichts wie weg.
    Spring, und das Netz wird sichtbar , versprachen die gefühlsduseligen Selbsthilfebücher, aber sie wettete, dass das nicht auf naive Gesetzesflüchtige zutraf.
    Davy McClouds schwarzer Pick-up hielt am Straßenrand. Ein komisches kleines Geräusch entrang sich ihrer Kehle. Sie schlug die Hand vor den Mund, um zu verhindern, dass ihr versehentlich weitere entschlüpften. Sie war in ihrem Leben noch nie so froh gewesen, einen anderen Menschen zu sehen.
    Leichtfüßig und lautlos kam er die Treppe herauf. Margot zog den feuchten Schnodder in ihrer Nase schniefend hoch, stützte sich am Türrahmen ab und lehnte sich über das Blutbad. »Geh ums Haus herum zur Hintertür, sonst verteilst du dieses Zeug überall. Es ist immer noch feucht.«
    Sein Blick verharrte für einen langen Moment auf ihrer blutbesudelten Veranda. »Allmächtiger!«, stieß er hervor. Er sah ihr ins Gesicht. »Bist du okay?«
    Sie nickte. Es war eine faustdicke Lüge, aber sie war so froh über seine Frage, dass sie fast geschluchzt hätte. Sie war nicht okay. Sie wollte auf der Stelle in den Arm genommen werden, aber er war zu weit entfernt, auf der anderen Seite eines Blutsees.
    »Geh

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