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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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verschwand im Schlafzimmer.
    Er trat auf die Veranda und nahm die dunkel schimmernde Lache in Augenschein. Er war nicht gut im Umgang mit Blut. Wenn nötig, konnte er sich überwinden, aber es machte ihn nervös und niedergeschlagen, denn es rief Erinnerungen wach, mit denen er nicht gern konfrontiert wurde. Trotzdem zwang er sich zu äußerster Konzentration und schabte mit der Spitze seines Messers eine klebrige Probe geronnenen Bluts in einen Plastikbeutel.
    Als er wieder in die Küche kam, trug Margot eine schäbige blaue Kellnerinnenuniform und sah trotzdem noch immer scharf und sexy aus. Ihre Haare waren zu einer stacheligen Fontäne mattbrauner Strähnen frisiert.
    Sie nahm einen zweiteiligen violetten Gymnastikanzug vom Wäscheständer in der Küche, stopfte ihn in ihre Sporttasche und öffnete die Haustür. Mit einem Nicken ihres Kinns bedeutete sie ihm, ihr voranzugehen.
    »Würdest du heute Abend mit mir essen?«, fragte er, als sie ihm nach draußen folgte. »Zum Beispiel thailändisch oder Sushi. Bestimmt bist du bis dahin doch hungrig.«
    Ein zögerliches Lächeln umspielte ihren weichen Mund. »Sehr raffiniert, McCloud.«
    »Nenn mich …«
    »Ja, okay, Davy. Aber heute Abend ist nicht gut. Ich muss eine Menge erledigen, wie du sehr wohl weißt.« Sie schloss die Tür ab und ging mit hoch erhobenem Kopf und geradem Rücken die Treppe hinunter. Ihr Moment der Schwäche war definitiv vorbei.
    Er versuchte es noch mal, während sie Mikey auf den Beifahrersitz ihres Wagens bugsierte. »Ich sollte dich zur Arbeit fahren. Deine Hände zittern.« Er fasste nach der schmalen Hand, in der sie ihre Autoschlüssel hielt. »Soll ich dich hinbringen?«
    Ihre Finger bebten in seinem Griff, aber sie entzog sie ihm nicht. »Nein, danke! Ich muss nach meiner Schicht mobil sein. Ich gebe anschließend noch Stunden im Fitnessstudio. Ach … Davy? Eine Sache noch.«
    »Ja?«
    Sie zögerte eine Sekunde, bevor sie blitzschnell auf ihn zutrat, die Arme um seine Taille schlang und ihn fest, beinahe zornig, an sich drückte.
    Er machte einen halben Satz nach hinten, so überrascht war er. Margot hielt ihn einfach noch fester. Er fand seine Fassung gerade noch rechtzeitig wieder und legte die Hände auf ihren Rücken, als sie sich von ihm lösen wollte. Das Herz hämmerte ihm in der Brust, sein Atem ging stoßweise. Jeder Körperteil, mit dem er sie berührte, kribbelte und brannte.
    Sie hob ihr Gesicht von seinem Hemd. »Danke, Davy«, flüsterte sie. »Für alles.«
    »Was meinst du?«, fragte er schroff. »Du erzählst mir nichts. Du vertraust mir nicht. Du lässt mich verflucht noch mal nicht das Geringste tun, um dir zu helfen.«
    Sie schüttelte den Kopf und rieb die Wange an seinem Hemd. »Du bist so nett«, erwiderte sie. »Du bist gekommen, als ich dich gerufen habe. Du hast mich in die Arme genommen, als ich es brauchte. Du bist lieb. Ein guter Mensch.«
    »Na ja! So gut nun auch wieder nicht.« Er erstickte ihre Antwort mit seinem Mund.
    Ihr Gesicht war tränennass, ihre Haut unglaublich fein und weich. Ihre köstlichen, salzigen vollen Lippen bebten unter seinen.
    Sie öffnete sich ihm, nahm ihn auf wie eine Verhungernde. Das ließ alle Dämme brechen, und was er für pure Fleischeslust gehalten hatte, wurde von etwas Größerem und Intensiverem überlagert, etwas, das sich wie ein flüssiger Lavastrom in seinem Innersten entlud.
    Der Kuss wurde stürmischer. Er schlang die Arme um ihren Hals, drängte sie mit dem Rücken gegen das Auto und schob seinen Schenkel zwischen ihre, während er die zarten Geheimnisse ihres Mundes erforschte. So süß und feucht und sinnlich.
    Sie murmelte einen leisen Protest und stemmte sich gegen seine Brust. Endlich bemerkte er es und brachte seine zitternden Muskeln wieder unter Kontrolle.
    Keuchend taumelte er von ihr weg. Er wollte sich den Ausdruck auf seinem eigenen Gesicht lieber nicht ausmalen.
    Margot wischte sich mit glänzenden Augen und geweiteten Pupillen über den Mund. Ihre Lippen waren rot, geschwollen und samtweich. »Das reicht.« Ihre Stimme klang dünn und zittrig. »Es ist genug jetzt. Bitte quäl mich nicht.«
    »Was meinst du damit, dich quälen? Darf ich dich anrufen?«, flehte er.
    Margots Miene wurde abweisend. Sie stieg in den Wagen, ließ den Motor an und rieb sich mit dem Ärmel über die Augen, bevor sie sich mit einem flüchtigen Winken und einem verkrampften, falschen Lächeln verabschiedete. Ihr Wagen stieß schwarzen Rauch aus, als sie losfuhr.
    Ohne

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