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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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zur Hintertür«, wiederholte sie. »Jetzt gleich. Bitte! Lass mich nicht warten!«
    Er nickte und lief die Treppe hinab.
    Margot schlug die Tür zu, eilte in die Küche und riss die verzogene Hintertür auf. Er zog sie sofort in seine Arme. Mit zitternder Kehle verbarg sie ihr Gesicht in dem weichen Stoff seines Hemds. Er war so warm und stark. Er roch so gut. Sie wollte in seine Tasche kriechen und sich dort zusammenrollen.
    Davy nahm eine Serviette – ein Überbleibsel ihres mexikanischen Festmahls vom Vorabend – von der Küchenzeile, bog sanft ihren Kopf zurück und tupfte ihre Tränen weg.
    Sie nahm sie ihm aus der Hand und schnäuzte sich hinein. »Entschuldige. Ich bin einfach …«
    »Sei still!«
    Sie blinzelte verwirrt. »Wie bitte?«
    »Hör auf, dich zu entschuldigen! Ich habe genug davon.« Und noch bevor sie die Chance bekam, sich über seine Dreistigkeit zu ärgern, nahm er ihr den Wind aus den Segeln, indem er ihre Stirn küsste und sie wieder in seine Arme zog. »Hast du die Polizei verständigt?«
    Sie sparte sich die Antwort, und McCloud bedrängte sie nicht.
    Er drückte sie auf einen Stuhl und machte sich daran, Kaffee zu kochen. Sie nahm Mikey auf den Schoß, schloss die Augen und ließ ihn gewähren.
    »Hast du dieses Mal irgendetwas gehört oder gesehen?«
    »Als ob Snakey es mir so leicht machen würde«, spottete sie. »Natürlich nicht. Ich habe geschlafen, bis um vier der Wecker klingelte. Da sah ich … das Blut über die Fensterscheibe laufen.« Ihre Zähne begannen zu klappern.
    Davy stellte eine dampfende Kaffeetasse vor sie hin. »Ich hoffe, du trinkst ihn schwarz. Ich konnte weder Zucker noch Milch finden.«
    Sie versuchte zu lächeln. »Perfekt. Danke!« Sie nahm einen Schluck Kaffee, als er im selben Moment die Hand auf ihre Schulter legte. Belebende Kraft und Wärme strömten in ihren Körper. Sie verschluckte sich und musste prusten. Sie durfte ihre sehnsüchtigen Fantasien nicht auf diesen Mann projizieren, sondern musste sich zusammenreißen.
    »Ich weiß, was du denkst«, entfuhr es ihr. »Aber es ist nicht wahr.«
    »Ach ja?« Er klang amüsiert. »Sag mir, was ich denke.«
    »Ich bin nicht auf der Flucht vor meinem Zuhälter. Ich habe auch niemanden abgezockt. Es gibt keinen faulen Drogendeal in meiner Vergangenheit. Ich schulde niemandem Geld. Ich bin ein langweiliger Mensch mit einem langweiligen Leben. Das Einzige, was ich tue, ist arbeiten.«
    Er setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber und nippte an seinem Kaffee. »Es ist nett von dir, mir zu verraten, um was es nicht geht. Allerdings wäre es hilfreicher zu wissen, um was es geht.« Er musterte sie über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg. Abwartend, genau wie letzte Nacht.
    Sie holte tief Luft, öffnete den Mund und …
    Das Telefon klingelte. Margot sprang auf, stieß gegen den Tisch und bekleckerte sich mit Kaffee. »Ach Mist! Entschuldige mich für einen Moment, während ich rangehe.« Zutiefst dankbar für die Unterbrechung hastete sie ins Schlafzimmer.
    Das Telefon hatte sie vor einer unglaublichen Dummheit bewahrt. Sie war einen Wimpernschlag davon entfernt gewesen, ihm alles zu erzählen.
    Davy spitzte die Ohren, um das Gespräch mitzuhören, als es nach wenigen Sekunden laut genug wurde, dass er auch so mühelos folgen konnte.
    »… Ich weiß, aber glaub mir, dies ist ein Notfall … Ja, sicher, aber wenn … Ja, aber wenn ich im Vorfeld gewusst hätte, dass irgendein kranker Irrer Blut auf meiner ganzen Veranda verspritzen würde, hätte ich mich um eine Vertretung gekümmert, aber leider war es eine Überraschung … Ja, und soll ich dir was verraten? Das letzte Mal, als es passierte, traf es mich ebenso unvorbereitet. Du kannst mich ruhig dumm nennen … Oh! Schon klar. Vielen Dank für dein Mitgefühl und Verständnis, Joe! Du bist … Ja. Ganz wie du meinst. Das Kompliment gebe ich zurück.«
    Das Telefon wurde krachend irgendwohin gepfeffert. Margot tauchte mit dem Hund in den Armen in der Küchentür auf. Ihr Gesicht sah blass und verhärmt aus.
    »Ärger?«, fragte er.
    Sie zog eine Grimasse und drückte Mikey an sich, als sie wieder auf ihren Stuhl sank. »Nichts, womit ich nicht fertig würde.«
    Davy studierte ihr anmutiges Profil, während sie mit zusammengepressten Lippen und kerzengeradem Rücken aus dem Fenster starrte. Er wollte sie wieder umarmen, aber sie sah aus, als könnte sie zerbrechen, wenn er sie berührte. »Probleme bei der Arbeit?«
    In dem vergeblichen Bemühen, Gelassenheit

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